Di. Mrz 19th, 2024

Wörter: 621; Linkslevel: +1 Echte Sozialdemokraten
Was ist der Bundesfreiwilligendienst?

Der Bundesfreiwilligendienst (BuFDi, BFD)) wurde als Ersatz für den mit der Abschaffung des Wehrdienstes obsoleten Zivildienst geschaffen. Im BuFDI können Freiwillige freiwillig ohne Vergütung bis zum umfallen arbeiten.
 

Was ist das Freiwillige Soziale Jahr?

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) wurde ganz ähnlich jedoch nur für Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen. Am FSJ kann teilnehmen, wer die Vollschulzeit erfüllt hat und unter 28 Jahren ist.
 

Vergütung

In beiden Diensten gibt es als Vergütung lediglich ein Taschengeld, sowie Unterkunft, Verpflegung und Fahrgeld.

 

Frühe Kritik

Bereits am Zivildienst wurde kritisiert, daß er niedrigbezahlte unqualifizierte Beschäftigte benutzt, um

  • qualifizierte und
  • hochbezahlte Arbeitskräfte

tendenziell aus ihren Beschäftigungsverhältnissen zu drängen und somit reallohnfeindliche Politik ist.
Es wurde kritisiert,

  • daß es sich um Zwangsarbeit handelt,

der das menschenfeindliche und nationalistische Dogma die Menschen dem Staate dienstbar zu machen, zugrunde liegt. Folglich wurde der Zivildienst von Linken Zwangsdienst genannt.

  • Ausbildungskosten werden eingespart.

 

Argumentation

Nun soll also der Zwangsdienst durch einen Freiwilligendienst ersetzt werden, die asoziale Funktion der Reallohnsenkung wird jedoch beibehalten. Wer im BuFDi oder FSJ arbeitet, erhält neben Unterkunft und Kleidung nur ein Taschengeld1. Gleichzeitig wird auf massenhaft unqualifiziertes Personal gesetzt.
Statt also “Freiwillige” einzusetzen, sollte man lieber auf Qualifikation setzen.

 

Gegenargumentation

Wie schon der Zivildienst, so ermöglichen auch BuFDi und FSJ es jungen Menschen, neue Berufsfelder zu entdecken oder sich in der Arbeitslosigkeit sinnvoll zu betätigen oder sich wenigstens beruflich zu orientieren.

 

Weitere Argumentation

Das könnte man allerdings auch mit einer tariflich abgesicherten Beschäftigung oder wenigstens einer anständig bezahlten Tätigkeit bieten. Unbezahlte Praktika im Privatbereich runden die Gewöhnung junger Arbeitskräfte an selbstverständliche Ausbeutung ab.

 

Resultat

BufDi und FSJ ermöglichen, wie schon der Zivildienst, wie auch unbezahlte Praktika, wie Ein-Euro-Jobs das massenhafte Arbeiten weit unter Tarifniveau. Es ist unsolidarisch, nationalistisch, politisch unklug und ein staatlicher Eingriff in den Arbeitskampf.
BufDi und FSJ sind arbeitskampfverzerrend2! Die Arbeitskräfte sind wie Leibeigene mit Taschengeld.

 

Fazit

BuFDi und FSJ sind nationalistisch gefärbter Klassenkampf von oben. Diese Dienste gehören verboten, weil sie über die Gesetzgebung in den Arbeitskampf eingreifen. Un- oder unterbezahlte Praktika gehören ebenso verboten.
Wir sind sogar der Ansicht, daß die Aufforderung durch Konservative, doch mehr ehrenamtliche Tätigkeit zu leisten (um den Staat von Aufgaben zu entlasten) infam ist. – Infam vor dem Hintergrund, daß es Arbeitslosigkeit gibt – infam vor dem Hintergrund, daß die Realeinkommen sinken – infam vor dem Hintergrund, daß trotzdem ständig soziale Funktionen des Staates gestrichen werden.

 

Ergänzung für Nichtlinke (LL ≤ -1)

Warum ist der Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr nationalistisch?

Im Anfängerartikel »Was ist schlimm an Nationalismus?« sind die drei Haupteigenschaften des Nationalismus aufgezählt. Die erste Eigenschaft beschreibt die Unterordnung von Individuen unter ein grundlos postuliertes Wesen. Die Idee, die Menschen dem Staate dienstbar zu machen, spielt genau mit dieser Vorstellung und beutet ihre Kapazität aus. Dabei geht es in Wirklichkeit um Ausbeutung und Bereicherung, denn die Kapitalisten sind sich bei aller Konkurrenz weltweit einig in ihrem Kampf gegen die Armen, da hohe Löhne ihren Profit schmälern. Nationalismus wurde für die dummen Armen kreiert. Reiche sind längst international vereint. Reiche glauben nicht an den Nationalismus – sie propagieren ihn, sie profitieren von ihm.
 

Warum ist der BuFDi unsolidarisch?

Jede Tätigkeit unter Tarif verringert das Lohnniveau und ist unsolidarisch. Jede freiwillige Tätigkeit unter Tarif vergrößert das Heer der Arbeitslosen und schreckt damit andere ab im Betrieb ungehorsam zu sein und verringert wiederum den Wert der Arbeitskraft (die Löhne sinken noch mehr) und ist daher extrem unsolidarisch. Wer heute freiwillig ohne Lohn arbeitet ist schlimmer, als ein Streikbrecher!

Im Kapitalismus muß der Arbeiter seine Ware Arbeitskraft so teuer wie möglich verkaufen. Das gelingt nur durch Solidarität.

[Evariste]
 

1 Zusätzlich kann Kindergeld, Wohngeld und Alg II beantragt werden.

Von Evariste

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