Di. Mrz 19th, 2024

Faschistoide Tendenzen in der US-Kultur am Beispiel des Films und der Einfluß ihrer Medienprodukte auf andere Kulturen

VonEvariste

Jun 19, 2013 #"Abartiges", #ahistorisch, #Alleinstellungsmerkmale, #Antiintellektualismus, #antiintellektuell, #Antiintellektuelle, #Antiislamismus, #Antikommunismus, #apolitisches, #Architektur, #Asozialität, #Auserwähltheit, #Bedürfnis, #Bellizismus, #Bestrafung, #Blödsinn, #Böse, #Brutalisierung, #Chauvinismus, #Christlicher Fundamentalismus, #Cleaning, #Computerspiel, #Dekadenz, #Drehbuchrassismus, #Erlösung, #Extremismus, #exzessive Gewalt, #Faschismus, #faschistoid, #Film, #Folter, #fortschrittlich, #Frauenfeindlichkeit, #frauenverachtend, #FSK, #Future-Fiction, #Futurefiction, #Gefahr, #Geschichtsklitterung, #geschichtslos, #Gewalt, #Gewaltadel, #Gewaltbereitschaft, #Gewaltexzeß, #grenzüberschreitender Waffengänge, #Grenzverletzungen, #Guntanamo, #Gut und Böse, #Heldentum, #Hetze, #Hoffnungslosigkeit, #Horror, #humanistisch, #Hybris, #imperialistische Propaganda, #Implizite Lernziele denken, #Inhumanes, #Intelligentes, #Intelligenz im Film, #Klassenherrlichkeit, #Konsum, #Körperkult, #Kreationisten, #Krieg, #kriegerisch, #Kriegertum, #Kriegsfilme, #Kriegskultur, #Kriegsverherrlichung, #Kriminalität, #Männlichkeit, #Medien, #Menschenverachtung, #militarisiert, #Militarismus, #Militärtechnik, #MPAA, #mystifiziert, #Mystik, #Narzissmus, #nationalistisch, #nichtwissenschaftliche Weltanschauung, #Nimbus, #pervers, #Perversion, #Phantasy, #Plot, #positiver Militärbezug, #Prüderie, #pubertär, #Pubertät, #Rassimus, #Rassismus, #Rassistische Hetze, #Realität, #Rechtsextremismus, #Ressentiment, #Ressentiment gegen Strafgefangene, #revanchistisch, #Sachliches, #Satire, #Schande, #Schund und Schmutz, #Science, #Sciencefiction, #Selbstherrlichkeit, #Selbstjustiz, #Sexualaufklärung, #skrupellos töten, #Sozialchauvinismus, #Statuserhöhung, #Strafen, #Strafgefangene, #Strafrecht, #Straftäter, #Strafverfolgungsserien, #Sucht, #Sympathieträger, #Terrorexzess, #töten, #Traum immer währender Energieverfügbarkeit, #Triumph, #Unehrliches, #Ungerechtigkeit, #unreal, #Unsachlich, #us motion picture rating, #us-amerikanisch, #US-Film, #US-Gesellschaft, #US-Kultur, #USA, #Verächtlichmachung, #Verachtung, #Vereinzelung, #Vergewaltigung, #Verrohung, #Verständnislosigkeit, #Waffengebrauch, #weibisch, #Weiblichkeit, #weichlich, #Weltraummärchen, #Weltraumphantastik, #Wirkung, #Wissenschaft, #Zerstörung

Wörter: 23256; Linkslevel: +3 Linke; Version: 01 Release: 013
 

— Eine Kulturanalyse im engeren Sinne –

 

 

Inhalt

  1. Beobachtungen in den Medien
    1. Inhalt us-amerikanischer Filme
      1. Gewalt im US-Film
        1. Ego-Profiling
    2. Gewalt für Kinder und Jugendliche
      1. Gewaltvorwände
        1. Blödsinn – aber schlimme Gefahr
        2. Phantasy oder gleich Traum?
        3. Tabubruch
      2. Der Männlichkeitskomplex
      3. Virtuosität des Tötens
      4. Das „Böse“
      5. Barbarei
        1. Selbstverständlicher Waffengebrauch
        2. Folter
        3. Unbewußter Gewaltexzeß
        4. Hybris
      6. Zerstörung
      7. Das Perverse
      8. Cleaning
      9. Sex und Gewalt
      10. “Abartiges”
      11. Körperkult
      12. Auserwähltheit
      13. Horror
      14. Verrohung
        1. Apokalypsen, Katastrophen, Kriege
        2. Inhumanes
        3. Rassimus und Drehbuchrassismus
        4. Selbstverständlicher Rassismus
    3. Gesellschaftliches
      1. Spektakuläres
      2. Überführung von Straftätern
      3. Behandlung von Straftätern
      4. Mystik
        1. Wissenschaft und Mystik
        2. Sciencefiction ohne Science
      5. Beziehungen zwischen einigen Unterkapiteln und Antiintellektualismus
      6. Normale Filme
      7. Intelligentes
        1. Intelligenz im Film
      8. Kolonialismus
      9. Imperialistische Propaganda im Film
        1. Grenzverletzungen
        2. Knallharte Propaganda im Unterhaltungsfilm
          1. Fehlendes Schuldbewußtsein und Kriegsverherrlichung
          2. Hetze gegen mißliebige Staaten — Kubahetze
          3. Fremdenfeindlichkeit mit einem Hauch völkischen Rassismus
            1. Russenfeindlichkeit
            2. Araberfeindlichkeit
          4. Rassistische Hetze
          5. Terrorpropaganda
          6. Geschichtsklitterung
        3. Militarismus und Chauvinismus
          1. Militarismus
          2. Nationalismus
          3. Chauvinismus
          4. Ständiger positiver Militärbezug
          5. Kriegsfilme mit Außerirdischen
          6. Verräterische Realität
        4. Staatsterrorismus
      10. Unsachliches
        1. Ahistorisches
        2. Kindische Nimbusausbeutung
        3. Apolitisches – Das Problem, Gut und Böse auseinanderzuhalten
        4. Selbstherrlichkeit und Selbstjustiz
        5. Klassenherrlichkeit, Gewaltadel und Dekadenz
        6. Blödsinn
      11. Unehrliches
        1. Unehrlichkeit der Schaupieler
        2. Unehrlichkeit des Films
        3. Zuschauerverachtung
      12. Sachliches
        1. Sachliches im Film
        2. Oder Fortschrittliches im Film
        3. Ungerechtigkeit des Strafrechts im Film
        4. Brutale Prototypen
      13. Sozialempfinden – Unverhüllter Sozialchauvinismus
      14. Fehlende Idee vom gesellschaftlichen Fortschritt
        1. Steinzeit
        2. Mittelalter
        3. Hofnungslosigkeit
        4. Antikommunismus
          1. Im SF-Genre
          2. Im Actionfilm
          3. Allgemein
        5. Reiner Faschismus
      15. Feuchte Träume
    4. Gewalt im Computerspiel
        1. Rassismus im Computerspiel
    5. Gewalt im Fernsehen
        1. Professional Wrestling

     

  2. Vergleich mit realen gesellschaftlichen Erscheinungen
    1. Kriegertum + Rechtsextremismus = Faschismus?
    2. Tests der Film-Analysen an der us-amerikanischen Realität
      1. Test der Rechts-These – Sozialchauvinismus
      2. Test der Rechtsextremismusthese – Ressentiments — Frauen-Feindlichkeit
      3. Test der Rechtsextremismusthese – Nationalismus
      4. Test der Rechtsextremismusthese – Opferbereitschaft
      5. Test der Rechtsextremismusthese – Rassismus
      6. Test der Rechtsextremismusthese – Militarismus
      7. Test der Rechtsextremismusthese – Gewaltbereitschaft
      8. Test der Rechtsextremismusthese – Waffen-sammel- und -liebhaberei
      9. Test der Rechtsextremismusthese – Krieg
      10. Test der Rechtsextremismusthese – Überwachung
      11. Test der Rechtsextremismusthese – besondere Polizeibrutalität und Folter
      12. Test der Rechtsextremismusthese – Erbarmungsloses Strafen
      13. Test der Faschistoidthese – Kampf gegen Ausländer
      14. Test der Faschistoidthese – systematische Anwendung von Folter
      15. Test der Faschistoidthese – ständiger Krieg
      16. Test der Faschistoidthese – offener Rassismus
      17. Test der Faschistoidthese – Narzissmus
      18. Test der Faschistoidthese – Verklärung
      19. Test der Faschistoidthese – kämpferischer Antikommunismus
      20. Test der Faschistoidthese – Kriegsverbrechen — Massaker
      21. Test der Faschistoidthese – unerlaubte Waffen
      22. Test der Faschismusthese – unerlaubte Ziele
      23. Test der Faschismusthese – mörderische Embargos
      24. Test der Faschismusthese – Völkisches Denken
      25. Test der Faschismusthese – Kriegsverbrechen — Ethnische Vertreibungen
      26. Test der Faschismusthese – Pogrome
      27. Test der Faschismusthese – Humanität als Schwäche
      28. Test der Faschismusthese – Biologismus
      29. Test der Faschismusthese – Vernichtung von Minderheiten
    3. Gesellschaft
      1. Erbarmungslosigkeit, Sozialschauvinismus
          1. Wo aber kommt der Triumph her?
      2. Familie
        1. Vereinzelung
        2. Fehlende Sexualaufklärung
      3. Architektur
      4. Suchthafter Konsum
    4. Politik
      1. Guntanamo und Folter
      2. Mord, Krieg, Massenmord
    5. Wirkung auf andere Kulturen
        1. Prüderie und Gewaltbereitschaft breiten sich aus
        2. Christlicher Fundamentalismus
        3. Oberflächliches
        4. Brutalisierung, Verrohung
      1. Vorsichtsmaßnahmen

     

  3. Fazit
      1. Implizite Lernziele denken!

 

 

            _______________________________________________________

 

 

— Woran erkennt man einen us-amerikanischen Film auf den ersten Blick? —
An seinem bräunlichen Grundton. — US-Amerikaner sind so konservativ, daß sie dunkle Holztäfelungen, Gardinen, Lampenschirme und überhaupt gedämpftes Licht benutzen. — Sie leben nicht nur geistig im dunkeln. —

 

 

 

 

 

Beobachtungen in den Medien

 

Der Einfluß us-amerikanischer Kultur – insbesondere us-amerikanischer Medien ist weltweit sehr groß. Das liegt u. a. daran, daß die dominante Kultur zu allen Zeiten einen wichtigen Einfluß und Anziehungskraft auf andere Kulturen hatte. Die persische, phönizische, hellenistische, ägyptische, römische und französische Kultur, sowie viele andere Kulturen waren solche dominanten Kulturen. Ihr Einfluß ist zweischneidig. Daher gibt es neben Modernisierung und Produktivkraftentwicklung auch aktiven Kulturimperialismus. Nebenbei bemerkt, emanzipiert sich die Peripherie eines Imperiums durch Produktivkraftentwicklung. Ökonomische Eigenständigkeit entsteht und wird vom modernen Imperialismus strikt bekämpft. Man kann davon ausgehen, daß daher zwar viele kulturelle Inhalte vom Zentrum des Imperiums kommen, jedoch muß auch die Notwendigkeit seiner Verteidigung insbesondere gegen den eigenen Zerfall kulturelle Auswirkungen haben. Diese sollten theoretisch in den Vasallenkulturen für Befremden sorgen, weshalb man im rezenten Falle des US-Imperialismus schon allein theoretisch eine starke ideologischen Flankierung erwarten können sollte. Hier soll es nun um den Inhalt dieses Einflusses und seine Wirkung auf andere Kulturen am Beispiel des für alle verfügbaren US-Films gehen.
Gehen von der us-amerikanischen Kulturindustrie noch positive oder nur noch negative Impulse für die Weltbevölkerung aus? Wie faschistisch ist diese Kultur?

 

Inhalt us-amerikanischer Filme
 
Wenn wir einen us-amerikanischen Film mit einem anderen Film vergleichen, stellen wir als erstes fest, daß US-Filme mehr action- und spannungsgeladen sind. Das liegt allerdings nicht daran, daß dort spannende Schachspiele gezeigt werden. Der US-Film zeigt in extremem Maße Gewalt. Diese Gewalt in US-Filmen wird in fast allen Fällen mit rezenten Waffen ausgeübt. D. h., daß neben einfacher physischer Gewalt, die von den Helden der Filme abgewehrt oder ausgeübt wird, vor allem der Einsatz von Handfeuerwaffen des 20. Jahrhunderts gezeigt wird. Der Umgang mit Handfeuerwaffen ist für den US-Amerikaner so normal, daß nicht nur Waffenkaliber, sondern Waffentypen wie selbstverständlich genannt werden, da der US-Zuschauer mit diesen offenbar so vertraut ist, wie mit seinem Videorecorder.
In der Bundesrepublik Deutschland findet eine solch exzessive Gewaltdarstellung derzeit (noch) nicht statt, wäre ein solcher Umgang mit Waffen im Film sofort als gewaltverherrlichend gebrandmarkt. Sehr viele US-Filme zeigen ohne besonderen Grund explizite Gewalt und stellen sie so quasi als selbstverständlich dar. (»Lethal Weapon«, »Payback – Zahltag«, »Pulp Fiction«, …)

Betrachten wir also die

 

Gewalt im US-Film

Ego-Profiling

Das Grundmuster dieser “Action”-Filme ist immer das gleiche. Eine männliche Person muß sich in einer gefährlichen Situation bewähren und ein Problem, daß in einer Bedrohung besteht, lösen. Die männliche Lösung ist die Gewalt. Die männliche Lösung wird immer angestrebt. Die Lösung mit Gewalt erfolgt nur, weil der Held des Films in der Ausübung dieser Gewalt virtuoser ist, als der Gegner, welcher die Bedrohung darstellt. Dieses Grundmuster existiert,
1. weil die US-Kultur eine kriegerische ist und
2. weil es in der US-Kultur einen Männlichkeitskomplex gibt, der dazu führt, daß alle die respektiert werden wollen, ein stereotyp männliches Verhalten an den Tag legen müssen.
Der Sympathieträger eines Films muß sich also zunehmend zur Darstellung eines gewaltausübenden Helden eignen. Durch Gewaltdarstellung durch Sympathieträger wird Gewalt salonfähig. Dies‘ gilt auch für kriegerische Handlungen.
Wenn die Kultur kriegerisch ist, ist Kriegskunst höchste Kultur.
 

Gewalt für Kinder und Jugendliche

Explizite Gewalt für Kinder und Jugendliche gibt es in vielen Abenteuer- und insbesondere auch in sogenannten Phantasy-Filmen. Ganz allgemein sind aber auch normale Gewaltfilme etwas großzügiger in der Altersfreigabe.

Ein Vergleich der deutschen „Freiwilligen Selbstkontrolle“ (FSK) mit dem us-amerikanischen Motion-Picture-Rating für alle im Artikel erwähnten Filme:


Alle hier erwähnten US-Filme							 deutsche 		US motion- 					unsere
Filmnamen (englisch, Jahr, wenn abweichend) 			FSK 			picture age rating		Wertung
 
4400 — die Rückkehrer							 12 (1. F. d. 3. St. 16)	TV-14, TV-PG				Quatsch

28 Weeks later										  -				R						Schmutz

30 Days of Night								keine Jugendfreigabe		R					schlimmster Schmutz

300												16			R (unter 17 mit Aufsicht)		schlimmst. Schmutz	

Æon Flux											12				PG-13					Schund

Alien – die Wiedergeburt ( Alien Resurrection)				16				R						Schund

Alien vs. Predator									16				PG-13					Schund

Amadeus											12				PG						Schund

American History X									18				R						empfohlen

Andromeda										16				G						Quatsch

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn					12 				PG-13					Quatsch

Auf der Jagd (engl.: U.S. Marshalls)						12				PG-13					Schund

Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge) 	12				NC-17					Schund

Ausnahmezustand (The Siege)							16				R						Schund

Basic Instinct										16				R					schmutziger Schund

Basic Instinct 2										16				R						Schund
Ben Hur (1959, 2010, 2016)							-,-,12			G, -, PG-13						Schund

Black Hawk Down									16				R						Schmutz

Boston Legal (TV-Serie)								  -				-						normal

Buck Rogers										  -				-					Schund mit Schmutz

Burn Notice (TV-Serie)								  16				TV-PG 					Schmutz

Coneheads										  6				PG						empfohlen

Castle (TV-Serie) Folge »Suicide Sqeeze - Cuba Libre«			12				unrated					schmutzige Hetze

CSI Miami											16/12 (Schnitt)		NR  			  			Schmutz

CSI NY											16/12 (Schnitt)		TV-14   	  				Schmutz

Cyborg											18				R						Schmutz

Dark Angel										16				NR					Militär-Schund

Das A-Team (TV-Serie)								-				PG-13					Schund

Dawn of the Dead (2004)								18				R						Schmutz

Der Fan (The Fan)									12				R				schmutziger Schund

Der letzte Countdown									12				PG-13					Schmutz

Der Mann, der niemals lebte (Body of lies)					16				R						Schmutz

Der Tag, an dem die Erde stillstand (USA, Canada)				12				PG-13					empfohlen

Der Tag an dem die Erde stillstand 2 – Angriff der Roboter (USA, Canada)	12		R (für Nacktheit)			noch empfohlen

Die Legende von Aang (The Last Airbender) 					  6				PG						Schund

Die letzte Festung									16				R						Schmutz

Die Mumie (1999) (The Mummy)							12				PG-13					Schmutz

Der weiße Hai										16				PG						Schund

Dune – der Wüstenplanet (alte Verfilmung)					16				PG 						Schmutz

Der Herr der Ringe: die Gefährten (extended) 				16				PG-13					Schund

Einsame Entscheidung (Executive Decision) 				16				R						Schmutz

Elegy – oder die Kunst zu lieben (Elegy)					12				R						normal

Event Horizon (UK) FSK-16-Fassung						18, 16			NC-17, 	R				Schmutz

Farewell to the King – Sie nannten ihn Leroy				16				PG-13			schlimmer Schmutz

Glimmer Man										16				R				schlimmer Schmutz

Gilmore Girls  (TV-Serie),	 BRD)						-				-						normal

Godsend											16				PG-13					Schund

Harry-Potter-Filme									  6, 12			PG, PG-13				Schund

Homeland	(US- Serie)								16				R				schmutzige Terror-Verherrlichung

I, Robot	(USA,	 BRD)							12				PG-13					normal

Inception											12				PG-13					Schund

Independence Day									12				PG-13					Schund

Judge Dredd										16				R						Schund

Jurassic Park										12				PG-13					schillernd

Kampfstern Galactica (1980)							  -				PG						Schmutz

Kap der Angst (Cape Fear)								16				R						Schmutz

King Kong (viele Verfilmungen)						i.d.R.  12		 i.d.R.  PG-13						Schund

Krieg der Welten (2005)								12				PG-13					Schmutz

Kyle XY 											12				- (TV-14)					Quatsch

Lara Croft: Tomb Raider								12				PG-13					Schund

Law & Order – Special Victims Unit (TV-Serie)			  -				-						Schund

Lethal Weapon										16				R					schlimmer Schmutz

Leverage (TV-Serie)									16				TV-PG					Schund

Lie to me											16				PG						Schund

Mad City											12 				PG-13					Schund

Mad Max											18 indiziert			R						Schmutz

Mad Max II										18				R						Schmutz

Mad Max III										16				PG-13					Schmutz

Matrix (The Matrix)									16				R						Schund

Men of Honor										12				R						Schmutz

Mercenary for Justice									18				R						Schmutz

Miami Vice (TV-Serie) Folge »Cuba Libre« 					16				R						Schund

Minority Report										12				PG-13 					Schund

Mission Erde – sie sind unter uns (Earth: Final Conflict)		12				not rated 				Quatsch


Mr. & Mrs. Smith 									12, 16			PG-13 		Töten romantisch — Schund

Natural Born Killers (, Directors Cut)						18, SPIO*			R, unrated			blödsinniger Schmutz

New York Taxi (2004)									12, 				PG-13					Schund

Payback – Zahltag (Kinofass., Directors Cut)				16, 18			R, -						Schmutz

Pearl Harbor (2001, Directors Cut)						12, 16			PG-13 					Schmutz

Poltergeist 										16				PG						Schund

Pulp Fiction (Spezialedition)							18				R						Schmutz

Rambo											16				R						Schund

Rambo II											18				R						Schmutz

Rambo III											18				R						Schmutz

Resedent Evil										16				R						Schmutz

Riddick, (Directors Cut)								12, 16			PG-13, NR				Schmutz

Scarface (1983)										18				R						Schmutz

Silkwood											16				R						wertvoll

Sliders – Das Tor in eine fremde Dimension					12				not rated					Schund

Sniper – der Scharfschütze								18 indiziert			R					schlimmster Schmutz

Speed (1994)										16				R						Schund

Speed 2 – Cruise Control								12				PG-13					Schund

Starship Troopers									18 indiziert 			R				schillernd (unehrliche Satire)

Star Trek – Das nächste Jahrhundert (The Next Generation) 		-				 -						Schund

Star Trek (TV-Serie)									12				PG-13					Schund

Star Wars											12				PG						Schund

Stargate											12				PG-13					Schund

Stargate SG-1 (TV-Serie)								12				PG-13				schillernder Schund

Submerged										18				R						Schmutz

Swing Vote (2008)									6			PG-13 (for language)			empfohlen

Taxi Driver											16				R						Schund

Terminator											16				R						Schund

Transformers										12			not yet rated					Schund

Transporter	(R.F., USA)							16				PG-13					Schund

The Book of Eli										16				R						Schmutz

The Fountain – Die Quelle								12				PG-13					schmutziger Schund

The Last Man on Earth	(USA, Italien)					16				-						Schmutz

The Man from Earth1									  -				-						empfohlen

Total Recall										16				R						Schmutz

True Lies											16				R						Schund

Under Fire											16				R						empfohlen

Vermißt (Missing) (1982)								12				PG						wertvoll

Westworld											16				PG						Schund

Wanted											18				R		frauenfeindl. gewaltverherrl. Schmutz

Wild Wild West										12				PG-13					Schund

World Invasion: Battle Los Angeles						16				PG-13					Schmutz

X-Men											12				PG-13					Schund

Zombie (Dawn of the Dead)								18
									in Deutschland beschlagnahmt		unrated			schlimmer Schmutz

Zwei glorreiche Halunken (The Good, the Bad and the Ugly) 			16				R						Schund
 
Abkürzungen 
Das us-amerikanische Motion Picture Rating ist teilweise mißverständlich formuliert und muß erst in eine Altersfreigabe übersetzt werden. Es bedeuten: 
G Allgemeines Publikum (keine Einschränkung)
PG Elterliche Anleitung empfohlen, Alter ab 10
PG-13 Eltern sind verschärft gewarnt, „könnte unter 13 ungeeignet sein“ also ab 13
R unter 17 nur mit erwachsener Begleitung – ab 17
NC-17 ab 18
In der deutschen FSK gibt es die Stufen (ab) 0, 6, 12, 16 und 18 Jahre. 
* Schwere Jugendgefährdung

 
Auffällig ist, daß die höchste Stufe NC-17 im amerikanischen kaum (bis zwei mal) vorkommt, während in der deutschen Einstufung die höchste Stufe mehrfach vorkommt. Die meisten Filme sind etwa gleich bewerte. Dafür gibt es auch Filme, bei denen die amerikanische Einstufung höher ist (z. B. »Elegy« , »Men of Honor«, »Total Recall«, »U.S. Marshalls« und »The Edge«, …). Das ist in der Regel wegen einiger Nackszenen, entblößter Brust oder harmloser Intimität der Fall.

 

Gewaltvorwände

sind beliebig. Der US-Film »Einsame Entscheidung« (Executive Decision) beginnt mit einer Mordszene, in der Steven Seagal als Staatsterrorist erbarmungslos irgendwelche nicht näher erläuterten Kriminellen umbringt. Sinnlose Gewalt, sinnlose Problemstellungen — alles, was ein Extremist sich wünscht. — Passend ist auch der englische Titel. Es kommt natürlich ein wahrer Böser (natürlich ein Araber) darin vor, der mit Giftgas die us-amerikanische Ostküste auslöschen will. Daher darf man ihn töten.
 

Blödsinn – aber schlimme Gefahr

Vorwand für Gewalt ist im allgemein ein Szenario, in dem eine schlimme Gefahr bekämpft werden muß. Ein solchen Szenario ist jedoch selbstverständlich, unrealistisch. Das Problem stellt sich in der Realität nicht so, daß Gewalt gebraucht wird, im Film dagegen oft und im „Action“-Film immer. Das konstruierte Problem kann nur mit Gewalt gelöst werden. Die Filmhandlung von »Riddick« ist explizite Gewalt, die es in der einfachen Version schon ab zwölf Jahren (PG-13) gibt.
In »Stargate-SG1« gibt es verschiedene Horror-Außerirdische. Die einen befallen die Menschen als Parasiten, um sie zu unterwerfen, wieder andere vernichten ganze Welten in der Galaxis (die Erde ist auch bedroht). Die Guten hier sind ausgerechnet die US-Air-Force. (Vietnam ist vergessen!) In der Nachfolgeserie »Stargate Atlantis« gibt es eine Steigerung der Gefahr. Extrem hochentwickelte Außerirdische bedrohen gleich mehrere Galaxien. Die einen sind gefühllose Replikatoren die sich einfach nur vermehren, ausbreiten und andere Lebensformen vernichten (Was unterscheidet sie da eigentlich vom Menschen? – Ach ja – Das Gefühl!) und die anderen saugen allen Menschen das Leben aus. Da freut sich selbst der Pazifist über’s US-Militär.
 

Phantasy oder gleich Traum?

Der raffinierteste Film mit der größten „Gewalthebelwirkung“ ist bisher »Inception«. In »Inception« passiert fast alles im Traum, weshalb es (auch im Film) nicht echt ist. Die Folge davon ist, daß die Protagonisten wie selbstverständlich anfangen, mit Waffen zu kämpfen und Leute umzubringen. Die Tatsache, daß alles in mehrfach verschachtelten Träumen stattfindet ist der bisher raffinierteste Vorwand einem Kampf- und Tötungsfilm, dessen Sympathieträger (im Traum) ganz selbstverständlich töten, um ihr Ziel zu erreichen, und das dann (in Deutschland für 12-jährige) Jugendlichen zugänglich zu machen. (in den USA ab PG-13).
 

Tabubruch

Filmemacher wie der originelle Quentin Tarantino können unterhaltsame und effektvolle Filme machen. Aber was zeigen die meisten Filme von Tarantino? Sie zeigen verrückte exzessive Gewalt. Tarantino geht hierin immer einen Schritt weiter, da mit besonders exzessiver Gewalt noch vermeintliche Tabus gebrochen werden. Gleichzeitig plätschert der Plot als humorvolles Plauderstündchen weiter. Der beiläufige Exzeß ist schon der Effekt. »Pulp Fiction«, hat den richtigen Namen, »Natural Born Killers« ist hier hauptsächlich zu nennen. Da ein und derselbe Tabubruch nicht beliebig weit zu treiben ist, und die Originalität von Q. T. langsam nachläßt, werden die Filme langweiliger.

 

Der Männlichkeitskomplex

Die Männlichkeit wird in den USA hauptsächlich mit Gewaltbereitschaft assoziiert. Im US-Film wird sie daher durch die Darstellung besonderer Gewaltbereitschaft ausgenutzt, welche den Darstellern tatsächlich Sympathien einbringt. So wird ein männlicher Wutausbruch beispielsweise gern durch das Zerschlagen von Möbeln und Einrichtungsgegenständen untermalt. Ein solches unbeherrschtes Verhalten, das in Deutschland Abscheu erzeugen würde, stößt in den USA auf Sympathie und Verständnis. Sogar in »Independence Day« hat einer der Hauptdarsteller (Captain Steven) einen peinlichen Wutanfall.
Aber auch Gewaltdarstellungen gegen Gegner oder Vermeidung von zimperlichem Verhalten gehören zu diesem Phänomen. So muß der Schauspieler Tommy Lee Jones in dem Film »Auf der Jagd« (engl. »U.S. Marshals«) als Marshal einen Strafgefangenen aus einem abgestürzten Flugzeug befreien. Er rettet ihm das Leben und schwimmt mit ihm an Land. Ob der Zuschauer nun Angst hat, daß dieses Verhalten zu weichlich ist, oder der Retter der Sympathie mit Strafgefangenen verdächtigt wird, bleibt ein Geheimnis – jedenfalls muß der Marshal den Gefangenen, bevor er aus dem Wasser kommt, in sinnloser Weise noch einmal hineinstoßen (runterdrücken). Die Gefangenen müssen sich am Ufer zusammenkauern. Diese Szene ist deshalb so interessant, weil sie im Film vorkommt und die Handlung vom Filmhelden selbst vorgenommen wird. Im Film wird das gezeigt, was das Publikum erwartet. Das Verhalten des Helden ist also genau das, was als am positivsten – in diesem Falle männlichsten oder angebrachtesten, bewertet wird. Geradezu schamvoll muß der Retter sich vom Strafgefangenen den er gerade gerettet hat, distanzieren.
Strafgefangene werden in den USA verachtet. (Siehe Behandlung von Straftätern:)
Gewalt ist männlich, Erbarmen – Schwäche.

Selbst Frauen müssen, um in der US-Kultur akzeptiert zu werden, beruflich aufzusteigen oder im Filmgeschäft erfolgreich zu sein, so tun, als wären sie Männer, indem sie als männlich konnotierte Verhaltensweisen an den Tag legen. So kommt es z. B. zum Posieren mit gezogenen Waffen auf Filmplakaten. Diese nicht jugendfreien und in Deutschland klar gewaltverherrlichenden Verhaltensweisen führen in den USA zum Erfolg. Waffenkult wird als “cool”, “taff” und männlich bewertet.
Weiblichkeit ist weibisch und wird nicht akzeptiert.
Die Angst ein Weichei zu sein, führt auf direktem Wege zu Gewalt und Heldentum. Die Gewalt ist in der US-Gesellschaft offenbar so verwurzelt, daß es nicht nur nicht schadete, sie in exzessiver Form im Film darzustellen, Gewaltbereitschaft ist offenbar notwendig, um Sympathien beim Publikum zu gewinnen.
Der Männlichkeitswahn geht mittlerweile so weit, daß sogar der früher als relativ stilvoll in Erinnerung gebliebene Tim Roth in der TV-Serie »Lie to me« einige brutale Gewaltszenen spielt – offenbar um beim Publikum nicht als Weichei durchzugehen. Ein Afghanistan-Intermezzo mit unangenehmer Gewalt- und Folterbereitschaft in einem illegalen Krieg (auf der falschen Seite) sticht aus der ersten Staffel heraus. Die zweite Staffel integriert Gewalt schon recht selbstverständlich.
In »Judge Dredd«, wie auch in anderen Roboter oder Cyborg-Filmen – wie z. B. in »Terminator« zeigt sich: am männlichsten ist eigentlich ein Roboter bzw. ein gefühlloser Mensch (»Cyborg«), dessen Gehirn bereits teilweise durch Maschinenteile ersetzt wurde.
Selbst Politiker – egal, ob Männer oder Frauen – müssen heute männlich agieren und das heißt auf amerikanisch gewalt- bereit oder -sam.

 

Virtuosität des Tötens

Interessant ist, daß alle Probleme, die im Action-Film so gestellt werden, mit Gewalt gelöst werden. Dabei zeigt sich selten, daß der Böse am Ende überwunden wird, weil er so böse ist, sondern meist, daß der “gute” Filmheld in der Ausübung von Gewalt virtuoser ist, als der böse Gegner.
Man könnte hier abwiegelnd einwenden, daß das Hauptland des Imperialismus nun mal eine kriegerische Kultur hat und die Virtuosität des Tötens nun mal dazugehört. Wir wollen aber wissen, wie sich das inhaltlich innerhalb der Kultur darstellt und welche Gedanken, die US-Amerikaner bei der Verfolgung dieser Inhalte haben. Um Gewalt als notwendig darzustellen muß ein (unrealistisches) Problem konstruiert werden, dessen Lösung Gewalt erfordert. Dabei werden die teuflischsten Probleme konstruiert. In der Regel muß jemand sehr böses überwunden werden. Der Filmheld empfiehlt sich für diese Aufgabe durch Virtuosität in der Gewaltausübung. Er siegt am Ende mit Gewalt, sehr selten mit List.
Schlußfolgerungen:

  1. Wenn „das Böse“ zum Bekämpfen konstruiert ist, spielt es nicht die Hauptrolle, sondern das Bekämpfen.
  2. Wenn alle Filme ein “Happy End” haben, das immer darin besteht, daß das konstruierte „Böse” oder der konstruierte Böse am Ende besiegt wird, dann ist der Inhalt des Films der Kampf –
  3. und wenn im Siegesfilm mit konstruiertem Bösen immer gekämpft wird – ist es die Art und Weise des Kampfes.
  4. Wenn “die Guten” immer stärker (virtuoser im kämpfen) sind, als “die Bösen” – also die Guten immer die Starken, dann sind “die Starken” “die Guten”.

 

Synthese:
Wenn Kampf zum Inhalt wird und die Starken die Guten sind, ist das faschistoider Rechtsextremismus, denn Gewalt ist hier Zweck, Stärke – Gesetz!

Besonders perverses Beispiel: In »Sniper – der Scharfschütze« geht es nur ums Töten und die Hauptpersonen müssen noch nicht einmal die Guten sein. Wer immer schon wissen wollte, warum die Amerikaner gehaßt werden, muß diesen Film, der die Perspektive der Killer einnimmt, sehen. Dieser Film hat von allen den höchsten Beweiswert. Wie selbstverständlich fahren die us-amerikanischen Soldaten bewaffnet in den lateinamerikanischen Dschungel, wie selbstverständlich führen sie dort Krieg. Politische Hintergründe spielen keine Rolle. Ziel zweier Gringos ist es offenbar einen Lateinamerikanischen Politiker zu ermorden – wie zu Zeiten Kissingers. (Normalerweise machen die Statthalter das selbst, aber wenn keiner da ist, machen’s die Gringos.) Larmoyant wird nebenbei vom seelischen Leiden der Berufskiller berichtet. Der Film besteht aus technischen Details. Die Gringos erweisen sich als überlegen, weil sie sofort skrupellos töten, über größere Distanz töten oder einfach Ahnungslose erschießen. Wenn der Gegner die Gringos stellt, ist er offenbar so unterentwickelt, sie nicht sofort zu töten, sondern (Hände hoch) abzuwarten, bis er von den Gringos überlistet oder erbarmungslos in den Kopf geschossen wird. Das ist ein Merkmal vieler parteiischer Kriegsfilme. Hierin drückt sich die Verachtung für andere Völker aus. Hinterrücks töten ist Inhalt des Films, der auf englisch einfach »Sniper« heißt. Der Zuschauer kann beim Morden mitfiebern. Der Film endet damit, daß die unsympatischen Mörder mit dem Hubschrauber entkommen.

 

Das „Böse“

ist in dieser Form des “Ego-Profiling-Action-Flims” die notwendigste Essenz. Ohne das Böse gibt es im phantasielosen US-Film kaum Herausforderungen für Helden. – Und nur Helden sind männlich!
Der Gegner muß böse sein, um ihn zu bekämpfen. Er muß besonders böse damit man ihn töten kann. Aus diesem Grunde werden die unrealistischsten Terroristen, die unrealistischsten Perversen oder gesichtslose ideologische Gegner konstruiert, die dann entweder reihenweise überwunden, oder in einem erlösenden Finale getötet werden.
In der Regel wird das Böse mystifiziert (→ »Was ist schlimm an Mystifizierung?« Link Wiederherstellung). Das heißt entweder wird ein unrealistisch supergefährlicher und superpotenter aber sehr böser Angstgegner aufgebaut der unbedingt gefunden, überwunden oder getötet – jedenfalls besiegt werden muß, oder auch anders (insbesondere wenn politische Tendenzen im Spiel sind – das Böse von asiatischer, kommunistischer oder muslimischer Art ist) eine große Anzahl böser und gesichtsloser Gegner die massenhaft getötet werden und die ohne Persönlichkeit nur zum Sterben im Film vorkommen. Meist gibt es einen bösen Hauptgegner, der natürlich sehr gefährlich ist und dessen Sterben am Ende das Ausmerzen des Bösen symbolisiert.
„Das Böse“ ist im US-Film die notwendigste Zutat einer spannenden Handlung. Sie ist so notwendig, wie die terroristische Provokation für den Krieg. Da der US-Amerikaner geschichtslos und unpolitisch ist, werden „Gut“ und „Böse“ mystifiziert – quasi als angeborene Eigenschaften betrachtet, nicht aber als Resultate von Entwicklungen, gesellschaftlichen Bedingungen, Ereignissen, Situationen, oder Entscheidungen.

 

Barbarei

Selbstverständlicher Waffengebrauch

Barbarei geht in der Regel einher mit Primitivität. Warum das so ist, gehört nicht hierher. Was ist Primitivität? Primitiv heißt unadäquat einfach. Mit Primitivität bezeichnet man eine inhaltliche und intellektuelle Verflachung der Kultur. Diese Primitivität läßt sich natürlich nicht an einzelnen Horror- oder Pornofolmen zeigen, es sei denn, man betrachtete ihre relative Häufigkeit im Vergleich zu andereren Genres. Wir analysieren hier inhaltlich und betrachten daher den Science-Fiction-Film, welcher eigentlich nicht flach sein sollte.
In »Sliders« Serie 1 Folge 1 am Anfang des Films wird ein lächerlicher Revolutionär auf einer Parkbank gezeigt, der allein “predigt”. — Plumper Antikommunismus! Die Hauptpersonen reisen in eine “Parallelwelt” In dieser Parallelwelt sind Lincoln-Statuen durch Lenin ersetzt. Wieder wird ein Führer in möglichst lächerlicher Pose gezeigt. Die filmische Umsetzung ist dilettantisch und infantil. Amerikaner stellen sich Kommunismus lächerlich vor. Das kann man erwarten. Es wird jedoch ständige Überwachung, Denunziation und Erschießungen im normalen Straßenbild gezeigt. Was zeigt uns das? Amerikaner stellen sich so den Kommunismus vor. Amerikaner wissen nicht, daß sie selbst unterdrückt werden. Sie wissen nicht, daß sie selbst dumm und lächerlich sind, sie kennen ihre eigene Überwachung nicht, sie kennen keine fremden Kulturen und vor allem wissen sie nicht, daß sie selbst der Terror dieser Welt sind, daß sie die gewaltbereiteste Kultur des Planeten besitzen und daß ihre Kultur den Frieden als Horror denunziert. Die Handelnden, die zuvor in einer normalen Welt gelebt haben, geraten in eine “Revolution”, die eigentlich eine Konterrevolution gegen ein als teuflisch dargestelltes System ist. Alles, was gegen dieses System vorgebracht wird, ist, (typsch amerikanisch) unrealistisch und eben untypisch. wir erinnern hier an die Häufung denuzierender Eigenschaften, wie sie in den normalen US-Gewaltfilmen auftreten, um den Bösewicht möglichst böse aussehen zulassen (z. B. Hälichkeit, Lächerlichkeit, helle unmännliche Stimme, Perfidie, oder sexuelle Perversion u. v. m.). Alle diese Eigenschaften dienen dazu den Bösen am Ende töten zu dürfen. Im sozialistischen Film gibt es dieses Motiv niemals. Zurück zu »Sliders«: Alle handelnden Personen gehen im neuen Universum wie selbstverständlich mit Waffen um. Ist es amerikanisch, daß normale Menschen plötzlich Waffen laden und schießen? — Im Film ist es genau das. Amerikaner wissen nicht, daß sie ein Bedürfnis zur Gewalt haben, weil sie rechtsextrem sind. Sie wissen nicht, daß ihre Kultur es als normal empfindet Weiblichkeit zu verachten. Ihnen ist nicht klar, daß es sich um ein offiziell zugelassenes Stilmittel handelt, Böse als weibisch darzustellen und auch nicht, daß das in anderen Kulturen politisch inkorrekt wäre. Sie wissen nichts über andere Kulturen.
Schon erwähnt wurde »Inception« (Gewalthebelwirkung).

 

Folter

In »Odyssey 5« Folge 17 fängt eine der Hauptpersonen plötzlich und unbeherrscht an, zu foltern. Ein synthetischer Android wird von ihm zu Tode gefoltert, um Informationen zu erhalten. “Der Synthetische” äußert, daß er auf der gleichen Seite ist. Trotzdem wird er zu Tode gefoltert, weil er ein Synthetischer ist. Die Person, die das tut, wird nicht als böse dargestellt, sondern ist einer der Sympathieträger der Serie. Odyssey 5 ist eine kanadische Serie. Der Folterer im Film US-Amerikaner.

 

Unbewußter Gewaltexzeß

Seltsam mutet das verbreitete Moralisieren in vielen Filmen an. Der Hauptheld weist den Bösen in einem finalen „Gespräch“ zurecht. Dabei wendet er selbst meist exzessive Gewalt an – natürlich nicht, ohne daß das absolut notwendig wäre, weil der Böse superböse ist. Der Film »Glimmerman«, in dem Steven Seagal die Hauptrolle spielt, handelt von zwei Polizisten (mit Steven Seagal), die einen Serienmörder suchen. Das ist etwa das böseste, was US-Amerikaner sich vorstellen. (Perverser und Völkermörder wäre natürlich noch besser.) In der finalen Kampfszene dieses Films, kommt der Hauptheld jedoch ohne Provokation durch den gesuchten Täter aus. Im Gegenteil – er selbst sucht ihn aus, läßt dem anderen einen Mordversuch, um ihn dann in eine tödliche Schlägerei zu verwickeln. Zwischendurch versucht der Böse zu fliehen und läuft in eine Sackgasse. Was nun kommt, ist selbst für amerikanische Verhältnisse exzessiv. Der »Glimmerman«, der eigentlich „der Gute“ sein soll, tötet den anderen mit Ansage, obwohl er eigentlich selbst Polizist ist. Wie oben in Virtuosität des Tötens unterscheidet der Angreifer (der „Gute“) sich von dem Bösen nur dadurch, daß er virtuoser kämpft. Der Böse nutzt Karatetechniken, was der einzige Grund ist, weshalb man nicht von einer Hinrichtung sprechen kann. Am Ende wirft der „Gute“ den bereits blutenden „Bösen“ in einem tatsächlich schauspielerisch ausgespielten Wutanfall aus dem Fenster, wobei „der Böse“ (als „gerechte“ Strafe?) mit dem Kopf an der schmiedeeisernen Stahlspitze eines Tores hängenbleibt und so spektakulär am Kopf aufgespießt wird, wie nur Taliban oder Nazis ihre Gegner aufspießen würden. Der Schauspieler verziert die Handlung mit Wut und Genugtuung, genau wie man sie bei einem kriminellen Gewalttäter erwarten sollte. (Warum er das tut ist mir ein Rätsel. Der „Böse“ durfte laut Drehbuch seine Ex-Frau umbringen, so daß nach us-amerikanischer Vorstellung wohl ein Recht auf Rache eingeräumt wird.) Ruhig wie ein Nazi steht der Held im Fenster, als sein Partner die Szene erreicht. Im selben Film einige Szenen vorher foltert der Hauptheld einen anderen „Bösewicht“, damit der ihm sagt, welche bösen Dinge die Filmbösen denn nur tun. Natürlich handelt es sich um Handel mit Chemiewaffen! Dafür darf man schon ein bisschen foltern und ein paar Leute aus Spaß über die Klinge hopsen lassen. Die Folterszene selbst geht so: Der Filmheld »Glimmerman« (Steven Seagal) mit seinem Partner stellen das Auto mit dem Bösen. Ein böser Begleiter wird brutal aus dem Wege geräumt und der Zu-Verhörende unter einer abgelegenen Autobrücke aus dem Wagen geholt. Nach ein paar Schlägen, die nichts fruchten zieht der Filmheld, (der gleichzeitig der Sympathieträger des Films ist!!) ( – und wohl auch der Produzent – ) die Waffe und bedroht den anderen. Als der nichts sagen will, schießt er ihm in den Fuß. (Immerhin hat er ihn nicht totgeschossen.) Sein Partner ist entsetzt, greift aber nicht ein. Begründung des Haupthelden: „Er hat vier Leute umgebracht und ich will wissen warum.“ Dafür darf man offenbar foltern. Nachdem noch ein bisschen schlimme Stimmung verbreitet wird, und der Filmheld die Waffe gegen die festgehaltene Hand des Verhörten richtet, erfährt er schließlich die gewünschte Information, mit der er seinen Ego-Einzelkämpfertrip fortsetzen kann. In einer anderen Szene (im Auto) bearbeitet der Filmheld zwei Gegner, die ihm Böses wollen, anhaltend mit dem Griff einer Waffe. In einer weiteren Szene wird ein blutig geschlagener Gegner auf ein Waschbecken geworfen.
Wenn diese ostentativ vom Filmheld selbst vorgetragene exzessive Gewalt nicht auf Kritik stößt (Die deutsche Wikipedia-Kritik am Film meint, der Film wäre uninspiriert, Gewaltkritik kommt kaum vor.) dann muß diese Art der Problembewältigung einschließlich Folter wohl zum american way of life gehören. Die Folter in »Glimmerman« wird in den USA selbst nicht thematisiert. In der Schweiz ist der Film jetzt verboten.
Fazit: Die Helden moralisieren und begehen dabei (im Film) die schlimmsten Straftaten. Sie werden durch die Bosheit und die vorangegangenen schlimmen Taten der Gewaltempfänger gerechtfertigt bzw. als notwendig erachtet. Unverschleierte exzessive Gewalt ist tatsächlich ein häufiges Merkmal der us-amerikanischen Kultur! Der Exzeß wird offenbar nicht als solcher empfunden. Es soll hier noch erwähnt werden, daß der Aikido-Meister Seagal, den Aikidoka mit seinen gewalttätigen Filmen keinen Gefallen tut, denn Aikido ist dem Wesen nach defensiv. Aber auch allen anderen, die waffenlose Selbstverteidigung als ethisches Prinzip vieler Budo-Sportarten betrachten, müssen sich von dem hochgraduierten Karate- und Aikido-Meister Steven Seagal verraten fühlen.
 

Hybris

Die Helden des Films sind für alles zuständig (»Leverage«, …) Sie dürfen mit Waffen und Sprengstoff umgehen (»Burn Notice«), Gegner verhören und Einschüchtern — keine (Staats-)Grenze , die nicht überschritten werden könnte (»Rambo II«). Superfähigkeiten und Superkräfte der Helden weisen auf den nationalistischen Narzissmus des Publikums.

 

Zerstörung

Einige der beliebtesten „Action“-Filme zeigen exzessive Zerstörungen. Der Häufigkeit und Beliebtheit dieser Filme wegen kann man von einer Art virtuellem Vandalismus sprechen. Explosionen und umherfliegende Trümmer werden als besonders spektakulär angesehen. Sie lassen die Kinokassen klingeln. Typisch ist, daß der Actionheld durch die Kulisse tobt und insbesondere bei Autoverfolgungsjagden jede Menge Schrott entsteht. Dabei sind nicht Filme, in denen die Zerstörung einen Teil der Handlung ausmacht, die schlimmsten (»Jurassic Park (,2, III)«, »King Kong« (harmlos), sondern diejenigen Beispiele, in denen sie als Kollateralschaden oder gar wie selbstverständlich nebenbei entstehen (»Speed« und »Inception«, …). Bei »Speed 2« kollidiert sogar ein riesiges Kreuzfahrtschiff mit einem Hafen.
Noch mehr sinnlose und unkommentierte Zerstörung gibt es in »Wanted« von 2008. Die Infantile Handlung mündet in ständige Feuergefechte und Zerstörungsorgien, bei der auch eine vollbesetzte Eisenbahn nebenbei zerstört wird. Der Film ist frauenfeindlich. Die ehemalige UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie ist Hauptdarstellerin. Man kennt Sie aus der Tötungsorgie »Mr. & Mrs. Smith«. Sie spielt weiter unten noch eine zerstörerische Rolle.

 

Das Perverse

ist eine besonders geschätzte Zutat, da die faschistoide US-Gesellschaft ja auch die Todesstrafe schätzt und perverses irgendwie angeboren und dem Faschistoiden minderwertig erscheint. Das Wertvolle am Perversen ist dem Rechten daß es wie das natürliche Böse erscheint. Das natürlich Böse ist die Obsession der Extremisten. Um sich von dem, den der Extremist töten dürfen will, noch zu unterscheiden, muß der Böse pervers sein. Daher erscheint hier die Idee vom Triebtäter nicht als strafmildernde Behinderung, sondern als willkommene Minderwertigkeit. Sie läßt sich dramaturgisch ausbeuten, genau, wie ihr teuflisches Potential. Niemand scheint sich besser zum natürlichen Bösewicht zu eignen, als der Sexualstraftäter. Deswegen sind Filme darüber so beliebt und auch Dokumentationen, in denen es immer um die Überführung der Täter geht, zeichnen ein Bild von einer Gesellschaft, die gern wütend ist und sich nach einem gerechten Zorne sehnt, damit Strafen gleichzeitig Erfordernis und legales Bedürfnis oder Recht sein kann.
Ob in den USA besonders viele Perverse oder Serientäter existieren, wie man der Zahl der Filme darüber entnehmen kann? – Sicherlich ist die Zahl in diesem brutalisierten Lande deutlich erhöht. Wir können jedoch davon ausgehen, daß es in Spielfilmen ein mehrfaches an Trieb- oder Serientätern gibt, wie in der Realität. In der Realität ist der Serienmörder und erst recht der sexuell motivierte Serienmörder selbst in den USA selten. Daß jede Woche im Fernsehen mehrere davon gefangen werden, löst keineswegs die realen Probleme der US-Gesellschaft. Wir stellen also fest, daß um ein Bedürfnis des Publikums nach Strafe zu befriedigen, Filme produziert werden, die sich nicht mit den realen bzw. wichtigen Problemen der Gesellschaft befassen. Genau das aber ist eine rechtsextreme Eigenschaft.
Dabei kann eine Gesellschaft, die so mit diesen Taten und den Tätern umgeht den Ursachen der Verbrechen nicht auf die Spur kommen. Bekämpft wird nicht das Verbrechen, sondern nur die Verbrecher und mit ihnen viele Unschuldige.

 

Cleaning

Tatsächlich wird dem Bedürfnis nach Gewalt Rechnung getragen. Daß man das tun darf, beruht wieder auf der Mystifizierung des Bösen und Perversen. Das mystifizierte Böse oder Perverse hat keine Ursache. Da Mysterien Denkgrenzen darstellen. Das Mysterium erfüllt seinen Zweck in der Korruption der Analyse und des Denkens. Daß das Böse oder Perverse zu dem Zweck existieren darf, beseitigt werden zu dürfen, wurde weiter oben schon erläutert. Hier geht es darum, daß die Ausmerzung des „Bösen“ als reinigend verstanden wird. Das Böse ist oft nur deswegen böse, weil es als minderwertig erscheint. Ein Beispiel ist das Abschießen der Mutanten mit einem blauen Strahl in »Buck Rogers«. Der Zweck des Films (darum herum) liegt also darin die angenommenen Details einer solchen Beseitigung unter kritischsten, notwendigsten, gefährlichsten Bedingungen und mit den erhabensten Absichten auszumalen.
Aufgrund der Komplexe und der Probleme vieler US-Amerikaner mit ihrer Sexualität muß sich offenbar viel Aufgestautes Luft verschaffen. So wundert es nicht, wenn Gewalt als erlösend und häufig als reinigend empfunden wird. Diese beiden Ideen sind faschistische Ideen. Sie sind charakteristisch für die manifeste Gewaltbereitschaft einer ganzen Gesellschaft.
Durch Cleaning kann das als böse oder schlecht empfundene ausgemerzt, (das Perverse) beseitigt werden. Der Killer ist nur ein Saubermacher. US-Militärs und Polizisten benutzen, benutzen, wenn sie Räume mit Gewalt erobern die Meldung „Clean!“.
Gewalt ist Reinigung, Tötung – Erlösung.

 

Sex und Gewalt

Die amerikanische Sexualität wird sehr stark vom Film beeinflußt und geprägt. Genau genommen handelt es sich um einen normierenden Einfluß.
Vorerst jedoch sollte auf einige prinzipielle Einstellungen der us-amerikanischen Sexualität Bezug genommen werden. Aufgrund der hohen Verbreitung von Gewalt gibt es in den USA viele Vergewaltigungen – gerade auch im College-Alter. Diese sind mangelnder Sexualaufklärung und einem abnormen Verhältnis zur (eigenen) Sexualität geschuldet. Für Geschlechtsverkehr gibt es keine Gebrauchsvokabel. Das eigentliche Verb „fuck“ dient als Schimpfwort und Fluch. Es ist als solches sogar in weiten Teilen der Gesellschaft tabuisiert. Sex selbst wird daher umständlich umschrieben. Dies macht die Beziehung der gesamten Gesellschaft zur Sexualität an sich deutlich. Sexualität, Sexualitätsbezogenes und Geschlechtsverkehr wird als schmutzig empfunden. Infolge des Tabus kommen in US-Filmen auch kaum Zärtlichkeiten vor. Sex in amerikanischen Filme geht oft stereotyp vor. US-Sex beginnt standardmäßig mit einem sogenannten „Blow-Job“, (wird nicht gezeigt, häufig aber angedeutet) was offensichtlich von Pornographie oder prostitutiven Beziehungen abgeleitet ist. Ein ganz besonders amerikanisches Genre ist der Sex-Quatsch-Film, in dem die ganze Zeit auf niedrigstem Niveau über Sexualität gesprochen wird, schlechte zotige Witze gerissen, die schmutzigsten Dinge angedeutet werden, keinerlei Sex gezeigt, das ganze aber so kindisch aufgemacht ist, daß es als Jugendfilm betrachtet werden und so auch an ein minderjähriges Publikum gelangen kann, zumal solcher Schund oft zu normalen Sendezeiten gesendet wird. Obwohl Tabus verbal eingerissen werden, wird das Sex-Tabu trotzdem aufrechterhalten und verstärkt. Der offensichtliche Sexismus dieser Filme wird dadurch direkt einem minderjährigen Publikum zugänglich gemacht. Hemmungen, frauenverachtende Handlungsweisen und Ansichten und einabnormes Verhältnis zur Sexualität werden so bereits Jugendlichen eingeimpft.
Fassen wir die letzten beiden Unterkapitel zusammen, erhalten wir folgendes:
Im typischen us-amerikanischen Film darf das Blut spritzen (»300«) Nacktheit und Sexualität sind aber Tabu.
Gewalt ist clean, Sex – schmutzig, Weiblichkeit – Schwäche!
Das ist amerikanisch.

 

“Abartiges”

Die Bedeutung des Perversen im US-Film wurde schon erwähnt. Bemerkenswert ist der Umgang mit als “abartig” empfundenem. Wenn dieses Wort hier benutzt wird, so deshalb, weil die Schlußfolgerung über die us-amerikanische Betrachtungsweise schon fertig ist.
Das prüde US-Amerika ist gefangen zwischen der öffentlichen Moral und dem befreienden Exzeß. Dieser Exzeß wird in seiner Perversion ständig angedeutet, so daß selbst Jugendliche, die Sexualität noch gar nicht kennen, bereits über Kenntnisse des perversen Exzesse, verfügen ohne sie zu verstehen. Auf diese Weise lernen viele normale Sexualität nie kennen.
Im Film bedient man sich folglich einerseits der geächteten Reize, spielt mit ihnen – um sich dann verschämt wieder von ihnen zu distanzieren. Das ist unehrliche Doppelbödigkeit.

Us-amerikanische Männer haben offenbar Angst davor schwul zu sein, oder als schwul zu gelten. Der Weichei-Aspekt ist hiermit verwandt.
Betrachten wir den Pseudo-SF-Film »Stargate«, in dem ein böser Außerirdischer – der Gegner der “guten” Menschen durch einen androgynen Schauspieler verkörpert wird. Dieser Außerirdische (Ra), der als Frau wirklich als gutaussehend bezeichnet werden müßte, wird offenbar als so abartig empfunden, daß man am Ende des Films eine Atombombe in seinem Gesicht explodieren läßt und genüßlich zeigt, wie die Exposion erst das Fleisch von den Knochen reißt und dann die Schädeltrümmer hinwegfegt. Dieses Verhalten ist keine Einzeltat. In dem Pseudo-SF-Film »Total Recall« kommt auf dem Mars eine mutierte Frau mit drei Brüsten vor. Das ist (unwissenschaftlich und unrealistisch) ein Witz, im prüden US-Amerika jedoch offenbar zuviel für den Zuschauer. Wie zur Entschuldigung für diese “abartige” Entgleisung läßt das Drehbuch die Mutante kurz darauf erschießen. Es hat hier durchaus einen solchen oben erwähnten reinigenden Charakter. Im Pseudo-SF-Film »Der Wüstenplanet« (alte Verfilmung) werden die Filmbösen (Baron Harkonnen etc.) als schwul dargestellt. Obgleich man offenbar mit schwuler Erotik spielt, wird die Perversion des bösen Barons hervorgekehrt (Herzstecker zum rausziehen) und am Ende des Films wird der perverse Böse exekutiert – anders herum gedacht – obgleich der Böse offenbar pervers ist, wird trotzdem mit Erotik gespielt. Die Verbindung ist daher unlogisch und somit politisch inkorrekt. Da der Film »Der Wüstenplanet« (alte Verfilmung) ohnehin faschistoid ist (Auserwähltheitsgedanke, Adel und Überlegenheitskult mit Herrschaftsmagie) kann hier gefolgert werden, daß die Macher des Films sich dieser Widersprüche nicht bewußt waren. Folglich ist der Film selbst pervers, da er als positiv Empfundenes emotional mit Schädlichem verbindet.

 

Körperkult

Trotz einer gewissen Prüderie und der extrem verbreiteten Adipositas oder gerade deswegen gibt es einen starken Körperkult in der US-Kultur. Typischer Weise wird der besonders muskulöse Darsteller als Krieger gesehen. ( »Rambo I, II, III«, »Terminator«, …) In dem Film »Riddick« wird mit Muskelkraft sogar das ganze Universum gerettet.

 

Auserwähltheit

Das gerade geschilderte Beispiel »Dune – der Wüstenplanet« bringt es bereits gut auf den Punkt. Trotz Adels, der in Europa größtenteils überwunden ist, oder gerade deswegen (?) sind die Hauptpersonen überlegen, gut und vor allem – Auserwählt. Sie dürfen töten. Die Bösen gehören vorsichtshalber einem faschistischen (undemokratischen) Imperium an. Da erscheint Gewalt wünschenswert. Bemerkenswert ist, daß der Film, wenn er zur Selbstfindung des Haupthelden oder zum Kampfe kommt, in die Steinzeitlichkeit abrutscht.
Angeborene Überlegenheit und mystische Auserwähltheit für den Sympathieträger steht im Geiste der Ungleichheit und ist antidemokratisch und asozial.
Weitere so bekannte Filme, daß sie als „common“ bezeichnet werden können, und in denen die angeborene oder quasi göttliche Überlegenheit der Hauptperson vorkommt, sind: »«
»The Matrix« (drei Filme), »Die Legende von Aang«, die Harry-Potter-Filme (acht Filme; Das Buch ist britisch, die Filme jedoch in Kooperation mit den USA entstanden. ), »Der Herr der Ringe« (drei Filme), »Dune – der Wüstenplanet«, »Star Wars«, …
Sogar die SiFi-Fernsehserie »Andromeda« spielt mit der asozialen Idee der Auserwähltheit.

 

Horror

Eine besondere Perversion ist der Horrorfilm. Konstruiert werden kann ein solcher Film nur mithilfe unrealer oder unrealistischer Annahmen, und unrealistischem asozialem oder dummem Verhalten. Pervers daran, Horrofilme stellen (völlig bescheuerte) Probleme, die es erfordern, schlimmes zu tun oder Massen von Menschen zu töten. In einigen Horrorfilmen geht die Gefahr von Kindern aus, die so schreckliches tun, daß ihre Tötung am Ende als Erlösung erscheint. Gespielt wird dabei mit Urängsten, wobei diese Urängste dabei im Prinzip trainiert werden und danach stärker parat sind. Insgesamt ist das beherrschende Charakteristikum eines Horrorfilms eine unwissenschaftliche Problemstellung, eine akausale Handlung mit asozialem Verhalten. So wird verhindert, daß man auch nur das geringste daraus lernen kann. Horror ist daher nicht nur jugendgefährdend, sondern auch erwachsenengefährdend.
Wer wirklich etwas aus Horrorfilmen lernen möchte, lernt eine einzige Sache — und zwar die, daß wirklicher Horror in der Unzurechnungsfähigkeit und daraus folgender Abwesenheit von Verantwortung der Menschen besteht. Horrorfilme sind daher so konstruiert, daß Menschen sich abnorm, dumm oder verantwortungslos verhalten oder aus mystischen Gründen einer Situation befinden, in der sie keine vernünftigen Handlungsoptionen haben. All das ist komplett unrealistisch und dumm und sehr konstruiert oder mystisch. Das Gefährliche an Horrorfilmen ist akausales Denken, die Hinnahme von Perspektivlosigkeit, das Training von Urängsten und die Gewöhnung an verantwortungslose Blödheit. Geschmacklosigkeit und intellektuelle Abstumpfung sind die mindesten Vorwürfe, die man diesem Genre machen muß. In dem Film »30 Days of Night« das im eisigen Alaska spielt, wird – natürlich ohne jeden triftigen Grund – ein Vampir-Horror inszeniert. Dabei geht es ähnlich, wie in den Zombifilmen für die Filmhelden darum, dem Ausgesaugtwerden durch spitzzähnige Vampire zu entgehen. Obwohl in der Fernsehversion (VOX) die allerwiederlichsten Szenen herausgeschnitten wurden, werden zu Tieren gewordene (intelligente) Menschen mit extremen Eigenschaften gezeigt. Ein erbarmungsloser Kampf entbrennt und der Zuschauer ist beim Töten direkt mit dabei. Besonders schlimm ist, daß die Tötung der Vampire als Lösung der Probleme erscheint und sogar ein kleines Mädchen das zum schrecklichen Vampir geworden ist, mit der Axt getötet werden muß. Der Plot ist so, daß der Zuschauer über die Tötung erleichtert ist. Insgesamt: Stumpfe Menschenverachtung!

 

Verrohung

Actionfilme werden immer schneller und Gewaltdarstellungen werden immer härter. Immer stärker stehen die Details des Kampfes und neuerdings auch Details der Verletzungen im Mittelpunkt. Bei Gewalt fließt Blut. Körperteile werden abgeschnitten (»Resedent evil«) oder von Ungeheuern abgebissen (»Der weiße Hai«, »Jurassic Park«). Aus alldem kann nichts gelernt werden. Der Rezipient kann eigentlich nur sein Aggressionspotential steigern.
In der immer moderner werdende Filmindustrie aber auch bei Computerspielen werden Verletzungen immer realistischer dargestellt. Dies wird allgemein als Leistung des Tricks und als Stand der Technik gefeiert. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wozu eine solche realitätsnahe (Computerspiel) oder realistische (Film) Darstellung überhaupt gut sein soll.
Dazu paßt beispielhaft das Genre der Pathologie-Krimis. Diese Krimis imitieren täuschend echt jede Art von Verletzung, bis hin zu verbrannten Leichen oder Mumien. Eine Gewöhnung an solche Gewaltdarstellungen und die Üblichkeit der Gewaltdarstellungen muß als Verrohung bezeichnet werden.
Die zunehmende Verrohung und die zunehmend perfekte Darstellung ekeliger Details ist ein Merkmal des US-Films, der hier eine Vorreiterrolle hat. Eine Tendenz, die nicht nur das Action- und Forensik-Film-Genre, sondern auch die Computerspiele betrifft. Warum diese zunehmende Perfektion? Werden die Filme roher, weil die technischen Möglichkeiten besser werden? Die Antwort ist einfach: Wen das stört, ist in den USA ein Weichei und Weichei will man nicht sein. In dem Film »CSI Miami« Folge »Ein tödliches Date« wird die Antwort gegeben: Zwei Ermittler fordern einen dritten auf, an einer forensischen Sektion teilzunehmen. Sie machen sich über ihn lustig, weil er nicht hin will. „Schädeltrauma“ – Sie lachen. Als er ankommt, stellt er fest, daß die Pathologin den Schädel kocht, um „die Weichen Anteile“ zu entfernen. Natürlich wird der Kopf für die Kamera aus dem Topf geholt. Wer darüber nicht lacht, ist ein Weichei. Die Verrohung wird hier wissenschaftlich bemäntelt. Im Trailer der Serie wird übrigens gesungen: „we don’t get fooled again“ – eine Sorge, die die Hybris der rechtsgerichteten Hobbyverfolger verrät. Weil die Musik nicht ganz zum Text paßt, wird plump verstärkt: „no, no!“.
 

Apokalypsen, Katastrophen, Kriege

Der US-Zuschauer liebt den katastrophalen Ausnahmezustand. Vulkanausbrüche mit Heldentaten sind noch die harmloseren Filme. In »Independence Day« und »Krieg der Welten« kann die Ausnahme ausgelebt werden. Der Exzeß wird zur Notwendigkeit. Innerlich leben die US-Amerikaner offenbar im Krieg bzw. im ständigen inneren Ausnahmezustand. Dies’ muß wohl an der Brutalität der Ökonomie liegen. Der neue »Krieg der Welten« ist dabei besonders brutal. Die US-Fassung von 2005 muß gerade die Brutalitäten besonders perfekt ausmalen. Außerirdische kommen auf die Erde, um die Menschheit zu vernichten. Einige dieser perfektionierten Szenen sind schlimmer als Auschwitz – etwa, wenn Menschen von den zunächst gesichtslosen Außerirdischen mit Neutronenstrahlen oder etwas unbekanntem verdampft werden und die aus der Stadt geflohenen später im Wald mit Massen herabrieselnder Kleidungsfetzen konfrontiert sind. Schlimmer noch ist die Verfütterung an die Pflanzen der Außerirdischen. Dagegen nimmt sich die Vernichtungswut der ebenfalls extrem bösen, aber nicht die ganze Zeit gesichtslosen Außerirdischen von »Independence Day« harmlos aus. »Krieg der Welten« von 2005 gibt’s in den USA ab PG-13 und in Deutschland ab 12 Jahren! — Unverständlich!

 

Inhumanes

Verachtung bis zu Vernichtung und Ausrottung kommt auch in einigen sehr bekannten Filmen vor. Richtet sich die Gewalt gegen Ungeheuer (»Starship Troopers«) geht es noch, aber manchmal geht es auch um Zombies, infizierte Kranke (»28 Weeks later«) oder Mutanten. Wir verweisen z. B. auf den Raumschiff-Märchen-Film »Star Wars« oder den Pseudo-SiFi-Film »Buck-Rogers« der bereits in »Warum der Humanismus nicht tot ist« kritisiert wurde, gerade weil sie als relativ harmlos angesehen werden. In »Star Wars« Episode II ist die Tötung der „Sandleute“, die auch in der später gedrehten Episode I als besonders bösartig dargestellt werden, als für den Zuschauer nachvollziehbare Rache inszeniert, bei »Buck Rogers« werden sich gespenstisch verhaltende Mutanten vernichtet.
Infizierte oder Mutanten wären im realen Leben Patienten. Im Horror- oder Phantasy-Film sind sie mystisch böse Feinde. Das macht die Asozialität dieser Filme aus. Die Filmschaffenden sind offenbar mit einer gehörigen Portion Sozialchauvinismus infiziert. Die Schrecklichkeit liegt dabei in der manipulierten Konstruktion bzw. im kommentarlosen Konsum von Filmen, die Gewalt gegen Menschen als wünschenswert oder gar notwendig erscheinen lassen.

 

Rassimus und Drehbuchrassismus

Rassismus wird im modernen US-Film aktiv bekämpft. Wo immer Helden vorkommen, kommt auch ein Quotenschwarzer vor. Trotzdem wird der US-Rassismus eben dadurch auch dem Europäer klar. Fremdenfeindlichkeit gibt es trotzdem im Film. Modern ist gerade die Araberfeindlichkeit. Ein frühes Beispiel ist »True Lies« – der böse Terrorist ist ein Araber. Auch der Film »Die Mumie (1999)« ist voller Verachtung für Araber, die lächerlich oder unsympatisch dargestellt sind und allesamt vom Drehbuch geopfert werden.
Ein anderes Problem ist die Minderwertigkeit von Rollen im Film. Hier werden unwichtige Personen, wenn sie im Verlaufe der Handlung geopfert werden sollen, gern als Fremde (z. B. Araber, Fremdenführer oder Lastenträger) oder auch Schwarze angelegt. Ganz ähnlich gelagerte, ist das Problem, der minderwertigen (abartigen) Merkmale. Unter „Abartiges“ wurde schon die Mutantenfrau mit den drei Brüsten erwähnt, die in »Total Recall« vom Drehbuch geopfert wird. Mutanten, Infizierte und Ähnliches mehr kamen im vorherigen Unterkapitel vor. In »Æon Flux« kommt eine Frau vor, die sich die Füße zu Händen umoperieren ließ (warum auch immer). Diese Person fällt auch dem Drehbuch zum Opfer.
Rassismus und Frauenfeindlichkeit werden im modernen US-Film bekämpft. Allerdings müssen die entsprechenden Personen sich in der Regel immer noch ordentlich männlich verhalten, um akzeptiert zu werden.
Schwarze und irgendwie “Abartige” — neuerdings Araber werden, sobald das Genre nur ein wenig zur „Phantasy“ oder in Action-Richtung abdrifted, verachtet und vom Drehbuch gern geopfert. In »Dark Angel« Staffel 2 Folge 2 fällt ein „Transhumaner“ dem Drehbuch zum Opfer. Siehe auch “Abartiges”

 

 

Selbstverständlicher Rassismus

 

Obwohl Rassismus offiziell bekämpft wird kommt er natürlich vor. Denn sonst bräuchte man ihn nicht zu bekämpfen. Wir betrachten hier daher mal den unbewußten Rassismus, der sich nicht nur in der Drehbuchdiskriminerung, sondern auch in Ausdrücken äußert.
Der Ausdruck “Ein Kaukasier …” Vorkommen in »Law & Order: Special Victims Unit« (aber egal wo), den beispielsweise Det. Benson benutzt, ist ein solcher.
Um sich nicht dem Vorwurf des Rassismus auszusetzen bezeichnet die Polizei in den USA Weiße in Personenbeschreibungen möglichst fachlich als “Kaukasier”. Allerdings stammt die Bezeichnung “Kaukasier” aus längst widerlegten Rassetheorien, deren Entstehung aus heutiger Sicht offensichtlich auf Rassimus gründete. Den US-Amerikanern ist dieser Biologismus bisher genauso wenig aufgefallen, wie ihre eigene Ungebildetheit.
In „Law & Order: Special Victims Unit “, wie vom Titel her nicht anders zu erwarten, werden Ordnung, Strafe und Polizeibrutalität propagiert.
In dem teils faschistischen Film »Ausnahmzustand« (The Siege) (1998) vermutet die CIA-Agentin, daß eine der Hauptpersonen (nämlich Tony Shalhoub) aufgrund ihres Aussehens aus dem Schuf-Gebirge stammen würde. Beide freuen sich, wie gut sie trainiert ist – Rassismus sympathisch.
Trotz entgegengesetzer Aussagen am Ende des Films, bereitet der Film im Prinzip bereits Terrorhysterie vor.

 

Spektakuläres

Bisher hatten wir Unterkapitel wie „Gewalt“, „Zerstörung“, „Perverses“, „Abartiges“, „Horror“, „Körperkult“ und „Virtuosität des Tötens“. Diese lassen sich auch als Spektakuläres zusammenfassen. Das nie gesehene, Große, Besondere oder sogar das Ungeheuerliche (»Worldwar Z«) wird als sehenswert betrachtet.

 

Gesellschaftliches

Überführung von Straftätern

Ein anderes Genre, das sich mit dem Vorhergehenden überschneidet, beschäftigt sich mit der Verfolgung und Überführung von Straftätern durch Ermittler. Der Höhepunkt des Films ist jeweils die Überführung, heute jedoch immer stärker die Bestrafung oder Tötung des Täters oder Bösewichts. So wird aus dem früheren Krimi ein Straf-Genre, das im Polizei- und Justizbereich spielt. (»CSI: NY«, »CSI: Miami«, …) Die Serie »CSI: NY«, wird mit „Taylor Mac Llewellyn – der härteste Polizist der Welt“ beworben. Die Hauptfigur dieser Serie ist den auch eine äußerst unsympatische Person, die Verdächtige und Straftäter hart behandelt und nach der Überführung gern moralisiert. Hier wird ein rechtsextremes Bedürfnis nach Erniedrigung befriedigt.
Bevorzugt werden hier Trieb- und insbesondere Serientäter, so daß man sagen kann, daß im US-Film bereits das mehrfache an Serientätern von allen, die je wirklich existierten, überführt wurden. So gesehen kann man annehmen, daß das Überführen, (manchmal töten,) oder Bestrafen ein Bedürfnis des Publikums darstellt. Tatsächlich können wir feststellen, daß die Vereinigten Staaten Weltmeister im einsperren sind. Über 1 % der männlichen Bevölkerung sitzt in den USA im Gefängnis. Von allen Industriestaaten haben sie die meisten Häftlinge in Todeszellen.
Einen Beweis für dieses Bedürfnis liefern unzählige Krimiserien, Polizeiserien, Forensikserien und insbesondere Sexualstrafverfolgungsserien gleich mit.
Immer mehr Filme beschäftigen sich mit Strafverfolgung. Es gibt Polizeiserien, Kriminalserien, Justizserien, Forensikserien. Die harmlosesten sind meist die Anwaltsserien. Die Problemstellungen in diesen Filmen sind (rechtsgerichteter Weise) so gewählt, daß effektive Strafverfolgung als Lösung allen Übels erscheint. Selbiges trifft auf alle Aktionfilme zu, die so konstruiert sind, daß Gewalt als Lösung oder das Eintreffen bewaffneter Gewalt als Erlösung erscheint. In diesem Punkt haben die Filme und TV-Serien nichts mit der Realität zu tun, die durch tiefe soziale Spaltung und brutale Produktionsverhältnisse gekennzeichnet ist. Die „Guten“ in den Serien sind dabei meist reich und schön, die Verbrecher – arm und gemein oder pervers. Ausnahmen gibt es, wenn der Böse selbst von einem berühmten Filmstar gespielt wird. Dann ist der Böse meist teuflisch raffiniert und muß unter Ziehung aller Register zur Strecke gebracht werden. Der Film ist meist eine Ode an die Gewalt und der gewaltliebende Zuschauer steht dann zeitweilig auf der Seite des teuflisch raffinierten Bösewichts, der „korrekter Weise“ jedoch am Ende eliminiert wird. Beispiele: (»Kap der Angst« (Cape Fear), »Westworld«, »Zwei glorreiche Halunken« (The Good, the Bad and the Ugly),…)
Strafverfolgungsserien verengen den gesellschaftlichen Blick nur auf ein Symptom des gesellschaftlichen Übels – die Kriminalität.

 

Behandlung von Straftätern

Da wir hier Fernsehserien betrachten, die heutzutage so geschrieben sind, daß sie eine möglichst hohe Einschaltquote erreichen, kann man davon ausgehen, daß sie beim Publikum elementare bzw. primitivste Bedürfnisse befriedigen. Wenn also – was unzählige Male geschieht – ein Polizist, ein Verhörer oder anderes Ermittlungspersonal, ein Angehöriger eines Opfers, ein Gegner des Delinquenten oder der Sympathieträger der Serie dem Delinquenten in Aussicht stellt, daß er (aufgrund der Art seines Delikts) im Gefängnis vergewaltigt wird (diese Drohung kommt in unzähligen Filmen vor), – wenn also dieses Phänomen nicht ein oder zwei Jahre vorkommt, sondern sich über Jahrzehnte abspielt, dann wissen wir daß

  1. Vergewaltigung einen festen Platz im Strafvollzug der USA einnimmt,
  2. die US-Gesellschaft diese sexuellen Übergriffe als Teil des Strafvollzuges duldet,
  3. US-Straftäter trotz aller Kenntnisse über die Unvollkommenheit, Ungerechtigkeit und Gefährlichkeit der US-Gerichtsbarkeit, allein durch die Tatsache, daß sie dort gelandet sind, als etwas Minderwertiges angesehen werden, dem man höchstens noch verringerte Menschenrechte zuerkennt und
  4. die US-Gesellschaft insbesondere Sexualstraftätern keinerlei Menschenrechte mehr zuerkennt,

daß also

  • Menschenrechte selbst als verwirkbar bzw. (wie klarer noch mal unter „Sachliches“ festgestellt wird) als veräußerbar betrachtet werden.

Gerade bei Gewalttaten oder gar Morden wird mit den Gefühlen der Opfer oder ihrer Angehörigen argumentiert.
Bei der Todesstrafe wird genauso argumentiert. Es gibt die Vorstellung, man könne durch einen Handel mit dem Leben Gerechtigkeit wiederherstellen, und veräußert das Leben des (Mord-)Delinquenten an die Familie des (Mord-)Opfers, die damit allerdings ihr totes Familienmitglied nicht mehr zum Leben erwecken kann.
In der Fernsehserie »Andromeda« Staffel 4 Folge 8 (“Die Befreiung”) helfen die Helden der Serie ohne Information sofort eine Gefängnismeuterei niederzuschlagen. (Sie stellen sich ohne nachzudenken auf die Seite des Strafvollzuges.) Wie im wirklichen US-Leben werden Strafgefangene offen mißhandelt und Ressentiments über sie ausgetauscht. Daß Gefängnismeutereien nie ohne Grund stattfinden, weiß der Schöpfer Gene Rodenberry offenbar nicht. In der deutschen Wikipedia wird behauptet, daß der Autor Gene Rodenberry ein Anhänger des Humanismus gewesen wäre. Das kann offenbar nur in amerikanischem Sinne (also sehr relativ) gemeint gewesen sein.
Strafen ist ein gesellschaftlich anerkanntes Bedürfnis. Das Einsperren und das Ressentiment gegen Strafgefangene ist fester Bestandteil der US-Kultur.
Die Idee Gerechtigkeit zu erzeugen, indem man durch Schaden straft, ist eine Idee, die weit rechts angesiedelt ist. Sie ist extremistisch. Ist dieser Extremismus salonfähig, gib es auch die Todesstrafe.

 

Mystik

Ein großes Problem der us-amerikanischen Gesellschaft ist die Verbreitung von Religion und Mystik bzw. das Fehlen einer wissenschaftlichen Weltanschauung. Aufgrund dieses Fehlens kommt es zu grandiosen Fehleinschätzungen und Fehlurteilen. Den überall bekannten US-Medien – insbesondere dem US-Film kann eine Vielzahl von Belegen entnommen werden.
Aberglaube, Wahrsagerei kommt in der Serie »Mission Erde: Sie sind unter uns« (Staffel 1, Folge 15) vor. Die Figur Jonathan Doors behauptet dort Wahrsagerei wäre viele Male bestätigt worden. Schlimm ist: Der Film gilt als Science Fiction.
Mystifizierung der Seele In dem us-amerikanischen Film »Æon Flux« (Karyn Kusama) geschrieben von Phil Hay und Matt Manfredi, herrscht die pseudowissenschaftliche Vorstellung, genetische Klone würden eine Art Geist-Persönlichkeit des “Originals” besitzen. Es wird der Eindruck vermittelt, daß ein Genom auf quasi natürliche Art und Weise nur einmal “ordentlich” als Phänotyp verwendet werden könne. Dies stärkt zwar die Ablehnung der Gentechnik, jedoch auf eine mystische und nicht-aufklärerische Weise. Es ist offensichtlich, daß das Phänomen auf Mystifizierung zurückgeht ( → »Was ist schlimm an Mystifizierung?« ) und eben daran liegt, daß große Teile der US-Gesellschaft bezüglich des sogenannten Leib-Seele-Problems noch im Mittelalter leben. Das Leib-Seele-Problem kommt leider auch in einigen Gene-Roddenberry-Filmen vor (z. B.) im angeblichen SF-Film »Mission Erde: Sie sind unter uns« (engl. Earth: Final Conflict) ein Stück von einem lebenden Gehirn wird einem Außerirdischen implantiert, wodurch eine Verbindung durch die Seele geschieht. Diese Verbindung besteht im Film auch zwischen sich entsprechenden Personen in Paralleluniversen.
Ein weiteres Beispiel ist »Alien – die Wiedergeburt« – ein US-Future-Phantasy-Horror-Film, in dem u. a. die Vorstellung, daß Erinnerungen (hier beim klonen) vererbt werden könnten “vermittelt” wird. Das selbe Problem tritt im Film »Godsend« auf. Diese Vorstellung muß ebenfalls auf eine Mystifizierung des Klonens zurückgeführt werden, was den Schluß zuläßt, daß US-Amerikaner in der Regel nicht wissen, was Klonen genau ist und wenn sie es wissen, religiös deuten. Es weist außerdem auf ein mittelalterliches Leib-Seele-Problem und eine nicht-wissenschaftliche Weltanschauung hin. Das Problem ist so verbreitet, wie Geisterglaube. (»Poltergeist«)
Man kann also aus diesen beiden (und vielen anderen) Beispielen folgern, daß die US-Kultur (Kultur im engeren Sinne) eine vorwissenschaftliche – vielleicht genauer sogar – eine nachwissenschaftliche ist.
Mystik im US-Film ist natürlich christlich beeinflußte Mystik. So wird in dem UK-Film »Event Horizon« (scheinbar) Science Fiction mit Religion verwoben – also Wissenschaft mit Religion, was einen realistischen Einblick in das geistige Potential der anglikanisch geprägten angelsächsischen Gesellschaften erlaubt. Die physikalische Durchdringung des „Ereignishorizonts“ – ein Begriff aus der Astrophysik – führt in diesem Film in die Hölle. Man hätte auch das Paradies nehmen können. Die gewaltbereite und an Komplexen reiche US-Kultur arbeitet hier jedoch mit ihren religiösen Ängsten.

 

Wissenschaft und Mystik

Mystifizierung im Genre “SiFy”: Schamlos wird “Wissenschaft” mit Mystik vermischt (»4400«, »Kyle XY«, …).
Auffällig ist nicht nur die Verbreitung von Mystik, sondern gerade der Ersatz von Wissenschaft durch Mystik oder die Mystifizierung der Wissenschaft, wie sie in den zitierten Filmen »Æon Flux« und »Alien – die Wiedergeburt«, aber auch in »Minority Report« vorkommt. Gerade dieser Ersatz geht offenbar auf eine geringe Bildung zurück und zeigt an, daß viele US-Amerikaner Mystik und Wissenschaft nicht auseinanderhalten können bzw. Wissenschaft als etwas magisches betrachten.

 

Sciencefiction ohne Science

Warum ist Sciencefiction wichtig? Sciencefiction ist normaler Weise intelligent und fortschrittlich. Das Genre wird jedoch zunehmend mißverstanden. In den USA hat sich ein als Sciencefiction bezeichnetes Genre, das eigentlich als Futurefiction oder Weltraumphantastik bezeichnet werden müßte, etabliert. Die die Handlung tragenden Grundideen sind meistens blödsinnig »Inception«, und oft wird blanke Mystik hineingewoben. Das ist das Gegenteil von Science. Sciencefiction ist wichtig, weil es ein Monitor für den Geisteszustand der Gesellschaft ist. Wenn wir vom echten politischen Filmabsehen, finden wir hier in der Unterhaltungssparte das höchste Bewußtsein. Die Originalität von „Schiencefiction“ erschöpft sich heute im Design von Anwender- oder Raumschiff-oberflächen, bestenfalls in Konzeptverschachtelungen des Films.
Zusätzlich werden Filme, die offensichtlich Phantastik sind (Phantasy), als Sciencefiction bezeichnet, so z. B. das Weltraummärchen »Star Wars«.

 

Beziehungen zwischen einigen Unterkapiteln und Antiintellektualismus

Obwohl Wissenschaft (science) einen großen Nimbus hat, wissen die meisten, mit Wissenschaftlichkeit eigentlich nichts anzufangen. Die Präsentation von Wissenschaft in Future-Fiction- und Forensik-Filmen geschieht oberflächlich, durch Darstellung von Monitorgrafiken, 3D-Modellen, vielen bunten Lichtern und weniger durch die Vermittlung intelligenter Gedanken. Die “Qualität” us-amerikanischer Filme liegt (im “Science-Fiction” (eigentlich Future-Fiction)) im Design von Raumschiffen, Konsolen und Türen, … in der Forensik in der Darstellung realistischer Verletzungen, Verbrennungen, vieler blutiger Details einschließlich der möglichst exakten Darstellung der Folgen die Projektile beim Auftreffen auf weiche Ziele haben.
Der Nimbus der Wissenschaft ist ein oberflächlicher. Wissenschaft hat gerade soviel Platz im US-Film, daß der Nimbus einiger Hauptakteure damit begründet werden kann, oft findet man Wissenschaft sogar in einer antiintellektuellen Rolle, in dem Wissenschaftler als spleenig, als Freaks, als verrückt, vertrottelt oder böse dargestellt werden. Im Film »Independence Day« wird ein Wissenschaftler (der in „Area 51“) ohne besonderen Grund als unsympatisch, blöd und ostentativ mit unpassendem Verhalten dargestellt. Schließlich wird er vom Drehbuch geopfert. Der Antiintellektuelle kann froh sein, daß es den lächerlichen Wissenschaftler getroffen hat. Die peinlich dummen Sprüche der Militärs stören offenbar niemanden. Auch der Ausraster des Haupthelden nach dem Absturz kommt Amerikanern offenbart nicht peinlich vor.
Wenn wirklich in einer US-Sendung direkt Wissenschaft vorkommt, ist sie oft von schlechter Qualität, halb verstanden, schlecht erklärt oder nicht von echten Wissenschaftlern.
In »4400 — die Rückkehrer« 4. Staffel, erste Folge sagt Maghan Doyle “Wenn man ausländische Filme sieht, ist man gleich intellektuell oder radikal.”
Zum Intellektuellen selbst ist zu sagen, daß es in der Regel mißachtet wird, kaum vor- und ansonsten schlecht wegkommt. Intelligenz kommt nur als Wissenschaft vor.

Wissenschaft kommt in Wahrheit immer seltener vor, was am verbreiteten Kreationismus liegt. So kennen US-Amerikaner das Gesetz von der Erhaltung der Masse nicht (»Kyle XY«, »Transformers«, »Iron Man« …). Kanadier kenne es auch nicht (»Odyssey 5«).
 

Die US-Gesellschaft ist antiintellektuell und hat eine nichtwissenschaftliche Weltanschauung.

 

Normale Filme

sind sehr selten. Typisch sind hier wie in Europa Geistlosigkeit, Vorhersehbarkeit bzw. Trivialität der Handlung. Trifft eine der drei Eigenschaften nicht zu, gilt der Plot als originell. Es handelt sich um einen normalen Film.
Elegy oder die Kunst zu lieben« Wegen etwas freizügiger Halbnacktaufnahmen und zärtlichem Streicheln gibt’s beim US-Motion-Picture-Rating ein “R“, während der Film in Deutschland schon ab 12 zu sehen ist.) „Normal“ in sexueller Hinsicht ist in den USA praktisch “fast verboten”.
Die erfolgreiche TV-Serie »Gilmore Girls«, die originell geschrieben, den Aufstieg einer jungen US-Frau beschreibt, die mit 16 ein Kind bekam, sowie den ihrer Tochter in die herrschende Klasse. Der Film ist originell und vom Standpunkt der Kindeserziehung und Frauengleichberechtigung modern, sonst aber ein unglaubwürdiger Traum und damit gelogen. Der Aufstieg zur Hotelbesitzerin ist unglaubwürdig dargestellt, bei der (wirklichen) Arbeit ist die viel herumstehende und lustig quatschende Frau nie zu sehen. Der Klassenaufstieg der sehr schlauen und dann studierenden Tochter gelingt trotz guter Leistungen nicht beruflich, sondern am Ende durch Partnerwahl – wie wahr! Ein reicher Taugenichts, der eine Freundin nach der anderen konsumiert, verliebt sich ausgerechnet in sie und wird seriös – wie romantisch!

 

Intelligentes

ist in der US-Unterhaltung so extrem selten, daß es eigentlich gar nicht erwähnt zu werden braucht. (»Boston Legal« (TV-Serie), »The Man from Earth« Letzteres Beispiel ist in den USA praktisch unbekannt.). Der echte SF-Film »I, Robot« (USA, Deutschland) thematisiert neben der alten Roboter-Moral-Frage von Asimov Gewaltvermeidung. Dieser intelligent gemachte Film ist kein typischer US-Film.

Schon vor 50 Jahren wurden Wissenschaftler und Intellektuelle biologistisch als Eierköpfe („Eggheads“) bezeichnet. Der hier zugrunde liegende Minderwertigkeitskomplex wurde über mehrere Generationen „vererbt“ – Bildungsferne kulturell verankert. Intelligenz wirkt auf die Masse der US-Amerikaner nicht unterhaltsam. Intelligenz im Film wird nicht nur nicht gemocht, sie kann auch von fast niemandem produziert werden.

Intelligenz im Film

Was man aber häufig hat, ist ein Intelligenzfetischismus bzw. die Ausbeutung des Nimbus der Intelligenz einerseits und einen Anti-Intellektualismus, der Intelligenz ablehnt andererseits. Im Film »Independence Day« haben wir beides – die intellektuelle Hauptperson des Films erweist sich als überlegen – und der oben erwähnte Wissenschaftler aus „Area 51“ als unterlegener Trottel.

Offensichtlich steht das Schachspiel in den USA im Ruf intelligent zu sein. Dafür gibt es viele Belege. Häufige Pointe in US-Filmen, in der die geistige Überlegenheit gezeigt werden soll, ist das plötzliche Schachmatt. (auch in »Independence Day«) Ein solches Schachmatt ist, wenn man nur etwas häufiger Schach spielt, unmöglich. Für die billige Nimbusausbeutung des Schachs bietet sich eine solche Pointe jedoch an. Die Hauptperson wird aufgewertet.

Die Verachtung der Intelligenz bedient die Zielgruppe der Antiintellektuellen. Wohingegen der Nimbus der Intelligenz nur Sympathieträgern vorbehalten ist. Allerdings muß derjenige, dem dieser Nimbus zukommt, unbedingt noch durch andere Qualitäten glänzen und darf nicht weichlich wirken.

Wird Intelligenz hervorgekehrt, wird ihr Nimbus zur Statuserhöhung ausgebeutet, was den Antiintellektualismus in der US-Gesellschaft verstärken dürfte.

 

Kolonialismus

Kolonialistische Tendenzen in der Kultur sind heute nicht leicht von imperialen und imperialistischen zu unterscheiden. Es gibt jedoch genau historische Betrachtungen, die nur diese Zuordnung zulassen. Kolonialismus in der Kultur zeigt sich an der Verachtung anderer Völker und Kulturen und am Willen zu ihrer Unterwerfung. Im Unterschied zu den erwähnten rezenten Erscheinungen geht es dabei um historische Begebenheiten und religiöse Unterwerfung und Monarchismus. Der Grundgedanke des Kolonialismus die Unterwerfung und Kolonialisierung ist im modernen Imperialismus ebenfalls enthalten, wird jedoch dort vorherschend aus dem Blickwinkel der Verdrängung konkurrierender Mächte betrieben.
Der Film »The Fountain – Die Quelle« (Fernsehtitel: »The Fountain – Quell des Lebens«) spielt auf zwei Ebenen. Die Hauptebene ist egoistisch und die Traum – oder Roman-ebene ist kolonialistisch und monarchistisch. Der Traum handelt von der kolonialistischen Unterwerfung Amerikas und der Aneignung des Baums des Lebens. Dabei wird rechtsextemer Weise Mord als erlösende Sequenz präsentiert. Der Film ist im Age-Rating im PG-13 in in der FSK sogar mit 12 angegeben. Als Böses wurde ein Inquisitor gegenüber der guten Königin konstruiert ̣ – schmutziger Schund.

 

Imperialistische Propaganda im Film

Natürlich kommen auch Kriege und die Beziehungen zu „feindlichen“ Ländern vor.

 

Grenzverletzungen

Geheimdienstliche, vor allem aber militärische Grenzverletzungen der leichtfertigen oder selbstverständlichen Art sind im Film, wie im wahren Leben an der Tagesordnung. Missionen ohne jede Legalität, Gefechte mit Gegnern, die oft nur deswegen böse sind, weil sie aus einem als böse gebrandmarkten Lande kommen, deswegen oft gesichtslos erscheinen oder aber zusätzlich noch mit perversen Eigenschaften oder besonders teuflischer Bosheit verziert werden. Daß all das unrealistisch ist, stört niemanden. Daß der Sinn der Sache wie schon erwähnt, die Gewaltvermittlung selbst ist, fällt erst recht niemandem auf. Besonders krasses Beispiel: »Sniper – der Scharfschütze« (USA 1993) – Grenzverletzung und Massenmord für Liebhaber – von der ARD am 14.10.2011 und 01.11.2013 (115 Uhr) gezeigt, zeigt Imperialismus von der militärischen Seite – aus militärischer Sicht!

 

Knallharte Propaganda im Unterhaltungsfilm

Fehlendes Schuldbewußtsein und Kriegsverherrlichung

Die Unterstützung von Stellvertreterkriegen, wie in »Rambo III« (Afghanistan) kann man im US-Film erwarten. Interessant ist aber die ideologische Ausstattung der Filme. So wendet sich »Rambo II« direkt gegen den Frieden (mit Vietnam). Eine us-amerikanische Schuld am Krieg wird nicht nur abgelehnt, sondern erscheint als eine dem US-Amerikaner fremde Kategorie. Daß der Einsatz, wie übrigens auch die Handlungen von „Rambo“ als Hauptrolle und Sympathieträger in »Rambo II«, illegal ist, stört den US-Zuschauer offenbar nicht.
 

Hetze gegen mißliebige Staaten — Kubahetze

So gibt es beispielsweise Filme, in denen die Republik Kuba als Verbrecherstaat dargestellt wird. Drehbuchautoren, Filmproduzenten und Regisseure scheuen sich nicht, Kuba als Zufluchtsort für Drogenhändler oder andere Kriminelle, oder was die jeweiligen Filmbösen gerade sind, darzustellen. In Europa weiß jedes Kind, daß über Kuba kein Drogenhandel laufen kann. Kuba ist selbst kein Absatzmarkt für Drogen und die Grenze zu Kuba kann nicht überwunden werden. In Kuba könnte ein Drogenhändler nicht darstellen, wie er zu seinem Reichtum gekommen ist. Kuba hat außerdem eine Kooperation zur Bekämpfung des Drogenhandels mit den Vereinigten Staaten. Drogenschiffe müssen um Kuba herum fahren. Daß Verbrecher nach Kuba fliehen, ist ungeachtet der Unmöglichkeit ein häufigeres Motiv in US-Filmen. Kuba gilt in den USA nämlich als böse und wer „böse“ ist, wird ohne Kenntnis näherer Zusammenhänge als Filmzutat verwurstet. Reale Zusammenhänge interessieren das US-Publikum ohnehin nicht.
Kubaner werden in den USA ganz selbstverständlich als kriminell dargestellt Kuba wird gern als Operationsbasis und Fluchtziel von Verbrechern dargestellt. (»New York Taxi« (2004) (Beispiel besonderer Infantilität))
Die Kriminalität in Kuba, vor allem aber die Schwerkriminalität ist um viele Größenordnungen geringer, als in den USA. Weitere Filmbeispiele für implizite Kubahetze: »Scarface« (1983), »Submerged«, TV-Serie »Miami Vice« (Folge »Cuba Libre«)
Hier nur ein kurzer Plot-Ausschnitt der Folge »Cuba Libre« aus »Miami Vice« aus der angelsächsischen Internet-Movie.-Database, welcher einen Eindruck von der Intelligenz des Films vermittelt: “ „…iami task force takes with freedom fighters and they arrest them, but their leader takes bazooka and fires on the limo and fires with machine gun, but Sonny jumps out the car and fires back, later Rico shows up and they fire back and they kill them…“.
Die beliebte Fernsehserie »Castle« stellt in der Folge »Suicide Sqeeze -Cuba Libre« die Republik Kuba als Diktatur dar. Einmal wird sie als „Militärdiktatur“ bezeichnet. Der Chef der Staatssicherheit „El Pulbo“ (Den gibt’s natürlich nicht.) wird als Verbrecher dargestellt. Mit infantilen Sätze wie: „Wir waren verhaftet – das Erschießungskommando wartete schon.“ wird gehetzt. Und Blödheiten wie: „… und wie ich davon gekommen bin .. ich gab ihm meine Rolex.“ würzen die Hetze. Dann kommt das Schärfste: „..obwohl die kubanische Regierung jeden Tag Leute einlocht…“ Das stimmt überhaupt nicht! – Die Gefängnisse in Kuba sind vergleichsweise leer. Politische Gefangene gibt es nicht. Und das müssen ausgerechnet US-Amerikaner behaupten! Die USA sind mit Abstand Weltmeister im Einsperren. Viele politisch Verfolgte der USA genießen in Kuba Asyl. Zwar ist der Lügner im Film am Ende der Mörder, die Hetze bleibt jedoch unwidersprochen stehen.
 

Fremdenfeindlichkeit mit einem Hauch völkischen Rassismus

Schon erwähnt wurde, daß in »Star Wars II oder III« die Bösen einen französischen Akzent besitzen.
Ein besonders häufiges Stereotyp ist jedoch die Russenfeindlichkeit. Wichtig für die Einschätzung sind sinnvoller Weise die intelligentesten und “fortschrittlichsten” Werke des US-Films. Daher betrachten wir das Sciencefiction-Genre.
 

Russenfeindlichkeit
Die Russenfeindlichkeit taucht z. B. in Star Treck auf, wo die Klingonen eine an den russischen Akzent angelehnte Sprache nutzen.
Stargate SG1« bringt Colonel O’Neil (der erste Held und Sympathieträger der Serie) mehrfach klar seine Abneigung gegenüber Russen zum Ausdruck. In »Stargate SG1« werden verbündete Russen bevorzugt vom Drehbuch geopfert. Russenfeindlichekit kommt in den Folgen 4/01 (Autor: Martin Wood), 4/07 (Autor: Martin Wood), 5/08 (Autor: Peter DeLuise), 5/14 (Autor: Robert C. Cooper), 6/1 (Autor: Robert C. Cooper), 6/16 (Autor: Peter DeLuise), 8/03 (Autor: Will Waring), 8/14 (Autor: Joseph Mallozzi, Andy Mikita) vor. Im Teil 6/1 „Wiedergutmachung“ geht es darum, Daniel Jackson im SG-Team durch einen Russen zu ersetzen. Jack O’Neill sagt explizit ohne jede weitere Erklärung: „Aber doch nicht durch einen Russen!“.
In »Stargate Atlantis« Folgen 1/10,11 (Autoren Brad Wright, Robert C. Cooper) sind die Bösen (Genii (allesamt uniformiert)) angelehnt an ein altes Russenklische. Einer der Genii-Bösen, ein besonders skrupellose Massenmörder und Geiselnehmer, der besiegt werden muß, heißt Kolya, was ein russischer Name ist.
Sliders«, in der Sowjetfeindlichkeit vorkommt.
 

Araberfeindlichkeit
wurde bereits in Bezug auf »Die Mumie« erwähnt.
 

Rassistische Hetze

Noch häufiger als Staatenhetze – insbesondere nach dem 11. September 2001 – ist der böse Moslem oder der böse Araber. Der politischen Korrektheit wegen wird meist noch ein „guter Araber“, der auf der Seite der „Amerikaner“ steht, hinzugefügt.
 

Vieles aus Propagandagründen in US-Filmen enthaltenes würde in Europa nicht produziert werden. Dazu gehört die Selbstverständlichkeit grenzüberschreitender Waffengänge, die sehr us-amerikanische Kuba-Hetze und der Militarismus.
 

Terrorpropaganda

In dem Film »Der Mann, der niemals lebte« (Body of lies) von 2008 wird schamlos und wie selbstverständlich der US-Staatsterrorismus der CIA dargestellt. Völlig selbstverständliche Feuergefechte, Verfolgungen mit offener Waffe in Pakistan, Folter und Opferung von Informanten gehören dazu. Wenn das schon als Film gezeigt wird! Leonardo di Caprio wird man nach diesem Terrorexzess nicht mehr unvoreingenommen sehen können.
 

Geschichtsklitterung

Besonders peinlich wirkt der Film »Black Hawk Down, der eine gescheiterte imperialistische Militäraktion in Afrika nachträglich glorifiziert und die US-Aggressoren zu Helden stilisiert, statt Verständnislosigkeit, Arroganz, fehlende Sensibilität und die internationale Grenzverletzung der US-Amerikaner aufzuarbeiten.
Daher betrachten wir den us-amerikanischen
 

Militarismus, Nationalismus und Chauvinismus

Militarismus
In »Men of Honor« versucht ein Schwarzer in der USA Gesellschaft der WW II-Nachkriegszeit integriert zu werden. Damit die Faschisten verstehen, daß auch ein Schwarzer ein Mann sein kann, muß der Film beim US-Militär spielen und zwar beim härtest möglichen – den Tauchern. Man darf mitfiebern wie ein diskriminierter Schwarzer (authentisch) in der heute gefährlichsten Armee der Welt aufsteigt und am Ende des Films zu einem geachteten Möchtegern-Killer herangezogen wurde. Den militaristischen Schmalz gibt es auf deutsch ab zwölf Jahren. Soldat sein ist ja sooo schön! Der schwarze US-Bürger – wenn er Militarist genug ist – darf sich Fortschritt einbilden, wenn Schwarz und Weiß Schulter an Schulter Araber, Beduinen, Südslawen oder vielleicht Perser töten.
 

Nationalismus
»Die letzte Festung« – unerträglich blödsinniger Militarismus und Nationalismus von Strafgefangenen. Ein Strafgefangener mischt mit allerlei Filmeffekten ein übles Militärgefängnis auf, wobei viel Material zu Bruch geht. Am Ende beweist er die Achtung vor den US-Flagge, was ihm von den Vollzugsbeamten möglicherweise als Schneid ausgelegt wird und ihm vielleicht sogar ihre Achtung einbringt. Jedenfalls wird daraufhin endlich der böse Gefängnisdirektor verhaftet. Hätte der Gefangene (R. Redford) die Fahne falsch herum gehißt, wäre er natürlich erschossen worden. Der Film ist ein ultimativer Nationalistenorgasmus mit langem Gewaltvorspiel.
 

Chauvinismus
Noch krasser als die reine Geschichtsklitterung ist der Chauvinismus, wie man ihn z. B. in den massenhaft auftretenden Pearl-Harbor-Verfilmungen antrifft. 73 (mit Dokumentarfilmen) Pearl-Harbor-Verfilmungen gibt es mindestens, die sich jedoch i. d. R. nicht mit der kriegsauslösenden Täuschung befassen, sondern den mittlerweile sehr historischen Angriff auf Pearl Harbor auch heute noch im Sinne der Kriegslüge darstellen. »Pearl Harbor« wird dabei als militärische und nationale Schande begriffen. Einer der Filme spielt sogar mit der Idee, die „Schande“ nachträglich mit modernem Militär auszubügeln (»Der letzte Countdown«). Das ist nationalistisch, und revanchistisch! Den Amerikanern ist nicht zu helfen.
Wer die Bombardierung Perl Harbours heute noch im Sinne der Niederlage als „nationale Schande“ ansieht, ist nicht nur ein schlimmer Militarist und Chauvinist, sondern auch ein Revanchist. Die Bombardierung war deswegen eine Schande, weil man sie absichtlich zugelassen hat, um einen Krieg zu beginnen.
 

Ständiger positiver Militärbezug
Daß man sich in den USA positiv auf das Militär bezieht, ist eine sehr spezielle und amerikanische Sache. In Europa werden Soldaten als Mörder betrachtet. In den USA gehören sie zu den Symapthiefiguren. Sie sind dem durchschnittlichen US-Amerikaner sympathischer als Wissenschaftler. In »Stargate SG-1« sagt Captain Carter ausdrücklich, daß sie nicht als Wissenschaftlerin (Dr. Carter), sondern als Soldatin angesehen werden soll. Die Tendenz, alles militärisch zu betrachten, ist tief in die us-amerikanische Gesellschaft eingedrungen. Primitivstes Heldentum gehört dazu. Was besonders aufstößt, sind häufige Bezüge von Militär- oder Geheimdienstveteranen auf reale Schauplätze der Erde, wo die USA die schlimmsten Verbrechen begangen haben oder noch begehen. Kein Land hat in den letzten 20 Jahren so viele Millionen Menschen umgebracht. Daher verwundert die Schamlosigkeit, mit der Geheimdienstler (»Burn Notice«) oder Militärs (»Stargate SG-1« Einsatz von O Neil (1985 in der DDR!) mit schamloser Morddarstellung) im Film ihre “Erinnerungen” preisgeben. Das US-Publikum scheint selbst so abgebrüht und schamlos zu sein, daß dieser fiktive Exzeß, der ja auch in der Realität stattfindet, niemanden stört.
Störend ist der Militarismus auch in »Independence Day«, wo ständig – selbst von Zivilisten salutiert wird und der Europäer einen Eindruck bekommt, welchen selbstbefriedigenden Charakter das Salutieren in den USA hat.
Störenden Militarismus gibt es dabei in extrem vielen – praktisch in allen US-Filmen, in denen irgendwie die Army vorkommt, selbst in dem eigentlich lobenswerten Film »Der Tag, an dem die Erde stillstand«(USA, CA), wo er wenn auch nicht siegreich, nebenbei den US-Militarismus illustriert.
 

Kriegsfilme mit Außerirdischen
Eine neue Entwicklung ist die Vermischung von Science Fiction und Kriegsfilm – Zunächst ist man geneigt zu sagen, den US-Amerikanern kann man keinen Science Fiction überlassen, da sie einen Kriegsfilm daraus machen. Es ist jedoch genau umgekehrt – ihre Kriegsfilme werden zur Variation als Science Fiction getarnt – überflüssig zu erwähnen, daß “science” auch in den nicht militärischen Filmen des Future-Fiction-Genres schon seit Jahrzehnten nicht mehr vorkommt. Die Brutalität und Selbstverständlichkeit bewaffneter Auseinandersetzung nimmt auf jeden Fall zu.
»World Invasion: Battle Los Angeles« ist an Primitivität kaum zu übertreffen. Stumpfe Dialoge, Ehre und militärisches Heldentum gewürzt mit gesichtslosen Außerirdischen. Daß um nur “Notwendigkeit des Militärs” zu zeigen, die halbe Welt draufgeht, ist eine Sache. Erbarmungslose Außerirdische eignen sich jedoch sehr gut, um einen unhinterfragten Krieg mit voller moralischer Intensität zu führen. Während in anderen Filmen der praktische oder auch nur zitierende Bezug zu Irak und Afghanistan stört, kann man hier niemandem auf die Füße treten. So gerät der Zuschauer mitten in einen Krieg und wird zum Krieger. Bellizismus pur! Was den Film so wichtig macht, ist sein Datum. Er kam 2012 ins Kino, d. h. in einer Zeit, in der die USA fünf Kriege gleichzeitig führen und das Ansehen der Vereinigten Staaten in der Welt auf einem vorläufigen Tiefpunkt angelangt ist. Da ist es notwendig, den Bellizismus und Durchhaltewillen der eigenen Bevölkerung zu stärken. Nur so kann dieser völlig sinnlose Film verstanden werden, in dem eine unrealistische Bedrohung zu totaler Zerstörung führt, in welcher dann verzweifelte Heldentaten vollbracht werden können bzw. organisierter Extremismus als notwendige Rettung erscheint. Machart, Slang und Dialoge weisen eindeutig darauf hin, daß sich das Publikum im Krieg bereits zu Hause fühlt. Der Film zeigt Krieg zum Selbstweck – ein Fest für alle Rechtsextremisten.
»Transformers« — Was ist das Schöne am Krieg? — Worum geht es? Außerirdische Roboter, die gegeneinander Krieg führen, landen als Flirt-Verstärkung für einen Jugendlichen auf der Erde. Pubertäre Jugendhybris! Dialoge und Darstellung sind Infantil. Was lernen wir? Moderne “Science Fiction” landet fast automatisch im Krieg. Militarismus und Krieg sind unhinterfragt selbstverständliche Inhalte. Das Schöne am Krieg und an den Außerirdischen ist, daß man selbst so wichtig ist, daß man jedes Auto und jedes Haus zerschroten kann. Zerstörungswut — legal!
Und wenn Goa’uld oder Wraith (»SG 1 und – Atlantis«) die Erde bedrohen, freut sich auch der Pazifist übers US-Militär. Nur unrealer Horror läßt Militär als Erlösung erscheinen.
 

Verräterische Realität
Beispielhaft wird in »Der Tag an dem die Erde stillstand« (2008) der Extremismus der US-Amerikaner gezeigt, die unfähig sind, Probleme anders, als mit Gewalt zu lösen. Auch im (inoffiziallen) zweiten Teil »Der Tag an dem die Erde stillstand 2 – Angriff der Roboter« (2011) kämpfen die Hauptpersonen mit ihrer eigenen Schießwütigkeit. Diese Schießwütigkeit ist, weil diese Filme weltweit gezeigt werden, aus unzähligen Filmen (»Mad City«, …) weltweit bekannt. Man fragt sich, warum die Amerikaner sie nicht geheim halten. Sie bildet offenbar einen wichtigen Teil ihres us-amerikanischen Selbstverständnisses.

Staatsterrorismus

Geradezu genial wird der us-amerikanische Staatsterrorismus in »Homeland« dargestellt. Ohne Umschweife oder Rechtfertigungsversuche kommt man zur Sache, man will fremde Regierungen unterwandern, foltert, bringt Leute um und opfert skrupellos eigene Leute, um Agenten in eine bestimmte Position zu bringen. Als Anti-Geheimdienst-Film ist »Homeland« genial – aber halt! – die meinen das ja Ernst! Mit der Information, daß es sich nicht um eine Satire handelt, reicht es, sich eine Folge anzusehen. Skrupellosigkeit, Staatsterrorismus der USA und die Motivation und Verdorbenheit der handelnden Personen sind realitätsnah gezeigt.

 

Unsachliches

Ahistorisches

Der us-amerikanische Film »Amadeus« über den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ist ein so alberner Film, weil er nicht nur ohne jede Genauigkeit, sondern offenbar ohne jede Sachkenntnis gemacht wurde. Historische Begebenheiten werden nicht oder blödsinnig dargestellt. Verhaltensweisen sind unstandesgemäß und unrealistisch.
Daß Amerikaner die Feinheiten historischer politischer Bewußtseinsbildung nicht verstehen, verwundert nicht (»Wild Wild West«), jedoch verstehen sie auch nicht, wie Untergebene sich in einer feudalen Klassengesellschaft gegenüber Adligen oder gar einem König zu verhalten haben.
Das Ahistorische ist typisch für US-Filme.

 

Kindische Nimbusausbeutung

Dieser Film und seine Pointen leben vom (für den US-Amerikaner vermeintlichen) Nimbus der historischen Person W. A. Mozarts. Die Musik muß man dazu nicht kennen. Dieses Phänomen ist verbreitet. Zum Beispiel in dem Film »A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn« (→ auch Sachliches / Intelligenz). Intelligenz wird als Fetisch benutzt, während über die konkreten Gegenstände der Arbeit des Mathematikers nicht ein einziges Wort verloren wird. Das geht so weit, daß man den Beweis seiner Fähigkeiten einfach schuldig bleibt. Das macht Mathematik für den geneigten Zuschauer zu etwas mystischem, an das er glauben muß. Der Film zeigt eigentlich einen Verrückten, der am Ende geehrt wird. Antiintellektuelle können ihr Vorurteil vertiefen. Wissenschaftler sind so doppelt enttäuscht. Wenn der Nimbus von etwas ausgebeutet wird, das nicht bewiesen wird, erscheint Wissenschaft als Religion, der Wissenschaftler als Priester, erscheinen die Resultate der Wissenschaft als Glaubenssache. Daher ist der Film eine Beleidigung für alle wahrheitsliebenden Wissenschaftler.

 

Apolitisches – Das Problem, Gut und Böse auseinanderzuhalten

Besonders häufig werden in us-amerikanischen Filmen Arme als böse Verbrecher dargestellt, welche den reichen Hauptpersonen etwas wegnehmen oder den Sympathieträgern, welche aus dem reichen Milieu stammen, Probleme bereiten. Ein Bewußtsein, für den Not der Armen und für die soziale Bedingtheit von Verbrechen fehlt vielen Filmemachern schlicht. Es gibt kaum Hemmungen Arme oder Ausgebeutete zu den Bösen zu machen. Häufig wird ihre Gier und Niederträchtigkeit sogar ausgemalt, Die Bösartigkeit des Filmbösen wird mitunter sogar genutzt um die Hauptpersonen sozialchauvinistische -Ressentiments abgeben zulassen, welche in dieser Situation plausibel erscheinen. Political correctness vernachlässigt in den USA systematisch die soziale Stellung.
In »Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund« (1997) wird ein steinreicher Alleskönner von dem heimlichen Verführer seiner Frau bedroht. Der Alleskönner ist unheimlich schlau und wirft dem anderen im Hubschrauber Neid vor. Nach dem Absturz müssen sie zu dritt überleben. Während ein mitreisender Schwarzer dem Drehbuchrassismus zum Opfer fällt und von einem riesigen Braunbären gefressen wird, vertieft sich zwischen den beiden anderen die Rivalität. Dabei erweist sich der Verführer (und „Neider“) ohne jegliche Tiefe als durch und durch schlecht und verdorben. Er wird mehrfach vom reichen Alleskönner gerettet, bedroht jedoch selbst mehrfach dessen Leben. Am Ende stirbt der Böse durch eigene Schuld, der reiche Multimillionär überlebt mit Anstand, Schneid und moralischer Überlegenheit. Auf welche Weise Gut und Böse zustande kommen, spielt natürlich keine Rolle. Der Reiche ist hier wieder einmal der Gute. Die Aufgabe des Films erschöpft sich wie immer darin, daß der „Gute“ gewinnt und dabei auch noch sauber bleibt (Letzteres ist Geschmackssache.). Was sollen wir aus diesem Film lernen — daß die Armen böse sind?

In dem Film »Der Fan« wird der Filmböse (R. De Niro) als beruflicher Versager („Looser“) dargestellt. Er flieht, wie viele, in den Sport, den er als Zuschauer und fanatischer Fan konsumiert. Als er der Verachtung durch den von ihm verehrten Sportler gewahr wird, entführt er dessen Sohn. Er darf am Ende erschossen werden. Robert de Niro spielt eine ähnlich undurchsichtige Rolle in »Taxi Driver«. Ein Taxifahrer, der seine gesellschaftliche Bedeutung mit Gewalt aufwerten möchte und verschiedene Sorten von Kriminalität in Erwägung zieht, bis er sich für ein heldenhaftes Massaker an Zuhältern entscheidet. Eine Befreite Person verschafft ihm Ansehen und der moralisch fragwürdigen Handlung ein Happy End.
Ebenfalls völlig durcheinander sind die Verhältnisse im Film »Kap der Angst« (Cape Fear), in welchem ein von seinem Rechtsanwalt im Stich gelassener und eigentlich betrogener Straftäter vom Drehbuch keinerlei Rechte und Sympathien bekommt, weil er ein brutaler Vergewaltiger ist (wieder mit R. De Niro). Nachdem er (vom Drehbuch) zum infernalischen und teuflisch gefährlichen Angstgegner aufgebaut wurde und in der Zuspitzung seine außergewöhnliche Niedertracht und Gefährlichkeit beweisen konnte, darf er zur Freude des Zuschauers brutal getötet werden – nicht jedoch, ohne daß der Zuschauer vorher ausgiebig auch die teuflische Überlegenheit des Bösewichtes genossen hat. Die Tötung des Bösen (, der hier sachlich betrachtet, eigentlich Opfer des Rechtsanwaltes ist,) ist als Erlösung inszeniert. Der Böse verschwindet im Wasser und der Zuschauer hat Angst, daß er doch noch einmal auftaucht und hofft, daß er endlich tot ist. Reich gewinnt wieder!

»Judge Dredd« ist im Grunde ein rechtsextremer Traum. – Der Traum Richter und Henker in einer Person zu sein. Dieser Traum wird in den USA von vielen geträumt und ist daher auch ein amerikanischer Traum. Die Idee, daß Roboter im Kampf eingesetzt werden bzw. Kämpfer mit maschinellen Prothesen, Erweiterungen oder Verstärkungen ausgerüstet werden, sowie die daraus resultierenden Gefahren, machen den Film fast zu einem Science Fiction. Allerdings muß man feststellen, daß es auch hier wieder nur um das Ego der Hauptperson geht, auch wenn sie selbst das durch ihr unpersönliches Verhalten zu leugnen scheint. Politik kommt im Film nicht vor, die ständig vorhandene Verführung der Macht, und schon gar nicht der Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen, nicht einmal die Kriminalität von Rüstungsfirmen im allgemeinen kommen in dem Techno-Phantasie-Spektakel »Judge Dredd« vor.

»Ben Hur« (1959, 2010, 2016) des Schund-Romans »Ben Hur« nach Lew Wallace wird der Leidensweg eines unschuldig zur Sklaverei Verurteilten behandelt und auf infantile Weise mit der Bibelgeschichte verknüpft. Man könnte die unterhaltsamen Verfilmungen unter Blödsinn einordnen, wenn es nicht explizit um moralische Kategorien, wie Vergebung ginge. Der Held des Films ist allerdings ein politischer Hardliner. Als Galeerensklave zum Tode verurteilt, entkommt er beim Untergang des Schiffes und rettet nicht etwa die Sklaven sondern den diese bewachenden obersten Römer. Damit ist Ben Hur ein Verräter seines besetzten Landes. Zwischendurch erhält er Wasser von Jesus und revanchiert sich am Ende des Films, indem er das Kreuz von Jesus trägt. Er hätte ja auch versuchen können, ihn zu befreien, aber wo käme man da hin? – Recht muß Recht bleiben! Der Film strahlt die Botschaft aus: Politische Angepaßtheit führt zur Begegnung mit Jesus Christus (welcher eben von den Römern getötet wurde). So erscheint Jesus nicht als Revolutionär oder wenigstens Prophet, sondern als Träger spektakulärer Prominenz, gibt dem Filmhelden ein Quäntchen davon ab und fällt den Römern und den Gaffern zum Opfer.
 

Die Drehbuchschreiber machen mitunter Täter zu Opfern und umgekehrt. Über weite Strecken wechseln Hauptpersonen zwischen Gut und Böse hin und her (»Taxi Driver«). Eine klare Lehre kann nicht gezogen werden. Moralische Prinzipien werden willkürlich auf die handelnden Personen verteilt.

Die Reichen sind im US-Film oft die einzigen Handelnden (»Lara Croft: Tomb Raider«) und meist die Guten. (Die Armen bedrohen ihren Reichtum und werden ausgespart.) (Neben dem Reichtum werden auch militärische und physische Fähigkeiten als positiv gesehen.)
Jegliche Handlung ist losgelöst von der gesellschaftlichen Realität. Filme, in denen Arbeitslose vorkommen, machen diese in der Regel verächtlich.
Grundloser Sozialchauvinismus, grundloser Militarismus und grundloser Nationalismus prägen den US-Film. Im US-Film gibt es keinerlei Klassenbewußtsein.
Obwohl teilweise Zukunftsgefahren vorausgeahnt werden, werden sie nicht in einen Zusammenhang mit der Gesellschaft gestellt. Gesellschaftskritik kommt praktisch überhaupt nicht vor. Nationalismus, Militarismus und Chauvinismus erscheinen als Durchhalteparolen des täglichen Soziallebens.
Das Apolitische ist nur ein sich nur apolitisch gebender Sozialchauvinismus.
 

Selbstherrlichkeit und Selbstjustiz

In der schon erwähnten TV-Serie »Das A-Team« übt eine Gruppe von ehemaligen Soldaten, die natürlich nur Gutes tun, Selbstjustiz, da sie immer Recht haben. Nur wenige TV-Serien thematisieren die Vermeidung von Selbstjustiz (»CSI- NY«). Die Selbstherrlichkeit liegt dabei in der Identifikation des Publikums mit dem Filmhelden, der alles tun darf.
 

Klassenherrlichkeit, Gewaltadel und Dekadenz

»Lara Croft: Tomb Raider« Der Film heißt übersetzt bereits “Grabräuber”. Warum ist ein schlechter Film nach einem Computerspiel für uns wichtig? – Weil er die primitivsten Träume der US-Amerikaner zeigt. Der Plot: Eine junge steinreiche Aristokratin mit extrem schlechten Manieren und eingebauter Vorfahrt im Straßenverkehr hat zwei Hobbys: mit Pistolen kämpfen und “Archäologie”. Sie findet heraus, daß bei der seltenen Linearkonstellation aller Planeten irgend etwas los ist. Zufällig findet sie passend zum Problem das “Allsehende Auge”, das händeringend auch vom bösen Illuminatiorden gesucht wird, praktischer Weise gleich bei sich zu hause. Als zeitsparende Kulturleistung wird dazu eine alte Uhr zerschlagen. Nach Beratung mit einem “Experten” rauben die Illuminatis das Ding (langes Feuergefecht viele Tötungen, keine Toten und keine Polizei) und die Heldin Lara Croft muß nun ohne das Ding zur nächsten “Stufe der Linearkonstellation” nach Thailand um dort in einen Tempel zu gelangen, in den die anderen mit viel Manpower einbrechen. (Westlicher Grabraub in Reinkultur!) Innen drin muß das Auge als Schlüssel dienen, Stein- und Metallfiguren die als Grabwächter fungieren, werden wundersam zum Leben erweckt, und mit den Kleinwaffen des 20. Jhrs. vernichtet. Der Tempel in dem eine sechsarmige Gottheit mit Schwertern auftritt, wird im Laufe des Gefechts verwüstet. Es gelingt Lara, die Zweite Hälfte des heißbegehrten Dreiecks das vor Tausenden von Jahren hergestellt wurde um die Zeit zu kontrollieren, zu ergattern. Die Illuminatis sind nun gezwungen, sie als Partnerin anzuerkennen. Die nächste Reisestation ist eine “Todeszone” in Sibirien, wo die Dorfbewohner, wie schon zuvor in Thailand ihren Namen und ihre Probleme kennen. Der us-amerikanische Zuschauer weiß, daß sich auch hier, wie auf der ganzen Welt, alles nur um ihn selbst dreht. Die Westler kaufen für viele Dollars (Herumgewedel damit) alle Schlittenhunde und fahren in eine Höhle, die eine für Hundeschlitten geeignete Straße und seltsamer Weise auch Schnee aufweist. Mit einer Glocke wird eine Eispforte zerstört, die man auch mit Kleinwaffen hätte zerstören können und die nach tausenden von Jahren immer noch auf die Frequenz einer westlichen Glocke reagiert. Im Innern befindert sich eine Anlage, die ein Planetenmodell im Stil des 19. Jahrhunderts darstellt, auf das man unbedingt raufklettern muß. Als es sich in Bewegung setzt, werden einige Kletterer zerquetscht, wodurch Komparsen gespart werden. Schließlich findet Lara Croft die Stelle, in die der Schlüssel paßt, wird in die “Sonne” gesaugt und erscheint mit dem zweiten Dreieck. Nachdem ein Illuminati (der Böse) einen Putsch gemacht hat, um selbst “göttliche” Macht zu erlangen und dann beim Zusammenfügen der Dreiecke versagte, beweist die Aristokratin wieder einmal ihre Bedeutung, indem sie den fehlenden Krümel aus dem gefundenen “Auge” holt, daß sie dazu wieder mal zerschlägt. Nun fügt sich das Dreieck zusammen und beide rennen verkleinert darauf entlang zur Spitze. Sie gewinnt und “greift es”, er fällt runter und ist der Looser. Nun reist sie in der Zeit zu ihrem schon toten Vater, der ihr erklärt, daß das Dreieck zerstört werden muß. Der Bösewicht, der schon viel auf dem Gewissen hat wird nun durch eine Zeitoperation (Umdrehung seines eigenen Wurfmessers) verletzt, wodurch ein ebenfalls steinreicher Freund der Aristokratin gerettet wird. Nachdem sie das Dreieck zerstört hat, ziehen die Illuminati ab (hier fliegt gleich alles in die Luft (was denn sonst – aber woher wissen die das?)) und die beiden Hauptdarsteller liefern sich einen sinnlosen aber bitte tödlichen Kampf um ein Familienkleinod, damit sie am Ende der Explosion mit knapper Not entkomen kann. Damit dabei das Können obsiegt, legen sie gleichzeitig ihre Waffen ab (Modernes Duelldenken in Nordamerika – Gewalt muß schließlich sein.). Draußen wird sie kurz von der Person bedroht, die sie gerettet hat, (Willst Du mich wirklich töten? – Ach nee doch nicht!) – springt trotzdem den großen Wasserfall runter. Nächste Einstellung: zuhause. Die hoffentlich nach Tarif bezahlten Mitarbeiter der viel zu jungen Adligen, haben den Kampfrobotter repariert, den sie am liebsten mit scharfer Munition erledigt. Was wollen uns die Filmemacher damit sagen? – Ach ja Adel bedeuet das Recht Waffen zu tragen – bedeutet Kriegertum und Kampfvirtuosität – bedeutet die Lizenz zum Töten. In diesen Dingen fällt der extreme Ego-traum weit hinter die bürgerliche Revolution zurück.
Im Film »Lara Croft: Tomb Raider« einem Film nach einem Computerspiel wird die ganze imperialistische Arroganz der US-Amerikaner, Dünkel, Zerstörungssucht, schamloser Kriegskult und die besonders leichtfertige Art des Tötens gezeigt. Westliche Überheblichkeit ist eine selbstverständliche Zutat des Films.
Besonders auffallend: Extreme Dekadenz, die Selbstherrlichkeit der Hauptperson, das Herumlaufen mit Waffen in zwei Halftern, leichtfertiges Töten. Das ist die Darstellung von Narzissmus.
Ganz ähnlich aufgebaut ist der Film »Die Mumie«. Neben widerlichen Darstellungen, die es auf deutsch ab 12 Jahren gibt, kommt der Geist des Grabraubes und die Verachtung für fremde Kulturen voll zur Geltung. Ein amerikanischer Fremdenlegionär und eine Egyptologin wecken einen Fluch auf, der die Welt bedroht, zerstören eine antike Grabstäte und retten natürlich die Welt, die ohne sie gar nicht in Gefahr wäre und erbeuten am Ende noch ein Schwert aus dem Schatz. Alles dreht sich um diese westlichen Eroberer, die Ägypter mutieren zwischenzeitlich zu Roboterzombies und rufen monoton “Imhotep”. Die Ägypter werden in »Die Mumie« verächtlich dargestellt.
Grabraub kann als kulturelle Metapher für die Kriegsmentalität der US-Amerikaner betrachtet werden. Notwendig für den Grabraub ist jedoch die Verachtung fremder Kultur. Diese ist in »Tomb Raider« inbegriffen. Ich stelle mir vor, wie dieser Film in Thailand und Burma ankommt, im zerstörten und ausgeplünderten Irak, im zerstörten Libyen und im gepeinigten Pakistan.
 

Blödsinn

Blödsinn kommt im US-Film andauernd vor. Schlechte Dialoge und unrealistische Handlungen helfen dem Zuschauer die Alltagswelt zu verlassen. Allerdings kann aus blödsinnigen Filmen nichts – aber auch gar nichts – gelernt werden. Sehr typisch ist die TV-Serie »Das A-Team«, in der Leute mit Waffen herumrennen, sich unrealistische Probleme stellen, Feuergefechte stattfinden, die Polizei nie auftaucht und der Gewinn des Zuschauers sich auf die neueste coole Bemerkung beschränkt, die man auf deutsch in nicht funktionierender wortwörtlicher Übersetzung genießen kann. Obwohl sie selbst von der Militärpolizei als Kriegsverbrecher (Wie originell – hat hier die Realität Modell gestanden?) gesucht werden, können sie trotzdem anderen helfen. Besonders blödsinnig: Ehemalige US-Soldaten, die in Vietnam gekämpft haben, helfen Leuten, bekämpfen Unterdrückung! Das ist der Gipfel der Demagogie!

Titel wie »Mercenary for Justice«, die einen Widerspruch in sich bilden und eigentlich sogar demagogisch sind, wären, schon der relativen Ächtung von Söldnern in Europa wegen in Deutschland undenkbar. Der Titel klingt wie „Sklavenhändler aus Liebe“. Folgerichtig hat man den Titel auch nicht übersetzt.

Blödsinnige Handlung gibt es auch im Film »Basic Instinct« (»Basic Instinct 2«), der zwar von den Verwicklungen her spannend durchkonstruiert ist und von der Erscheinung seiner Hauptdarstellerin lebt, jedoch aller Handlung ein nichtexistentes Krankheitsbild zugrunde legt. Es gibt keine Frauen mit einer solchen im Film dargestellten Störung.

Ein weiteres Beispiel für gut durchkonstruierten Blödsinn ist »Inception« Die Grundidee gedanklicher Manipulation – überhaupt der Kommunikation – wird nicht erklärt, sondern vorausgesetzt. Die gedanklich kommunizierenden verbinden bloß ihre Handgelenke mit Kabeln. Mit diesem Rezept kann man alles Mögliche konstruieren. Wird der Film teilweise dem Science-Fiction-Genre zugeordnet – gehört er dort deswegen gerade nicht hin. „Science“ kommt nicht vor!
Auch bei »Minority Report«, »Sliders«, »X-Men« u. v. m. ist die Grundidee (kompletter) Blösinn
 

 

Unehrliches

Unehrlichkeit der Schaupieler

Gibt es fortschrittliche Schaupieler?
In dem weiter unten erwähnten Film »Under Fire« (1983) spielt Nick Nolte die Rolle eines Journalisten, der im Befreiungskampf Nicaraguas eine beschleunigende Rolle spielt (authentisch). In dem Kriegsfilm »Farewell to the King – Sie nannten ihn Leroy«, äußert er sich in der Rolle eines Kämpfers gegenüber einem Kameraden homophob. Arnold Schwarzenegger spielte in »Terminator« die Hauptrolle, ein Film, der trotz vordergründiger Action-Orientierung zur Gewaltfreiheit und der Unterlassung des Tötens aufruft. Im realen Leben befürwortet der Schauspieler als kalifornischer Gouverneur die Hinrichtung mittels Giftspritze. Weiter oben unter „Unbewußter Gewaltexzeß“ war Steven Seagal bereits als Aikido-Meister seiner gewalttätigen Filme wegen kritisiert worden.
Gibt es also den friedlichen oder den fortschrittlichen oder den intelligenten Schauspieler, oder nur fortschrittliche Drehbücher? Wie es aussieht, nehmen Schauspieler einfach irgendwelche Rollen an. Produzieren sie die Filme selbst (Seagal), machen sie, was der Markt haben will. Die Moral im Film (so selten sie ist) ist nicht echt. Sie gehört zum Marketing oder zur Rechtfertigungskulisse für Gewalt. Es gibt natürlich auch ein paar progressive Schauspieler, soweit das Wort auf US-Amerikaner anwendbar ist (Jane Fonda, Harry Belafonte, …).
Schauspieler, die klar rechtsgerichtet sind, verstehen den Widerspruch zwischen der in einigen Filmen dargestellten Ethik einerseits und anderen Filmen oder ihrem Privatleben andererseits nicht. Sie stellen dar, was im Drehbuch steht und vergessen es wieder.
 

Unehrlichkeit des Films

Star Wars kann man zwar als Weltraumtech-Märchen bezeichnen, trotzdem oder gerade, weil es im 20 Jahrhundert geschrieben wurde, ist es nicht ganz unwichtig, wie dort Gut und Böse verarbeitet wurden. Man spürt, daß der Gedanke der Demokratie nachträglich eingefügt wurde, da nämlich die Prinzessin Amidala, die eine der Hauptrollen spielt und als Prinzessin aufgewertet ist, in »Star Wars II« demokratische Legitimation als Senatorin bekommt. Das ist eine moralische Zweigleisigkeit. Kurz vor dem finalen Showdown des mystischen Weltraumepos wird die spezifische Märchenromantik durch die Erwähnung des Wortes Demokratie gestört, die in einen solchen Film genauso wenig hineinpaßt, wie in einen Dschingis-Kahn-Film. Angesichts von Hochadel und Auserwähltheit schien dies den Filmemachern aus politischen Opportunitätsgründen wohl erforderlich zu sein.
Der Film »Starship Troopers« gibt vor, eine Satire eines faschistischen SiFi-Buches zu sein. Diese Satire ist über weite Bereiche auch gut gelungen. Leider jedoch nicht im Bereich Gewalt und Militär. Obwohl der Militarismus überzeichnet wird, etwa wenn Munition an Kinder ausgeteilt wird, wird trotzdem der Militarismus der (us-amerikanischen) Zuschauer bedient, da die Helden des Films Heldentaten vollbringen. Die Gewalt, die für den Faschismus das aller-typischste ist, wird überhaupt nicht kritisiert, sondern benutzt. Das ist sehr typisch für sogenannte us-amerikanische Satiren oder „Persiflagen“, denn praktisch immer spielt man mit dem oder benutzt das, was zu verspotten man vorgibt. Dies‘ gilt insbesondere für Gewalt. Eine Satire ist eine Satire – ist Konsum.

Der oben beschriebene Horror, die Spannung, gerade aber auch die meist außergewöhnliche Spanne zwischen Gut und Böse, die den Zuschauer zu unmenschlichen Wünschen und Hoffnungen verleiten, entspringen nicht der bösen Person des Films, sondern seiner unrealistischen Konstruktion. Es werden teuflische Situationen oder infernalisch raffinierte Bösewichte konstruiert, die die Handlung vor Probleme stellen, die nur noch mit brutalster oder virtuosester Gewalt zu lösen sind. Gesucht ist die Handlung, die Gewalt rechtfertigt. Das gehört auch zur Unehrlichkeit.
 

Zuschauerverachtung

Fernsehserien werden heutzutage nach Rezeptbuch geschrieben. Die Produzenten beschließen über die Zutaten, Drehbuchschreiber sind billige Zuarbeiter. Originalität ist selten. Einige teils gut durchgearbeitete Serien sind nicht fertig gedreht, (»Dark Angel«, »Flash forward«, »Stargate Continuum«, …) die meisten Serien werden von mehreren Autoren geschrieben und sind von sehr wechselnder Qualität. Alle Serien werden heute so geschrieben, daß die einzelnen Folgen mehrere offene Handlungsstränge aufweisen. Oft merkt man, daß Drehbuchautoren das Management mit offener Handlung zur Weiterproduktion zwingen wollten. Der Fernsehzuschauer sollte eine Versicherung gegen den vorzeitigen Abbruch von Fernsehserien abschließen!

 

Sachliches

Sachliches im Film

Faschismus ist notwendiger Weise unsachlich. Über den Umkehrschluß wird später zu reden sein. Sachliches sollte in einer faschistischen Kultur extrem selten sein und wenn es vorkommt, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die eine oder andere Art mit den Problemen dieser Kultur auseinandersetzen. Die strikte Art faschistischer oder auch nur faschistoider Gesellschaften Konformität zu erzwingen, sollte die Wahl von Humor als Waffe und als Tarnung bedingen.
Sachliches findet sich im US-Film praktisch kaum, was daran liegt, daß diese Filme nicht gemacht wurden, um dem Publikum etwas beizubringen, oder gar Schlüsse zu ziehen oder Lehren zu verbreiten, sondern schlicht um das Publikum zu unterhalten, um Geld damit zu „verdienen“. Dementsprechend schlicht sind die Resultate.
 

Oder Fortschrittliches im Film

Es gibt jedoch – selten – Beispiele für US-Filme, die selbst das europäische Ideal von einem Film erfüllen und außer unterhaltsam auch informativ und lehrreich oder gar politisch und sogar noch intelligent und lustig sein können. Dazu gehört die Serie »Boston Legal«, in der Staranwälte – Insider des Rechtssystems – wenn sie die Ungerechtigkeit des Rechtssystems – auf die Spitze getrieben – jeden Prozeß gewinnen, sich selbst alles herausnehmen können, nur, weil sie die Regeln des veräußerbaren Rechts aus dem Effeff beherrschen. Ein anderes Beispiel, das unterstreicht, daß auch einfache Filme richtig Sinn machen können, ist der Film »Coneheads« (1993), der sich vordergründig mit Außerirdischen und hintergründig mit der Situation von Einwanderern beschäftigt. Ein aus den amerikanischen Verhältnissen herausragender Film ist »American History X«, welcher tatsächlich einen verkrampften und nicht belehrenden und dadurch unterhaltsamen antifaschistischen Spielfilm darstellt.
Logischer Weise werden die guten US-Filme praktisch alle im Ausland gezeigt, wenngleich jedoch der Müll trotzdem die Masse ausmacht.
Sehr bekannt im Osten sind einige alte US-Filme, wie »Silkwood« (1983) oder »Vermißt« (»Missing«) (1982) oder »Under Fire« (1983). Interessant bei »Silkwood« ist das amerikanische motion picture rating (mpaa). Der zeigenswerte und jugendgerechte Film »Silkwood« hat ein „R“ für Nacktheit. Diese Filme können im besten Sinne zumindest als kritisch oder fortschrittlich bezeichnet werden. Eine positive Überraschung der letzten Zeit war »Swing Vote« (2008) in dem durch eine bizarre Situation das us-amerikanische Wahlsystem entlarvt wird und am Ende die US-Präsidentschaftskandidaten gezwungen werden, sich öffentlichen Fragen zu stellen. Tatsächlich wird ganz am Ende tatsächlich das wichtigste Problem der US-Gesellschaft angesprochen.

Fortschrittliches – gar Humanistisches ist in der US-Kultur so selten, daß es auffällt. – Wenn man es denn zu sehen bekommt. Es gerät dort leicht in den Verdacht kommunistisch zu sein. Intelligenz und Humor bieten dem Fortschritt eine wackelige Existenzberechtigung auch in der US-Kultur.
 

Ungerechtigkeit des Strafrechts im Film

Viele US-Krimis zeigen, wie Ermittler, Verhörer oder Staatsanwälte mit allerlei Tricks versuchen, ein Geständnis zu erreichen. Einer der vielen Tricks im Vorfeld ist der „Verzicht auf Rechte“. Auf deutsch geht das eigentlich nicht, da Recht unveräußerlich sein soll. Einen Verzicht auf Rechte kann es eigentlich nicht geben. In den USA ist er gang und gäbe, so wie auch sogenannte Deals mit der Staatsanwaltschaft. Im US-Recht wird dabei über die Höhe der Strafe verhandelt, was zu einer enormen Bedeutungssteigerung des Deals insbesondere in Verfahren mit mehreren Schuldigen führt. Besonders kraß wirken der Verzicht auf anwaltlichen Beistand und die Tatsache, daß ein Verfahren schlecht wieder aufgerollt werden kann. Die Staatsanwaltschaft hat somit wirklich etwas anzubieten. Eingetauscht werden Ersparnis von Ermittlungsarbeit oder Prozeßtaktische Vorteile. Da der Deal normal ist, kann man auch Unbeteiligte, so weit sich belastende Indizien ergeben, zu Aussagen erpressen. Auch solche Erpressungen sind (Pro oder Kontra) Gegenstand des US-Filmschaffens.

Das Recht – insbesondere das Strafrecht – der USA ist veräußerbar.
 

Brutale Prototypen

Der modernere Actionfilm kennt immer mehr unsympatische Schauspieler und Rollen. Bezeichnend ist, daß der Hauptdarsteller nicht mehr sympatisch (Bruce Willis) daherkommt, sondern explizit unsympatisch wie z. B. in »Riddick« oder zumindest nicht mehr sympatisch »Transporter«.

 

Sozialempfinden – Unverhüllter Sozialchauvinismus

In der Serie »Law & OrderSpecial Victims Unit« von Dick Wolf, in der es eigentlich nur um die Überführung von Straftätern geht, gibt es eine Folge, in der ein als „Penner“ bezeichneter Verelendeter wegen eines Flaschenpfandes einen Mann totschlägt, ihn seiner Kleidung beraubt und nackt liegen läßt. Bei der Festnahme sagt er, er „wollte das nicht“ (Straftat begehen). Als der verelendete Mann verhört wird, wird er als „Penner“ bezeichnet und als klar wird, daß er den anderen wegen des Flaschenpfandes getötet hat, sagt ihm der untersuchende Polizist, der ihn verhört, daß lieber er hätte sterben sollen, da er ja keine Zukunft gehabt hätte, der andere hingegen schon. Er beschimpft ihn in diesem Zusammenhang als Abschaum. Die Rede kommt auf die Kleidung, die der Verelendete dem Toten genommen hat. Der Täter sagt, die hat er ja nun nicht mehr gebraucht. Der untersuchende Polizist sagt, voller Verachtung, daß er nun dafür ins Gefängnis kommen würde, und daß er das auch nicht besser verdient hätte. Er beschimpft ihn als erbärmlichen Abschaum. Der Elende stürzt sich auf den Polizisten und wird mit einem Wurf zu Boden gebracht. Der „Untersuchende“ (Detective) stellt ihm seinen Fuß auf die Kehle. Das Böse in Gestalt eines „Penners“ ist besiegt, der Film zu Ende.

Diese Szene, die keinerlei Information für evtl. Lernwillige enthalten könnte und nicht zur Erziehung (nicht mal der von Nazis) gedreht wurde, sondern nur der Unterhaltung dient, erfüllt offenbar die Erwartungen des Publikums. Wir sagen nicht, daß jedes us-amerikanische Publikum diese Serie mag, wir stellen aber fest, daß Strafverfolgungsserien sehr häufig sind. Dabei geht es immer seltener um die raffinierte Art der Überführung, viel häufiger geht es um die Strafverfolgung in Aktion, in vielen Serien jedoch gerade in denen über Sexualstraftäter geht es um die Überführung und Bestrafung. Häufig kommen moralisierende Reden oder eine besondere Verächtlichmachung der Täter vor. Es sind mittlerweile in US-Detective-Serien ein Vielfaches an speziellen Straftätern – insbesondere Serientäter überführt worden, als in der Realität existierten. Daraus können wir wie schon weiter oben schließen, daß diese Serien existieren, weil ein Bedürfnis an der Bestrafung gerade dieser exotischen und seltenen Täter existiert. Wir gehen von folgendem aus: Die Abscheulichkeit der Tat rechtfertigt die größte Verachtung und die härteste Strafe. Überführung und Bestrafung sind das Happyend des Films – sozusagen der US-Orgasmus. Der tagsüber geknechtete und ausgebeutete US-Bürger braucht abends eine Möglichkeit sich abzureagieren, auf jemanden herabzublicken und trotzdem Gerechtigkeit dabei zu empfinden. Dieser Markt wird in verschiedenen Geschmacksrichtungen mal mit etwas mehr Action, mal mit etwas Intelligenz, mal mit interessanten Persönlichkeiten oder mit gut aussehenden Gesichtern oder mit bizarr widerlichen Forensik-Aufnahmen durch eine große Zahl von Serien in verschiedenen Geschmmacksrichtungen bedient. Entscheidend ist hier das Bedürfnis an diesen ausgedachten Bestrafungen, die mit den realen Problemen der Vereinigten Staaten nichts zu tun haben.

Wir schließen aus der hier geschilderten Szene aus Special Victims Unit zweierlei: einmal, daß die US-Gesellschaft Straftätern keine Grundrechte (Menschenwürde) zugesteht, was wir schon wissen und was daran liegt, daß man gern über sich rechtet und richtet, und zum zweiten, daß es in der US-Gesellschaft ein starkes sozialchauvinistisches Ressentiment gibt, so stark, daß die Macher des Films und der Autor (Dick Wolf) sich der Zustimmung zur Verachtung des im Elend lebenden Täters, der „besser selbst hätte sterben sollen“, weil der andere „eine Zukunft hatte“, gewiß sein können.
Das Bedürfnis zu strafen ist rechtsextrem. Es resultiert aus dem Sozialchauvinismus der Gesellschaft.

Der geknechtete und verachtete kann hier seine Wut lassen. Sie trifft so nur die konstruierten Bösewichte im Film. Wie groß das Bedürfnis dafür ist, zeigt der oben schon erwähnte Trailer von »CSI-Miami«: „We don’t get fooled again – We don’t get fooled again – no, no!“ Besonders das (musikalisch minderwertige, weil das, was durch Wiederholung schon verstärkt wurde, noch einmal bestärkende) „no, no!“ zeigt, wo das Problem liegt, unterdrückte Wut und unterdrücktes Leid.

 

Fehlende Idee vom gesellschaftlichen Fortschritt

Interessant an Science-Fiction-Filmen mit Außerirdischen ist, daß gerade viele „hochentwickelte“ Außerirdische nur über eine fortgeschrittene Technologie, aber nicht über eine fortgeschrittene Gesellschaft verfügen. So kommen archaische Jagd- oder Opferrituale (»Alien vs. Predator«, …), sowie barbarisches Trophäensammeln vor, archaische, der Technologie nicht entsprechende Waffen kommen zum Einsatz.
Im bekannten Computerspiel Starcraft vernichten sich die sehr hochentwickelten „Protoss“ gegenseitig aufgrund dummer religiöser Konflikte.
Wie in »Was ist Zivilisation? (-2), (±0)« am Beispiel des Computerspiels »Civilization« gezeigt, wird Zivilisation mit Technologie verwechselt.
Es gibt in der us-amerikanischen Science-Fiction-Kultur kein utopisches Moment.
Es gibt in der gesamten us-amerikanischen Kultur kein utopisches Moment.
Es verwundert daher nicht, wenn auch Filme mit teilweise fortschrittlichen Ideen immer wieder gerade dann, wenn etwas besonders hoch entwickeltes gezeigt werden soll, der Film aus Phantasielosigkeit in die Steinzeit zurückfällt. (
 

Steinzeit

Einige Filme driften sofort (»Book of Eli«), langsam (»Mad Max«) oder nur in einigen Szenen in die Steinzeit (»Matrix Reloaded« Szene in der Höhle). Die Matrix-Höhlenszene zeigt ja theoretisch eine extreme Zukunftsgesellschaft. Die Disko-Szene in der Höhle erinnert jedoch eher an einen steinzeitlichen Intiationsritus.
In der TV-Serie »Star Treck« muß der (hoch entwickelte) Vulkanier Spock im Verlaufe eines vulkanischen Ritus einen primitiven Kampf bestehen.
Bemerkenswert ist an US-Filmen, daß Utopie sich immer nur auf die Technologie, niemals jedoch auf die Gesellschaft bezieht. (Trotz des Negativ-Beispiels ist gerade die Kinofilmserie »Star Treck« hier teilweise eine Ausnahme.)
Das Steinzeitproblem liegt darin begründet, daß es derzeit keine intelligenten Drehbuchschreiber in den USA gibt. Die wenigen, die irgendwo Sachkenntnis besitzen scheinen sich ausschließlich mit Forensik oder Schußwaffen zu befassen.
Extreme Zukunft = Steinzeit (bedeutet) Phantasielosigkeit der Filmschaffenden.
 

Mittelalter

Hier gilt ähnliches. Das Mittelalter ist eine kindische Obsession Rechtsextremer, da Probleme dort auf eine einzige Weise gelöste werden. Alles ist schön einfach. Mittelalter kommt bevorzugt auch in vielen sogenannten SiFi-Serien als Folgenumgebung vor. (z. B. in den Stargate-Serien oder in der TV-Serie »Andromeda«. Kämpfe mit Plasma- oder Projektilwaffen und solche mit Hieb- und Stichwaffen wechseln sich ab. Die reale Folge des gleichzeitigen Vorkommens so unterschiedlicher Waffen wäre ein Gemetzel. Der Grund für das Vorkommen im Film ist die Verehrung kämpferischer Virtuosität. Mitunter hat man auch den Eindruck, daß das Mittelalter den Kulissenbauern entgegenkommt.
 

Hoffnungslosigkeit

Endzeitfilme wie »The Last Man on Earth«, »Dawn of the Dead«, »28 Weaks later« oder »Doomsday – Tag der Rache« (britisch) zeigen eine große Hoffnungslosigkeit in der us-amerikanischen (bzw. hier auch britischen) Gesellschaft, die durch die empfundene politische Perspektivlosigkeit zustande kommt.
 

Antikommunismus

Im SF-Genre
In »Kampfstern Galaktika« (1980) werden gehorsame entseelte Zylonen und in »Star Trek – Das nächste Jahrhundert« werden ebenso geistig versklavte (assimilierte) Borg dargestellt. Diese Serien sind wie viele andere antikommunistisch inspiriert, da der US-Imperialismus mit allen Mitteln versuchte, die Ideologie der Befreiung vom Kapital als „seelenlosen Kollektivismus“ zu diffamieren. Der gesamte Westen (die alten NATO-Staaten) verwechselt bis heute Egoismus mit Individualität. (»Was ist Kollektivismus? – Was ist Individualismus?«)
 

Im Actionfilm
»New York Taxi« unter „Antikommunismus“ beschrieben, »Sliders« weiter oben unter „Barbarei“ beschrieben.
 

Allgemein
Ebenso entstand bereits in den 60er Jahren die Idee der “Gehirnwäsche”, weil US-Geheimdienste sich nicht vorstellen konnten, warum Menschen, die dafür kein Geld erhalten, für die Sowjetunion spionieren. Die amerikanischen Geheimdienste haben dafür immer sehr viel Geld bezahlen müssen. Die „Gehirnwäsche“ geistert bis heute durch den US-Film. Die Entwissenschaftlichung des Sience-Fiction schreitet voran.
 

Reiner Faschismus

Im Film »300« kommt in den ersten 15 Minuten eine euphorische Schilderung der schrecklichen Spartaner und ihrer Lebensweise vor, die als full-skale- völkisch, -kriegerisch, -militaristisch und -menschenverachtend bezeichnet werden muß. Euthanasie kommt auch vor. Diese Einleitung ist das reinste Dokument des Faschismus in den beliebtesten US-Filmen. Hitler hätte seine Freude daran gehabt. Der Rest des Films ist eine Gewaltorgie ohne Ziel. Tatsächlich war die Schlacht bei den Thermopylen völlig sinnlos. Fürs Volk sterben – ein Orgasmus für jeden Faschisten.
Relativ offener Faschismus findet sich auch im Machwerk »Riddick – Chroniken eines Kriegers« das eine schamlose Apotheose körperlicher Kraft und Gewalt ist. Das Böse mit Bösem zu bekämpfen ist die Rahmenhandlung, Gewaltverherrlichung, Egoismus und Menschenverachtung der Inhalt. Der Filmheld, der selbst als ebenfalls böse bezeichnet wird, erbt am Ende das teuflische Reich seines Widersachers. Ein Film fast ohne sympathische Charaktere (bis auf das Orakel) – Rechtsextrem!
Mindestens faschistoid ist die Darstellung der Nitzscheaner in der TV-Serie »Andromeda«, die man zwar auch als Satire bezeichnen kann, welche jedoch ungeachtet dessen von eben dieser Darstellung der Nitzscheaner, die wir auf deutsch „völkische Faschisten“ nennen würden, lebt. Einer der Filmhelden – ein Nitzscheaner lebt tribalistischen Faschismus, mag Wagner wie Hitler und zitiert Sun Tzu. Sun Tzu wird nur in US-Filmen zitiert.

 

Feuchte Träume

Gerade Filme, wie »Lara Croft – Tomb Raider«, »Stargate SG-1 oder Atlantis« bringen die Wahrheit über die US-Kultur ans Licht. Als eskapistische Filme zeigen sie das, was in der Realität nicht möglich ist – den ausgelebten Drang nach Reichtum und unbegrenztem Energieverbrauch und Narzissmus. Ausgelebte Überlegenheit kommt hinzu.
Traumwelten, wie in »Star Treck« oder »Star Wars« sind feuchte Träume immer währender Energieverfügbarkeit. Die Superkräfte und Superfähigkeiten der Helden sind Ausdruck der politischen und nationalistischen Hybris des Imperiums und der Bigotterie der US-Amerikaner. Diese feuchten Träume können auch Europäer, Asiaten, Südamerikaner und Afrikaner besichtigen. Der hemmungslose Export der US-Kultur macht es möglich – wir kennen ihre feuchten Träume. Ihr bigotter Narzissmus verhindert, daß sie sie geheim halten.

 

Gewalt im Computerspiel

Über Gewalt im Computerspiel ist schon viel geschrieben worden und insbesondere die Behauptung, daß das Training von Computergewalt zu realer Gewalt führt, scheint widerlegt. Die meisten Jugendlichen wissen offenbar sehr genau, daß die teilweise mörderischen Szenarien konstruiert wurden um ein spannendes, schwieriges Spiel zu gestalten. Trotzdem liegt das Problem darin, daß Spielgenre existieren, in denen alle Probleme immer mit rezenten Waffen gelöst werden. Hat man früher noch Außerirdische bemüht, gibt es heute Spiele, in denen es nur um Panzerschlachten oder um Militärteams geht. Die Spielewelt ist militarisiert.
Die „Verbesserung“ in der graphischen Darstellung führen leider zu einer immer realitätsgetreueren Darstellung vor allem blutiger Details. Warum die Hersteller diese blutigen Details „verbessern“, ist ein Rätsel. Es handelt sich jedenfalls um einen amerikanischen Trend.
Wenn man die Handlung von Computerspielen unter dem Gesichtspunkt des Straf- oder Völkerrechts betrachtet, sind strafbare Handlungen, Grenzverletzungen und Krieg an der Tagesordnung. In einigen Spielen kann man die Rolle oder Partei von Nazis wählen. Tatsächlich ist es vom Standpunkt eines Computerspiels her egal, ob ein Krieg, in dem es ausschließlich um den Sieg geht, als Nazi oder in einer anderen Rolle geführt wird.
Ideologisch gesehen ist es aber nicht egal.
Es gibt daher in Europa gewisse Einschränkungen, die zur Einführung von Außerirdischen in die Computerspiele-Welt geführt haben, welche nun anstelle menschlicher Gegner abgeschlachtet werden. Diese Entschärfungen werden jedoch oft umgangen und ändern nichts an der Tatsache, daß z. B. das Schießen (– Egoshooter) oder das Kriegführen ( – RTS) Lieblingsdisziplinen kriegerischer Geister sind. In dem Falle Resultate des Exportes ideologischer us-amerikanischer Inhalte, da die US-Bevölkerung in großen Teilen eine kriegerische ist, was (derzeit noch) einen großen Unterschied zu den europäischen ausmacht.
Besonders bemerkenswert ist, daß die meisten Computerspiele, bei denen Gegner bekämpft werden, so aufgebaut sind, daß der Gegner quasi ausgerottet werden muß, was Ego-shooter betrifft, wie auch Strategiespiele – ob nun runden-basiert oder in Echtzeit (Die Siedler, Doom, alle RTS, usw. usf., ….). Hier findet das schon oben bei den Filmen kritisierte „Cleaning“ statt.

Die US-Gesellschaft ist eine kriegerische.

 

Rassismus im Computerspiel

Das Computerspiel Eve-Online ist ein Strategiespiel, in dem es vier Menschenrassen gibt, die gegeneinander kämpfen. Normaler Weise beruht der Begriff „Computerrasse“ auf einer falschen Übersetzung aus dem Englischen. Race bedeutet auch „Rasse“, meist aber Art bzw. Spezies. Im Falle dieses Computerspiels ist aber tatsächlich Rasse gemeint, da man für die interstellar leicht isolierten Humanoiden unterschiedliche Eigenschaften konstruiert hat. Daß man sie der Konstruktion nach gegeneinander antreten läßt, ist also definitiv Rassismus.

 

Gewalt im Fernsehen

Viele Fernsehserien wurden unter Film abgehandelt. Es gibt jedoch auch Sendungen, die keine Filme sind. Dazu gehört z. B. das berüchtigte Reality TV. Jedoch auch Pseudosportarten.
 

Professional Wrestling

Das englische Wort “Wrestling” bedeutet eigentlich Ringen. Mittlerweile hat sich allerdings ein performativer Körperkampfspektakel-Kult selbigen Namens in den Vordergrund gedrängt, so daß das alte Ringen in den USA in den Hintergrund gedrängt wurde. Der neue Kampfspektakel-Kult heißt “professional wrestling”. Über dieses Phänomen soll hier berichtet werden.

Professional Wrestling zeigt unrealistische Gewalt. Sie ist unrealistisch, weil viele Techniken realer Weise weder strategischen noch taktischen Wert hätten, teilweise nicht funktioneren würden und wenn sie real ausgeführt würden, die ernstesten Verletzungen zur Folge hätten. Damit kommen wir zum Kern, dem vorgetäuschten Kampf. Die professionellen Wrestler sind nämlich eigentlich Artisten, die einen Kampf vorführen, in dem es gilt, die maximale Brutalität, die im Rahmen von “wrestling” noch denkbar ist vorzuführen.

Warum tut man das? Sehen wir uns die Details an, so finden wir Techniken, für die für eine Kampfsituation unrealistisch weit ausgeholt wird. Der Aufprallschock muß von den schauspielenden Artisten simuliert werden, um die Wucht des „Aufpralles“ zu zeigen. Um diesen Effekt noch erhöhen springen die Artisten in die Luft, springen von Seilen oder von Leitern. Sie verhalten sich dabei wie Comicfiguren, die zwar kurzzeitig Schmerz spüren, jedoch eigentlich unzerstörbar sind. Seltsamer Weise wird diese Steigerung dem Publikum nie langweilig. Im Gegenteil es läßt sich sogar durch infantil-pubertäre Dialoge, die die Kämpfe einleiten, anheizen. Das so angeheizte Publikum tobt über die Vorführung sinnloser vorgetäuschter Brutalität. Die Verbreitung dieses auf englisch “professionelles Ringen” genannten Kampfspektakels ist groß sie ist typischer Teil der von Industrien gesteuerten amerikanischen Kultur, die alles, was spektakulär ist, liebt. Genauso, wie die Landung der Wrestlers auf seinem Gegner, finden Amerikaner Explosionen spektakulär. Filme sind erfolgreich, wenn viele Explosionen in ihnen vorkommen. Das Niveau ist das selbe, wie von Leuten, die besonders niederfrequente Grundschwingungen von Motorrad-Auspuffrohren toll finden. Das zeigt uns letztlich, womit wir es bei den US-Amerikanern zu tun haben:
— mit einer Gesellschaft, die in der Pubertät stecken geblieben ist.

 

Das unterstreicht, was unter „Gewalt im Film“ / “Spektakularität“ gesagt wurde. Monster-Trucks wurden in den USA erfunden und dort ließ man sie auch zum ersten mal in der Luft zusammenstoßen. Der Informationsgewinn diese Experiments liegt bei Null.

 

 

Vergleich mit realen gesellschaftlichen Erscheinungen
 
Kriegertum + Rechtsextremismus = Faschismus?

Gerade wurde es noch einmal erwähnt – die USA sind ein kriegerisches Land mit einer kriegerischen Bevölkerung und einer kriegerischen Kultur. Waffenliebe, Rechtsextremismus und Kriegskultur wurden nachgewiesen.
Mit Rassismus und Antiislamismus hadert das Land. Hier werden im zivilen Leben eindeutige Grenzen zum Rechtsextremismus gezogen, die jedoch – wie in Europa, Gesetzgeber und Behörden nicht an ethnischer oder religiöser Diskriminierung hindern.
Im Krieg jedoch bricht unterdrückter Rassismus auf.
Da gleichzeitig ein entschiedener Antikommunismus herrscht, den wir hier nicht belegen, weil darüber selbst bei Konservativen Konsens herrscht, gehen wir von einer rechtsgerichteten bis rechtsextremen Gesellschaft aus, die Faschismus toleriert.
Kriegertum + Rechtsextremismus + Antikommunismus = Faschismus!
Wenn also das Land stark rechtsextrem ist, ist es dann auf dem Weg zum Faschismus? Sehen wir uns also an, wie weit der Rechtsextremismus geht!

 

Tests der Film-Analysen an der us-amerikanischen Realität

Der Faschismus ist die sich natürlicher Weise im Kapitalismus bei den Reichen organisierende Menschenverachtung. Der Faschismus ist offener Terror gegen Links und somit eine Alternative zur rein ideologischen Manipulation der öffentlichen Meinung. Wenn es um die Macht geht, tendieren alle kapitalistischen Systeme zum Faschismus. Die rechtzeitige Erkennung des Faschismus ist äußerst wichtig.
Jedoch sollten wir der Reihe nach gehen. Als Grundlage für das Verständnis des folgenden Vorgehens empfehlen wir »Was ist eine rechte Gesinnung? — Was ist der Unterschied zwischen rechts, rechtsextrem und faschistisch« (fast fertig) Da US-Amerikaner zweifellos sehr konservativ sind, betrachten den Beweis, daß sie rechts stehen, als erbracht. Zu zeigen wäre also, ob sie nun rechtsextrem, faschistoid oder gar faschistisch sind.

 

Test der Rechts-These – Sozialchauvinismus

Das sozialchauvinistische Ressentiment läßt sich an vielem festmachen. Wenn in den USA jemand arbeitslos ist, wird das in der Energieverbrauchskultur Nummer Eins hämisch mit „Er fährt häufig mit dem Bus.“ umschrieben. Allgemein herrscht die faschistoide Vorstellung, daß Leute, die „es nicht geschafft“ haben, Versager sind. Niemand kümmert sich um sie. Deshalb gelingt es der US-Gesellschaft auch, das Elend breiter Bevölkerungsteile zu ignorieren. Daß das Elend strukturelle Ursachen hat, ist weit von der Vorstellungswelt eines US-Amerikaners entfernt. Das sozialchauvinistische Ressentiment schließt Solidarität aus. Es ist ein sicherer Indikator für Rechtssein.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Ressentiments — Frauen-Feindlichkeit

Wird das genannte Grundressentiment gegenüber Armen systematisch so stark auf andere Gruppen (Ausländer, Linke, Religionsgemeinschaften, Frauen, …) übertragen, daß auch Frauen nicht einfach bloß verachtet, sondern ihre schon erreichten formalen Rechte bekämpft werden, handelt es sich um Rechtsextremismus. Gemeint ist hier nicht die landläufige Frauenfeindlichkeit, sondern eine echte Frauen-Feindlichkeit.
In den USA lassen viele Frauen, die Karriere machen wollen, sich ein markantes Kinn operieren lassen, da Frauen als Vorgesetzte schlecht akzeptiert werden. Archaische Mechanismen der Dominanz in Gruppen müssen ausgenutzt werden, da viele kleine Frauenhasser von Frauen keine Anweisungen entgegennehmen wollen.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Nationalismus

Auch Nationalismus finden wir in den USA in einem nur als extrem zu bezeichnenden Maße. Das wird nicht nur an den vielen Fahnen in der Öffentlichkeit und dem geradezu militaristischen Fahnenkult deutlich. Selbst Obdachlose geben auf Nachfrage an, auf ihr Land, (das sie ins Elend gestoßen hat) stolz zu sein.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Opferbereitschaft

Opferbereitschaft macht Soldaten gefügig und soziale Streichungen leicht. Ntionalismus hilft dabei. Die verrückte Opferbereitschaft der US-Amerikaner ist ebenfalls legendär. Sie ist auch Thema vieler Filme – genauso, wie z. B. auch Mut. Us-amerikanische Feuerwehrleute sterben acht-mal häufiger, als in anderen Ländern, weil sie unbedingt irgendwelche Heldentaten vollbringen müssen.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Rassismus

Gegen offenen Rassismus geht die Gesellschaft prinzipiell strafrechtlich vor. Trotzdem gibt es Rassismus im Beruf, in der Ausbildung, vor dem Gesetz – z. B. dem Strafrecht oder dem Einwanderungsrecht. Die kleine Schwester des Rassismus ist die Ausländerfeindlichkeit. Sie spielt auch im Film eine bedeutende Rolle. Man muß allerdings feststellen, daß in Europa mehr US-Filme bekannt sind, die sich konstruktiv mit Rassismus und Ausländerfeindlichkeit auseinandersetzen, als solche, die destruktiv sind.
Die faktische Ungleichheit der lohnabhängigen Schwarzen im Lande wird im Film entweder ausgeblendet oder (selten) kritisiert.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Militarismus

Was man allgemein von der Armee hält, kann man in der USA am Army-Day erleben, den ein echter Konservativer mit der ganzen Familie begeht, damit auch die kleinsten eine positive Beziehung zu Waffen, Töten und Gehorsam bekommen. Zeremonien, Fahnen und andere Fetische des Militärs werden unkritisch auch von Nichtmilitaristen ertragen, weil sie so sehr in die US-Kultur integriert sind.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Gewaltbereitschaft

Nicht nur die Filme, sondern auch viele der von den US-Amerikanern bevorzugten Sportarten sind recht gewaltsam. Die drakonischen Strafen des Strafrechts, das massenhafte Einsperren, die schlechte und herabwürdigende Behandlung von Strafgefangenen und die Einstellung der US-Amerikaner zur Todesstrafe sind nur einige starke Merkmale der manifesten Gewaltbereitschaft.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Waffen-sammel- und -liebhaberei

Kriegs- und Waffenkult lassen sich statistisch belegen, die Zahl der Kleinwaffen übersteigt die Zahl der Einwohner bei weitem. Sehr beliebt, so wie röhrende Motoren sonst bei Motorsportfans, sind groß-kalibrige Waffen und Kriegswaffen. Waffenliebhaber posieren mit ihren Waffen, teilweise mit Kindern und geben im Interview an, ihre Kollektion zu besitzen um Einbrecher zu töten, was wiederum auf ein Bedürfnis hinweist.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Krieg

Die meisten rezenten Kriege auf dem Planeten werden von den USA unter fadenscheinigen Vorwänden begonnen. Alle diese Kriege dienen entweder der direkten Unterwerfung, der Rohstofferoberung oder geostrategischen Zielen, wie z. B. die Vorbereitung anderer Kriege. Oft werden Kriege ohne Kriegserklärung geführt, Einsätze finden heimlich oder grenzüberschreitend statt. Extralegale Tötungen sind an der Tagesordnung. Beispiele sind in der thematischen Kategorie Krieg und Frieden zu finden.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Überwachung

Die USA sind Weltspitze in der Überwachung. Sie versuchen sogar zunehmend die Telekommunikation der ganzen Welt zu überwachen. Die 30 Geheimdienste der USA haben einen Etat, der den der deutschen Bundeswehr bei weitem übersteigt. Zusammenarbeit zwischen Geheimdiensten und Polizei, zwischen Geheimdiensten und Armee ist kein Problem in den USA. Allenfalls Kompetenzgerangel tritt aufgrund der unübersehbaren Zahl der Dienste, Abteilungen und Zuständigkeiten auf. Neuestes Produkt ist ein flächendeckender Heimatschutz.

 

Test der Rechtsextremismusthese – besondere Polizeibrutalität und Folter

Auch die Polizeibrutalität ist weit vorangeschritten. Markenzeichen von immer mehr Ländern in der Welt ist der in den USA entwickelte Taser der einen lähmenden quasi unendlich hohen Schmerz erzeugen kann. In Deutschland ist der Taser als Folterinstrument verboten.

 

Test der Rechtsextremismusthese – Erbarmungsloses Strafen

Festgestellt wurde unter „Überführung von Straftätern“ bereits, daß über 1 % der männlichen Bevölkerung der USA im Gefängnis sitzt. Ressentiments gegenüber Straftätern und fehlende in den Gefängnissen sind tatsächlich typisch.
Mangelnde Gesundheitsversorgung, schlechte Ernährung, Willkür, Folter, Vergewaltigung und Ausbeutung der Gefangenen sind der Normalfall des zum großen Teil privatisierten us-amerikanischen Gefängniswesens. Nur ein sehr weit verbreitetes Ressentiment gegenüber Straftätern kann diese Situation ermöglichen.

 

Test der Faschistoidthese – Kampf gegen Ausländer

An mexikanischen Grenze kann man als Flüchtling erschossen werden. Regelmäßig werden die Grenzanlagen verschärft.

 

Test der Faschistoidthese – systematische Anwendung von Folter

Nicht erst mit den Geheimgefängnissen und dem Guantanomo-Bucht-Lager kam die Folter in die USA. Auch bei Polizeiverhören wurde schon mal gefoltert. Insbesondere die Zulassung der Taser-Waffen führte zu einer so exzessiven Zunahme der Folter, so daß alle Polizeiwagen und Polizeistaionen mit Kameras ausgestattet werden mußten.

 

Test der Faschistoidthese – ständiger Krieg

Tausende über die Welt verteilte Militärbasen besitzt das US-Imperium. Dafür, daß man überall in der Welt Krieg führt, braucht man eine kriegerische Bevölkerung. Auch wenn man im Film pro forma das Böse bekämpft, zeigen doch einige Filme die genau Wahrheit, denn einige der Extremisten wollen keinen Gefühlsgedusel sehen. »Homeland« und »Sniper – Der Scharfschütze« – Filme, die auch in der BRD im Fernsehen liefen, zeigen die genaue Wahrheit. Sie zeigen ohne Umschrweife ein fachistoides Selbstverständnis und wir verstehen, warum Millionen Vietnamesen, Iraker und andere sterben mußten.
 

Test der Faschistoidthese – offener Rassismus

Während des Wirbelsturms Katrina, sandte George Bush keine Hilfe nach New Orleans. Später kam die Nationalgarde, um das Eigentum zu bewachen. Es wurde scharf geschossen. Die US-Medien berichteten darüber. Während Schwarze „Geschäfte plünderten“, „fanden“ Weiße noch Nahrungsmittel. Weiße wurden nicht erschossen.
Diese Situation ist eine besondere, der Rassismus daher nicht offen. Auch Todesfälle, wie der von Trayvon Martin ist zunächst selten. Was beunruhigt, ist der Umgang damit.

 

Test der Faschistoidthese – Narzissmus

Die politische Überheblichkeit die man in vielen Spielfilmen findet, findet man 1 : 1 in der Realität. Etwa wenn man ohne jeden Grund demokratisch gewählte Staatspräsidenten oder Politiker verunglimpft oder ohne jede Legalität Sanktionen gegen ihre Länder verhängt (Weißrußland, Iran, Libyen, Kuba, Syrien). In allen Fällen richten sich die Sanktionen gegen die jeweiligen Völker.

 

Test der Faschistoidthese – Verklärung

Mystik, Kreationismus und Wissenschaftsfeindlichkeit sind etwas, wofür die anglikanischen Kirchen der USA berüchtigt sind. Legendenbildung und Kult sind der Normalfall der US-Kultur. Die Unsitte dumme Zitate zu zitieren und Zitate von Zitaten zeigt nicht nur, wie eine Gesellschaft, in der Kult existiert, Originalität vermißt, sondern vor allem, daß ein Bedürfnis zu Mystifizierung und Verklärung existiert. Ein Bedürfnis, das nur aus einem einzigen Grunde so stark existiert – zum Zwecke der Betäubung.

 

Test der Faschistoidthese – kämpferischer Antikommunismus

Was ist bekannter, als der Antikommunismus der US-Amerikaner? Von der McCarthy-Ära bis heute, ist alles Linke verfehmt. Insbesondere das Bündnis mit dem postfaschistischen (West-)Deutschland gegen den Sozialismus, der sogar im Marshall-Plan kulminierte, zeigt, daß der Antikommunismus der Filme nicht nur ein Kulturphänomen, sondern gelebte US-Politik ist.

 

Test der Faschistoidthese – Massaker

Direkte größere (nachweisbare) Massaker von US-Truppen gibt es nicht. Massaker werden jedoch indirekt unterstützt. Im Afghanistankrieg wurden ca. 1500 besiegte Taliban in Metallkontainer geworfen und dort teilweise mit Kugeln durchlöchert und dann ihrem Schicksal überlassen. CIA-Agenten sollen anwesend gewesen sein. Der Vorfall hat zwei mal stattgefunden. Ein Zeuge (Taxifahrer) wurde ermordet. In Libyen haben die NATO-Flugzeuge und die NATO-Söldner ganze Städte entvölkert.
Im ersten Irakkrieg (zweiter Golfkrieg) wurden irakische Schützengräben mit Bulldozern und Flammenwerfern angegriffen dabei wurden 300 000 irakische Soldaten getötet,während die Amerikaner nur 300 Soldaten verloren ein Verhältnis von 1 zu Tausend.

 

Test der Faschistoidthese – unerlaubte Waffen

Der Einsatz von Streumunition, Phosphor und vor allem radioaktiver Munition undradioaktiven Bomben (DU) ist belegt.

 

Test der Faschismusthese – unerlaubte Ziele

Wasserwerke, Trinkwasserbrunnen, Elektrizitätswerke, Chemiefabriken und Fernsehsender gehören zu den ersten Zielen der US-Amerikaner im Krieg.

 

Test der Faschismusthese – mörderische Embargos

Mehrere illegale Embargos setzen die USA aufgrund ihrer Macht gegen als feindlich betrachtete Völker durch.
Das schlimmste Embargo war das nach dem Krieg gegen den Irak. Der Irak hatte ein modernes Gesundheitssystem, das durch zwei Kriege und ein mörderisches Embargo zerstört wurde. 1,5 Mio. Menschen vielen dem Embargo zum Opfer,da neben Lebensmitteln auch viele Jahre lang lebenswichtige Medikamente auf der Embargoliste standen.
Ein ebenfalls mörderisches Medikamentenembargo gibt es gegen Kuba, das jedes Jahr viele Menschenleben kostet.
Diese Embargos, obwohl sie gegen die Freiheit der jeweiligen Völker gerichtet sind, werden jedoch nicht als völkisch oder anti-revolutionär begründet, sondern demagogisch als gegen Diktatoren gerichtet, begründet.

 

Test der Faschismusthese – völkisches Denken

Völkisches Denken im Unterschied zum im rechten Spektrum angesiedelten Nationalismus fällt auf Tribalismus bzw. biologistische Begründungen zurück. In den USA scheint es zunächst unwahrscheinlich zu sein, da die US-Amerikaner geschichtlich ja erst vor kurzem entstanden sind. Wir sehen jedoch, daß der Anteil Schwarzer in den Gefängnissen überproportional hoch ist (Rassismus) — noch viel höher jedoch ist der proportionale Anteil der Ureinwohner der USA in den Gefängnissen. Diese Ressentiments sind ebenfalls rassistisch, scheinen jedoch aufgrund der Zahlen ein besonderes Phänomen zu sein und grenzen ans Völkische. Es gibt Gegenden, in denen jeder zweite männliche nordamerikanische Ureinwohner im Gefängnis sitzt. Durchschnittlich sitzt jeder männliche indigene US-Amerikaner vier Jahre im Gefängnis. Es gibt starke Ressentiments ihnen gegenüber und auch gegenüber Strafgefangenen als solchen. Es gibt jedoch keine offizielle rechtfertigende Ideologie für ihre Unterdrückung.

 

Test der Faschismusthese – Ethnische Vertreibungen

Im Kosovo wurde während des NATO-Protektorats die serbische Bevölkerung vertrieben.
Hunderte von Orten wurden von Serben gesäubert, alle christlichen Kirchen zerstört. In der Folge des us-amerikanischen Irakkrieges entstand ein innerreligiöser Konflikt, als dessen Folge eine Million Menschen fliehen mußten.

 

Test der Faschismusthese – Pogrome

Derzeit gibt es noch keine Pogrome in den USA. Die In den Reservaten lebenden Indigenen, bekommen Gelder von der Regierung. Diskriminiert werden sie jedoch bei der Bildung und der Berufswahl.

 

Test der Faschismusthese – Humanität als Schwäche

Einen erkennbaren Niederschlag in Gesetzesform hat diese oben kulturell festgestellte Eigenschaft glücklicher Weise noch nicht gefunden.

 

Test der Faschismusthese – Biologismus

Biologismen werden durch den christlichen Kreationismus stark unterdrückt. Das hat Vor- und Nachteile. So wird der faschistische Sozialdarwinismus durch Darwin-Feindlichkeit unterdrückt. Der Nachteil liegt in einer unwissenschaftlichen Weltanschauung. Nun stellt sich die Frage, ob es statt dessen klerikalfaschistische Ideologien gibt. Zunächst gibt es jede Menge sektiererischer Glaubensrichtungen. Allgemein überwiegt jedoch der militarisierte Mainstream. An diesen Mainstream lehnen sich fundamentalistische Graubereiche an, die mitunter Koranverbrennungen durchführen.
Wer die Biologie gar nicht kennt, kann keinen Biologismus pflegen. Religiösen Extremismus gibt es hingegen schon.
Trotzdem werden in den USA aus wirtschaftlichen Gründen so viele Genmanipulationen, wie nirgendwo sonst durchgeführt. Trotz schlechter wissenschaftlicher Kenntnisse ist in den USA bei Entwicklung von realen humanen Gentherapien mit Anfängen einer genetischen Apartheid zu rechnen. Gegen Reproduktionsmedizin und Klonen gibt es trotz starker Abtreibungsgegnerschaft keinen nennenswerten Widerstand.

 

Test der Faschismusthese – Vernichtung von Minderheiten

Die physische Vernichtung von eigenen Minderheiten liegt in der Vergangenheit. Ob der stärker werdende ökonomische-soziale Terror in Zukunft zur Vernichtung sozialer Minderheiten führt, ist offen.

 

 

Gesellschaft

Erbarmungslosigkeit, Sozialschauvinismus

Phänomen: Durch schlechte Übersetzung aus dem amerikanischen stammt das neudeutsche Wort triumphieren im Sinne von gewinnen. Es kommt im Sport vor. Tatsächlich ist der Triumph ein besonderes US-amerikanisches Phänomen, dessen Ursache den Schlüssel zum Verständnis der US-amerikanischen Seele birgt. Was bedeutet Triumph? Der Sieg über einen Gegner mag vielerlei Sinn haben – die Abwendung einer Gefahr oder die Aneignung von Gütern. Der Triumph am Ende ist jedoch ein spezielles Phänomen, das nachträglich bei der Verarbeitung der Gewaltanwendung hilft – insbesondere, wenn sie schlecht zu rechtfertigen ist. Der Triumph läßt den Gegner verächtlich erscheinen – ein mitunter sehr notwendiges Hilfsmittel bei der Anwendung exzessiver Gewalt. Bei einem Sieg ist der Sieger mit dem Elend, der Not oder dem Tode des Gegners konfrontiert. Erscheint dieses Schicksal schwer erträglich muß seine Notwendigkeit gesteigert empfunden werden. Hierbei hilft ein Kult der Verächtlichmachung, welcher zur Tarnung eine etablierte Form annimmt. Die Verächtlichmachung ist die häufigste Form der Verarbeitung ausgeübter Gewalt. Sie kann auch auf Beobachter und sogar auf einen Teil der Opfer übergehen. Der Triumph ist eine andere Form, welche in der Regel gemeinsam mit der Verächtlichmachnug auftritt. Der Triumph läßt das Resultat – die Besiegung des Gegners welche als notwendiges Übel empfunden wird, als Erlösung erscheinen. Die Erlösung durch Gewalt ist daher eine charakteristische US-amerikanische Denkfigur. Wir begegnen ihr in unzähligen Spielfilmen, in denen ihr eine zentrale Bedeutung zukommt.
Die Mittel, derer man sich bei der Bewältigung von Problemen bedient, sind die Mittel, die einem zur Verfügung stehen. Der Triumph würde nur sporadisch als psychische Rarität auftreten, wenn er nicht in der US-amerikanischen Gesellschaft verwurzelt wäre.
 

Wo aber kommt der Triumph her?
Wir haben in Kapitel … gesehen, daß US-Amerikaner nicht über die Verlierer in ihrer Gesellschaft sprechen. Die US-Kultur ist eine Kultur der Sieger! Nur die Sieger sind interessant und werden beachtet. Das geht soweit, daß selbst bei der Bewältigung delegierter Aufgaben kaum über auftretende Probleme gesprochen wird. Diese haben die jeweils Verantwortlichen in einem heroischen einsamen Kampfe zu bewältigen. Scheitern sie, sind sie Versager und werden ersetzt. Wer das Sagen hat, möchte nicht mit den Details der Lösung konfrontiert werden, sondern nur das Ergebnis erhalten. Aus der ideologischen Etablierung dieser Sichtweise folgt, daß jeder US-Amerikaner sich daher im Berufsleben und anderswo als Sieger darzustellen hat. Auch wenn es bereits viele Versuche gibt, diese Zwänge satirisch zu durchbrechen, sind sie aufgrund der fortbestehenden Herrschaftsverhältnisse kaum erst zu nehmen. Sie wirken von außen betrachtet so wenig satirisch, wie ein James-Bond-Film eine Gewaltsatire ist. Er bedient sich leider, wie oben erwähnt, gerade der Schlüsselreize, die zu karikieren er vorgibt.
Die Etablierung des Siegerkultes hat zu einer zynistischen Überformung des Wortes “looser” geführt. Er ist Ausdruck und Verächtlichmachung aller, denen das Elend dadurch droht, daß sie nicht genug gesiegt haben. Man kann also feststellen, daß der Siegerkult, welcher das Berufs- Privat- und Sex-leben durchdringt in der US-Gesellschaft tief verankert ist und vielfältige kulturelle Formen angenommen hat. Da es bei der Tötung von Gegnern wie weiter oben gezeigt, auch um die Virtuosität des Tötens geht, ist der Verlierer ein verachteter “looser”. Unabhängig von der Rechtfertigung der Gewaltanwendung hat er seine Sache schon mal nicht gut genug gemacht. Viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, daß der US-Amerikaner sich für gewöhnlich sowieso nicht um irgendwelche Opfer kümmert und schon gar nicht um “looser”. Danach, sie hinter sich zu lassen, hat er sein ganzes Leben getrachtet.

 

Familie

In den USA gibt es die Redewendung „Da draußen“ (engl.: ) das bedeutet außerhalb der Wohnung – im Berufsleben – im Dschungel. Die Redewendung ist häufig, daß kein Film zitiert werden muß. Der US-Amerikaner empfindet die außerhalb seiner Familie liegende Welt als feindlich. Daher sind alle US-Amerikaner stark auf ihre Familie fixiert. Sie ist dort die Keimzelle des Kapitalismus.
Daraus ergibt sich eine starke
 

Vereinzelung

Diese Vereinzelung, bedeutet Entsolidarisierung und führt zu Dünkel, Neid, Mobbing, zu Unterwerfung und Erbarmungslosigkeit im Berufsleben. Die starke Entsolidarisierung macht es Gewerkschaften schwer, in US-Unternehmen Fuß zu fassen.
 

Fehlende Sexualaufklärung

wird in den USA aus religiösem Anstand sogar politisch vertreten und sorgt für minderjährige Mütter, Bevölkerungs- und AIDS-Zuwachs.

 

Architektur

In vielen Gegenden der USA hat man den Eindruck, daß es Architektur überhaupt nicht gibt. Häßliche eingeschossige Gebäude ziehen sich über weite Landschaften. In den Suburbs dominieren dann Einfamilienhäuser mit Grundstück und Garage – auch nur ein- bis zweigeschossig, in den Städten werden die Grundstückspreise nach innen hin immer teurer, so daß sich eine fast hyperbelförmige Erhöhung der Gebäude ergibt. Die innersten Gebäude der Metropolen – oft am Wasser oder im Zentrum gelegen, werden ohne Rücksicht auf ihren ungeheuren Schattenwurf gebaut. Abgesehen von der in der Regel durch ökonomische Relationen bestimmten Architektur gibt es bei repräsentativen Gebäuden durchaus Architektur. Da gibt es einmal die extravagante moderne Architektur der Büro- und Geschäftsgebäude und dann die alte neoklassizitische Architektur der öffentlichen und Regierungsgebäude (Kapitol, US-Börse). Der Neoklassizismus ist an die Architektur der römischen Imperiums angelehnt. Sie ist nicht so häßlich und faschistisch, wie die deutsche faschistische Architektur, hat aber einen klaren imperialen Anspruch. Das römische Reich ist auch in anderer Hinsicht Vorbild. Da US-Amerikaner Militaristen sind, haben viele von ihnen alte Schlachten studiert, was insbesondere in Militärfilmen immer wieder zitiert wird. Auch sogenannte Sandalen-Filme im Unterschied z. B. zu Mantel- und Degen-Filmen sind in den USA sehr beliebt. Ob bewußt oder unbewußt, der imperiale Charakter Roms und viele Elemente seiner Kultur üben ohne, daß die USA sonst eine große Beziehung zu europäischer Kultur hätten, einen besonderen Einfluß auf die Gesellschaft der Vereinigten Staaten aus.
Während die gewöhnliche US-Architektur größtenteils Besitzverhältnisse und Status widerspiegelt, hat öffentliche Repräsentationsarchitektur eine klar imperiale Anlehnung.

 

Suchthafter Konsum

Adipositas und schon früh die Fernsehsucht sind als Massenphänomen über den Atlantik gesprungen. Fettsucht schädigt die Gesundheit, aber in den USA scheint ein Staatsziel im Mästen der Bevölkerung zu liegen. Die Computerspielsucht kommt dazu, Der Drogenmißbrauch ist trotz starker Ächtung und exzessiver Bekämpfung allgemein hoch, da es einen Markt dafür gibt. Die Prüderie beim Alkoholkonsum (in der Öffentlichkeit aus der Tüte trinken) nützt wenig, wenn in jedem Film der im Milieu der Reichen spielt, Gäste stets einen Drink (nach ihrer Wahl) angeboten bekommen oder selbst trinken, wenn sie nach hause kommen.
Wer reich ist und etwas auf sich hält, geht zum „shopping“ – das heißt zum Spaß einkaufen. Bei kultureller Unterbelichtung entsteht auch hier schnell eine Sucht.
Statussymbole (vor allem private Verkehrsmittel und Immobilien) zeigen den chauvinistischen Charakter des Konsums, der den Planeten zerstört.
Sogar Pornographie und Prostitution sind durch fehlende Sexualaufklärung, fehlende Zärtlichkeit bzw. durch Gewaltbereitschaft, durch Konsumismus und Frauenverachtung schweinisch abgedriftet und besonders schmutzig.

 

Politik

Guntanamo und Folter

Etwa, das sonst nirgends auf der Welt geschieht, wenn exzessive Gewalt angewandt, oder Folterkonventionen gebrochen, Menschenrechte verletzt, Kriegsverbrechen begangen werden, die Rechtfertigung der Gewalt ist einmalig. Selbst Israel versucht die Gewalt, die es auf benachbarte Völker ausübt, zu bemänteln, abzustreiten und gegen Gutachten zu intrigieren (z. b. Goldstone-Bericht). Die USA handeln anders. Sie verteidigen die Taten. (Bush und Folter, Guantanamo). Sie rechtfertigen die Taten als „notwendig“. Condoleezza Rice rechtfertigte Verstöße gegen die Genfer Konventionen demagogisch damit, daß eine zu strikte Einhaltung der Konventionen sie aufweichen und damit selbst schwächen würde.

 

Mord, Krieg Massenmord

Eine Besonderheit der US-Politik ist es die eigenen Interessen mit allen Mitteln zu verteidigen und bei Kritik beleidigt aufzutreten. Der Narzissmus geht so weit, daß man inzwischen Krieg führt, wie man will, fremden Ländern droht, Unschuldige mit Sanktionen bedroht, planvoll hetzt und den Status der Hetze zum Standard der Gerechtigkeit macht. Auf Kritik reagiert man autistisch. So hat Barak Obama offen (aus Propagandagründen gegenüber dem eigenen Volk die Bin-Laden-Ermordung unter seinem direkten Kommando zugegeben. So weit ging noch nicht einmal G. W. Bush, der ebenfalls das Leben Saddam Husseins beim US-Wähler abrechnete. Die neuesten Kriege sind so schamlos, daß sie ohne jegliche Kriegserklärung, ohne jegliche Legitimität geführt, ohne jeglichen triftigen Grund Staatsoberhäupter absetzen oder gar ermorden, auf die grundsätzlichsten Regeln des Völkerrechts pfeifen und sich dabei lediglich auf eine flächendeckende Kriegspropaganda verlassen, die allerdings nur ein Drittel der UN-Staaten halbwegs mit der erforderlichen Sorgfalt mitträgt. Ausgestattet mit dieser Frechheit geht man soweit, ganze Städte auszulöschen, mit Sirt ein zweites Guernica zu schaffen, und tatsächlich in Afrika rassistische Massaker auszulösen, wie man sie zuletzt im Sudan hatte und zu bekämpfen vorgab. Die Unverschämtheit, mit der man über tote „Feinde“ jubelt, die einem nichts getan haben, mit der man grenzüberschreitend Kriege mit Distanzwaffen führt, ist ein us-amerikanisches Alleinstellungsmerkmal. Nur aus der Position des Stärksten heraus kann man so agieren. Wenn aber der Stärkste das Recht nicht achtet, löst es sich auf.
Verstöße gegen Menschenrechte und internationale Konventionen werden nicht abgestritten, sondern gerechtfertigt. So wird Barbarei zu einem gewissen Grade kultiviert.
Dieses Verhalten ist ein us-amerikanisches Alleinstellungsmerkmal.

 

Wirkung auf andere Kulturen

Die exportorientierte us-amerikanische Kultur hat, geprägt durch exzessiven Energieverbrauch den Anstrich großer Modernität und als Führungsland ihres Imperiums Dominanz, somit also Einfluß auf viele Kulturen, insbesondere auch auf die europäischen, weil ebenfalls imperialistisch geprägten, Kulturen, die mit einem stärkeren Klassenkompromiß liebäugeln, den sie sich jedoch nicht leisten können.
 

Prüderie und Gewaltbereitschaft breiten sich aus

Da diese dominante Kultur ihre „Kulturgüter“ massenhaft exportiert, kennt man die mit Gewalt angereicherten Filme der US-Gesellschaft überall.
Da Spannung ein Rezept ist, Zuschauer bei der Stange zu halten, sind Action- und Gewaltfilme beliebt und stumpfen uns ab.
Die neueste Entwicklung ist, daß man eine Art Mannschafts-kriminalfilm ( mit Wasserpolizei oder Search-and-Rescue- Mannschaften) macht. Diese tragen schicke Uniformen mit viel Klimbim. In Schweden gibt es eine Terrorbekämpfungsserie, die man auch hier zeigt. Diese Serien sind spannend gemacht und dem Zuschauer fällt zunächst nicht auf, daß die Problemstellungen exotisch bis idiotisch sind. Terroristen und Triebtäter sind auch hier die Lieblingsfeinde.
Auf Privatkanälen (z. B. N24 laufen „Technik-Serien“ mit Militärtechnik (für „Technikbegeisterte“). Es gibt also einen Trend zur Dramatik und zur Hysterie im Film und einen Trend zum Militarismus.
Die Verbreitung von „Erotik“, die gleichzeitig prüder und schmutziger wird, zeigt auch hier eine Amerikanisierung. Amerikanische Beiträge, die Nachts laufen, immer dümmer werden, keinerlei Lerneffekt haben und sich zunehmend um das Zeigen (flashen) von Nacktheit drehen, dabei noch zunehmend zensiert werden, sind Begegnungen der zweiten Art mit amerikanischen „Kulturgütern“. Besonders auffällig der Wunschtraum vieler Sex/“Erotik“-Konsumenten: Frauen, die sich anormal verhalten, dumm oder jung oder „verrückt“ sind.
 

Christlicher Fundamentalismus

Noch gibt es Sexualaufklärung, jedoch Kreationismus breitet sich aus. Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, daß eine Landesbildungsministerin, sowie der thüringische Ministerpräsident Althaus Kreationisten waren. Der Kreationismus steht im Gegensatz zur europäischen Wissenschaftstradition.
 

Oberflächliches

In der BRD haben konservative Politiker schon mal die Polizei entsprechend dem us-amerikanischen Vorbild verkleidet. Die nebenbei bemerkt extrem verhaßten US-Polizisten tragen schwarz und Mützen mit hervorstehenden Ecken. Das und einigen Glitzerkram, sowie nimbusbildende Abzeichen fanden einige militaristische Konservative offenbar so cool, daß sie es unbedingt abkupfern wollten. Das besonders plumpe Abkupfern ist übrigens normaler Weise kein Merkmal von Vasallenstaaten, sondern von durch Korruption unterdrückten und ausgebeuteten Staaten, obgleich die Kultur des Führungsstaates des Imperiums immer dominant ist. Die Polizei, die diese Kluft tragen muß, sollte froh sein, daß hier noch keine (us-)amerikanischen Verhältnisse herrschen, was die konservativen Politiker sich nämlich wünschen. Schüsse bei Verkehrskontrollen sind sehr selten und bewaffnete Todeskandidaten, die sich in jeder Situation den Weg freischießen wollen, gibt es hierzulande überhaupt nicht.

Neuerdings laufen in deutschen “Sport“-Kanälen Pokerrunden. Sie werden als full-tilt-P. bezeichnet und es geht um Geld. Diese Pokerübertragungen werben für Glücksspiel, Habgier und dafür andere übers Ohr zu hauen. Poker ist kein Sport! Pokern um Geld gehört verboten! (»Warum ist Glücksspiel amoralisch?«)
 

Brutalisierung, Verrohung

Die immer brutaler werdenden Forensik-Serien (z. B. »CSI …«) oder auch »Crossing Jordan«, in welchen immer rohere Aufnahmen gezeigt werden, werden auch hier gezeigt. Der Nimbus des Wissenschaftlichen hilft bei der Verbreitung von Strafverfolgungs- und Forensik-Serien.
Eine Militarisierung und Brutalisierung des deutschen und skandinavischen Fernsehens kann hier festgestellt werden. (Arne-Dahl-Filme, …). Auch wurden seit 2002 europäische Horrorfilme, deren Bekanntheit der von amerikanischen Filmen gleichkommt, gedreht ( »28 Days later«, »Resident Evil«)

 

Vorsichtsmaßnahmen

Die deutsche Bewertung von Filmen bezieht sich größtenteils auf Gewalt. Daß der Film »300« mit seinem über 10-minütigen faschistischen Vorspann erlaubt ist, ist ein Skandal!US-Filme sollten generell auf politische Korrektheit überprüft, rechtsextreme, miltaristische fremdenfeindliche und homophobe, … Erscheinungen – kurz gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zensiert werden! Sozialchauvinismus sollte gemieden und Reichenserien (»Reich und schön«) sollten nicht mehr produziert werden.

 

 

 

Fazit
 
Zunächst kann man sagen, daß die US-Kultur ganz deutliche Alleinstellungsmerkmale aufweist und diese ganz klar etwas mit Gewalt und Brutalität zu tun haben. Besonders interessant ist, daß auch in Ländern, die gewalttätiger sind, Gewalt in der Regel verschleiert wird. Nicht so in den USA, hier wird Gewalt ostentativ vorgetragen und zelebriert.
Die Verankerung faschistischer Anschauungen in der US-Kultur ist mehr als signifikant. In einer Gesellschaft, die weltweit die meisten Kriege führt, die meisten Massenvernichtungswaffen besitzt und am häufigsten eingesetzt hat, die die meisten Kriegsverbrechen begeht, foltert und die Menschenrechte nicht achtet, die andere Länder (auch unbeteiligte) mit terroristischen Waffen angreift und überhaupt die Energiereserven der Weltbevölkerung für das eigene verschwenderische Leben verpulvert, hätte man ähnliches allerdings schon erwartet.
Überraschend ist trotzdem die Härte der Einzelbeispiele und die sehr weit gehende bewußtlose Inhumanität, die ohne direkt propagiert worden zu sein, ohne Biologismus und ohne antihumanistische Propaganda die gesamte Gesellschaft durchzieht, wie eine Krankheit.
Es scheint niemand gekommen zu sein, der eine faschistische Ideologe verbreitet hätte. – Doch halt! – Es gibt durchaus Ideologien, die von den USA ausgehen. Die wichtigste ist

  • die der Marktwirtschaft und die des freien Marktes.
  • Ein mit der Muttermilch aufgesogener Antikommunismus, dessen Stigma so mächtig ist, daß in den USA nicht einmal jemand weiß, was Kommunismus eigentlich wirklich ist, schärft das Bild. Antikommunismus ist das Hauptmerkmal des Faschismus – etwas, das US-Amerikaner überhaupt gar nicht verstehen.
  • Die Totalitarismusdoktrin hilft,die Wahrheit zu verschleiern.

Prüderie und Militarismus als historische kulturelle Zugaben konnten daher nie überwunden werden.

Woher kommt extreme Rechtsgerichtetheit? Sie kommt von schlechter Erziehung und fehlender Liebe. Wer Gewalt liebt und Sexualität haßt – oder sich ihrer schämt, wer Zärtlichkeiten und Zuneigung peinlich findet, ist pubertär. Denn genau das ist zusammenfassend gesagt die US-Kultur

Pubertär!

Solange diese gesamtgesellschaftliche Pubertät andauert, werden Ausbeutung, Unterdrückung, Elend und Krieg andauern. Ansonsten würden sich amerikanische Beschäftigte wehren, Demokratie einfordern und die Kriege beenden.

Die Vergleiche der Filme mit der realen Politik ergaben, daß die kulturelle Darstellung der USA faschistoid ist, während die reale Politik ebenfalls faschistoid ist. Das Pentagon fördert außerdem Filme, die Gewalttätigkeit und Militarismus fördern. Auch Filme, die die Terrorangst schüren, werden von offiziellen Stellen gefördert. Der Staat USA hat einen schlechten Einfuß auf seine Bürger.

Wir Kommunisten machen für die pubertäre Inhumanität die Brutalität der Ökonomie verantwortlich, die in diesem kapitalistischsten aller Länder trotz exzessivsten Energieverbrauchs erbarmungslos zuschlägt. Der antikommunistisch verhetzte US-Amerikaner, der es nicht schafft, sich vom System zu distanzieren und seine wahren Feinde in den Konzern-Vorständen, -Aufsichtsräten, vor allem jedoch in den Aktionärsversammlungen zu finden, nimmt das Elend schicksalsergeben wie ein Naturphänomen hin. Die systemdevoten US-Amerikaner sind arme Hunde – arme Kampfhunde. Ihre ausgelebte Wut betäubt ihren Intellekt.

Eine Zensur us-amerikanischer Produkte wird wegen ideologischer Verseuchung und moralischer Verdorbenheit dringend empfohlen.
 

Implizite Lernziele denken!

Da die US-Kultur größtenteils aus Schund und Schmutz besteht, sollte nicht nur Brutales und Rohes aussortiert werden, sondern bereits alles, was unrealistisch, dumm und unangebracht ist. Es sollte für jeden Film ein (noch so minimales) Lernziel formuliert werden.
Beispiel: Das Lernziel von »Independence Day« ist: „Schön, daß das Militär gegen die Außerirdischen hilft!“ — Inakzeptabel, überflüssig!
Beispiel: Das Lernziel von »Der Tag an dem die Erde stillstand« ist: „Menschen verhalten sich derzeit politisch äußerst dumm.“ und „Schlimm, wenn Außerirdische ausgerechnet in den Vereinigten Staaten landen!“ — Akzeptabel!
 

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Verbessert und erweitert am 23.01.2012
Verbessert und erweitert am 16.04.2012
Zuletzt verbessert und erweitert am 18.06.2012
18.07.2012 (R6),
22.10.2012 (R7),
28.10.2012,
05.11.2012,
16.06.2013 (R8)
16.10.2013 (R9)
19.06.2013 (R9)
04.11.2013 (R10)
23.03.2014 (R11)
05.09.2018 (R13)

[Evariste, DKP Greifswald]

 

 

Kriterium für die Filmauswahl

Fast alle Film-Beispiele sind so gewählt, daß von einem hohen Grad der Bekanntheit ausgegangen werden kann, was bedeutet, daß die Inhalte der Filme quasi gesellschaftlicher Gemeininhalt (common) sind. Einzige Ausnahme in jeglicher Hinsicht ist »The Man from Earth« – sowieso die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

 

1 Dieses Beispiel entspricht nicht dem am Ende angegebenen Kriterium für die Filmauswahl.

Von Evariste

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