Di. Mrz 19th, 2024

Wörter: 554 ; Linkslevel: -3 Rechte
Von Konservativen Leuten (auch von diplomierten) hört man mitunter, es gäbe einen “gesunden Nationalismus” – was meint, einen gemäßigten – “nicht übertriebenen”. Der “faschismuskritische” “gutwollende” Konservative stellt sich vor, daß die Faschisten1 es lediglich etwas übertreiben, aber Nationalismus an sich eine gute Idee wäre. Daß es sich hier nicht um eine Frage der Quantität, sondern der Qualität handelt, soll hier gezeigt werden.

 

Drei Eigenschaften

Nationalismus hat drei Eigenschaften.
1. Er ordnet Individuen einem virtuellen Wesen unter, um sie effektiver zu entindividualisieren, letztlich zu versklaven.
2. Er schließt andere nicht dazugehörige aus.
3. Er befördert Konkurrenz zwischen Ländern und Staaten.

 

Unterordnender Nationalismus

Daß Nationalisten obrigkeitshöhrig und gehorsam wie Soldaten sind, weiß man. Tatsächlich sollen die Untertanen (Ob im Krieg oder in der Ökonomie) durch den Nationalismus nur bereit gemacht werden, Opfer zu bringen.
Nationalismus entfremdet die Menschen sich selbst und ihren Beziehungen.
Nationalismus unterdrückt und ermöglicht Ausbeutung.

 

Ausschließender Nationalismus

Nationalismus schließt alle, die nicht zu “Nation” gehören aus. Ausgeschlossen werden also Fremde. Sie werden ausgeschlossen, um sie zu benachteiligen. Nationalismus geht daher natürlicher Weise mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus einher.
Nationalismus diskriminiert. Nationalismus bedeutet also Ressentiment gegen Fremde.

 

Konkurrenz befördernder Nationalismus

Nationalismus stellt die eigene “Nation” über andere. Daher ist Nationalismus das Werkzeug der Kriegstreiber!
Nationalismus läßt sich deswegen aber auch in einer ökonomischen Konkurrenzsituation nutzen, um anderen Staaten unfaire Bedingungen zu diktieren. So können andere Länder grob übervorteilt, ihre Regierungen systematisch bestochen, Länder, Kulturen und Kontinente ins Elend gestürzt werden.
Ebenfalls verhindert wird durch Nationalismus länderübergreifende Gewerkschaftsarbeit – dem einzigen Mittel lohnabhängig Beschäftigter mit transnationalen Konzernen fertig zu werden.
Der politischen Solidarisierung steht der Nationalismus ebenfalls im Wege.
Daher steht Nationalismus der Völkerfreundschaft im Wege.
Nationalismus steht der Solidarität zwischen Beschäftigten unterschiedlicher Länder im Wege.
Daher steht Nationalismus der internationalen Solidarität im Wege.
 

Nationalismus nützt den Ausbeutern!

 
 

Mystifizierung

Durch Mystifizierung entsteht im Nationalismus die Vorstellung von einem Wesen, das Nation genannt wird. Dieses Wesen existiert nicht. Der Nationalismus ist daher verwandt mit der Religion. Nationalisten vergöttern dieses Wesen und versuchen daraus politische Prämissen abzuleiten. Aus diesem Grunde geht die Weltanschauung von Nationalisten an der Realität vorbei. Was sie tun, kann kein einziges Problem lösen.
 

Jegliches nationalistisches Handeln schafft Probleme.

Nationalisten sind gefährlich!

 
 

Praktische Bedeutung

Abgesehen von den drei Eigenschaften, ist der Nationalismus eine Ideologie, die oft nur benutzt wird, um Verbrechen zu rechtfertigen.
Aufgrund des oben gesagten wird klar, warum neben
Rassismus auch Militarismus, Chauvinismus, Revanchismus und Bellizismus
zu den wichtigsten Begleitern des Nationalismus gehören. Bei weit rechts stehenden – den Rechtsextremisten – bilden sie einen Komplex mit dem Nationalismus. Darin kann der Nationalismus durch religiösen Fundamentalismus ausgetauscht werden.
Alle erwähnten Eigenschaften, sowie die Begleiterscheinungen nützen den Imperialisten. Man sieht also, daß der Nationalismus nicht nur ein wichtiges Herrschaftsinstrument ist, sondern heute ein unverzichtbares hocheffizientes Werkzeug des Imperialismus.
Nationalismus bedeutet Ausbeutung, Mord und Krieg.

Sein direkter Gegenspieler ist daher der proletarische Internationalismus. Haben Sie davon schon mal gehört?
Viele Linke und alle Kommunisten sind Internationalisten.

Der Kampf gegen den Nationalismus und alle Arten von Ressentiments ist für Kommunisten selbstverständlich und nicht nur eine Lehre des zweiten Weltkriegs und der Nazibarbarei. Dieser Kampf ist die Voraussetzung für eine effektive Vertretung aller Unterdrückten. Denn Nationalisten wehren sich nicht gegen Ausbeutung.

[Evariste]
 

1Linke Bezeichnung für alle Nazis im übertragenen Sinne (→ auch »“Nationalsozialismus” – ein Wort im westdeutschen Sprachgebrauch«).

Von Evariste

6 Gedanken zu „Was ist Nationalismus? – Was ist schlimm am Nationalismus?“
  1. Unter Linken Regierungen geht es der Bevölkerung lustiger weise immer schlechter als der Bevölkerung der “rechts” regierten Ländern.

    >Tja muss wohl an der falschen Einstellung der Menschen liegen…

  2. Ich kann nicht erkennen, was dieser Kommentar mit dem Beitrag zu tun hat. Es geht hier nicht um links oder rechts oder um Sozialismus oder Kapitalismus (was ebenfalls Kategorien sind), sondern um Nationalismus und seine wichtigsten Egenschaften. Der Kommentar wird daher in einigen Monaten gelöscht und bleibt solange als Anschauungsbeispiel für einen sinnlosen Kommentar stehen.
    Zur von P. D. aufgeworfenen Frage ist zu sagen, daß es Menschen in einem echten Sozialismus (einige asiatische „Interpretationen“ des Sozialismus lassen wir deswegen mal außen vor) immer (Immer heißt immer!) besser geht, als im Kapitalismus. Lustig ist daran nichts. Es geht den Menschen im Kapitalismus dreckig, weil einige auf Kosten anderer leben und die Menschen asozial eingestellt sind. Der Kapitalismus ist menschenverachtend und elend. Konkret – in der DDR waren Frauendiskriminierung, Analphabetismus, Arbeitslosigkeit, Lehrstellenmangel, Altersarmut, Obdachlosigkeit, Bildungferne, und kulturelle Verelendung unbekannt. Massenhafte Verschuldung, Drogen, Kriege, Konsumismus und Zukunftsängste gab es nicht.
    Ich verweise noch einmal darauf, daß das hier keine Spaßseite ist. Ich bitte um Kommentare, die sich an das jeweilige Thema anlehnen. Außerdem verweise ich darauf, daß man (auch, wenn der Einstufungstest noch nicht fertig ist) innerhalb seines Levels lesen sollte. (D. h. nicht oberhalb.) Dazu gibt es die Linkslevelauswahlseite! Die Leveleinteilung hat Gründe!
    [Evariste]

    1. Nationalisten haben sich hier nicht zu äußern! Sie sind hier Schüler.
      Der Beitrag ist für Level -3 geschrieben. Er behandelt nur die allerwichtigsten Aspekte des Nationalismus. Wem das noch zu schwierig ist, der muß bei Level -4 oder -5 beginnen.
      Wer Wissen als Propaganda verunglimpft, hat ein schlechtes Verhältnis zur Wahrheit befindet sich rechts hinter der Populismusschwelle.

  3. Die Diskussion über den Sozialismus gehört hier nicht zum Thema. Diese kann z. B. unter »Warum die DDR besser war, als die BRD« geführt werden. Als Kurzantwort möchte ich darauf verweisen, daß man im Sozialismus das restliche Elend zu beseitigen sucht. Im Kapitalismus versucht man das bestehende Elend stets zu vergrößern. Das “restliche Elend” ist eine “Größe”, die man nicht sieht und nicht fühlt, sondern nur messen kann. Das bedeutet, daß man sie nur dann “sieht”, wenn man wissenschaftlich hinsieht. In der BRD wächst das Elend jedes Jahr. Es gibt immer mehr Arme und prekär Beschäftigte. Flächentarife werden immer mehr ausgehebelt, Arbeit lohnt sich nicht mehr Bildungssystem und Gesundheitssystem werden zerschlagen, Altersarmut droht heute schon einem Drittel Der Leute. Lehrstellenmangel herrscht. Es mangelt an Ärzten auf dem Lande und in Kleinstädten, Physiotherapeuten werden weniger, Lehrermangel herrscht, Krankenhäuser und Schulen werden privatisiert, die OECD-Berichte regelmäßig von der FDP gefälscht. Die Liste läßt sich ewig fortsetzen. Nur Leute die den ganzen Tag nur dummes Zeug im Kopf haben, sehen das Elend nicht. Elend – das es in der DDR zum Beispiel nicht gab.
    Ich erwarte von Nationalisten nicht, daß sie sich für soziale Probleme oder gar Probleme des Bildungs- und Gesundheitssystems interessieren. Ich erwarte aber die Bereitschaft Vorurteile abzubauen und die Möglichkeit sich zu irren oder zu wenig zu wissen, einkalkuliert.

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