Di. Mrz 19th, 2024

Wörter: 6061; Linkslevel: +3 Linke  

 

— Serie zum Politischen Spektrum —

 

 
Hier:

– Herleitung der Quasiskala des politischen Spektrums –

 

Im Wikipedia-Artikel Politisches Spektrum wird unter der Überschrift “starke Vereinfachung” behauptet, daß die Darstellung der politischen “Landschaft” als politisches Spektrum eine starke Vereinfachung wäre, was bereits im Artikel »Warum alternative Modelle zum politischen Spektrum falsch sind – Fortgeschrittenes zum politischen Spektrum« widerlegt wurde. Es wird aber noch weiter behauptet(Mai 2012), daß das politische Spektrum kein Kontinuum („Kontinuität“) wäre und daß es zwischen den einzelnen (auch ideologisch benachbarten) Strömungen “klare Bruchlinien” gäbe, so daß diese “nicht bruchlos ineinander übergehen” würden.
Wir zeigen in diesem Artikel, daß und warum das politische Spektrum doch ein Kontinuum ist.

 

Voraussetzungen für die Lektüre

Dieser Artikel ist ein Artikel für Linke (Siehe Linkslevel). Er setzt Lektüre oder Kenntnis der folgenden
Anfängerartikel
»Was ist der Unterschied zwischen Links und Rechts?zwischen Links und Rechts?«,
»Was ist das Politische Spektrum? – Wie kommt das politische Spektrum zustande?«,
»Wo stehen die Parteien im politischen Spektrum?«,
»Was ist der Unterschied zwischen radikal und extrem?«
und der
Fortgeschrittenenartikel
»Warum alternative Modelle zum politischen Spektrum falsch sind – Fortgeschrittenes zum politischen Spektrum« (Vorgängerartikel), evtl.
»Was ist der Unterschied zwischen Rechts und Links?«
voraus.

 

Vorrede – Derzeitige Situation und verbreitete Irrtümer

Insbesondere im angelsächsischen Bereich sind viele unscharfe und falsche Begriffe im Umlauf, Irrtümer prägen politische Vorstellungen zuhauf. Es ist unmöglich Forschungen über politische Überzeugungen zu betreiben, wenn die eigene Begriffswelt durch falsche Überzeugungen korrumpiert ist. Daraus folgt, daß in der Politik Wissenschaft politisch ist – daß Politikwissenschaft politisch ist (gezeigt in »Zur Ablehnung der politischen Parteinahme in der bürgerlichen Politikwissenschaft – kleine Kritik des Unpolitischen«).

 

Falsche Begriffe und Vorstellungen

Begriffe

“Nationalsozialismus”
Dieser Begriff kommt bei Hans Eysenck und vielen anderen so z. B. in der englischen (Weiterleitung zu Nazism) und deutschen Wikipedia vor. Wir kritisieren dabei nicht das Vorkommen des Wortes, sondern seine Benutzung als Term. In den Anfängerartikeln »Was ist Demagogie?« und »“Nationalsozialismus” – ein Wort im westdeutschen Sprachgebrauch« wurde gezeigt, daß “Nationalsozialismus” eine demagogische Vokabel ist. Große Teile der Öffentlichkeit in den imperialistischen Staaten haben das bis heute nicht verstanden. Dabei steht selbst in der deutschen Wikipedia immerhin daß die Nazis die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln entschieden ablehnten.
 

Radikal und Extrem
Zwischen radikal und extrem wird insbesondere im angelsächsischen Bereich nicht unterschieden. Der Unterschied und seine Bedeutung wird in »Was ist der Unterschied zwischen radikal und extrem?zwischen radikal und extrem?« behandelt.
 

“Kommunitarismus”
Insbesondere Angelsachsen verwenden dieses nicht definierbare Wort.
 

“Individualismus”
Gleiches gilt für dieses Wort, von welchem mitunter behauptet wird, daß es eine reale politische Strömung charakterisiere. Wir behaupten, daß es sich nur um eine Beschönigung asozialer Lebensweise handelt. »Was ist “Kollektivismus”? – Was ist “Individualismus”?«

 

Liberalismus“

Im Vorgängerartikel wurde gezeigt, daß man sowohl wirtschaftsliberal, als auch „menschenliberal“, aber nicht beides gleichzeitig sein kann. Trotzdem hält sich die undifferenzierte Verwendung des Wortes hartnäckig.
 

Totalitarismus“
Ein für Ausbeuter wunderbares Denkmodell ist das des Totalitarismus, da es ihm erlaubt, Rechts und links gleichzusetzen und so die Wahrheit des politischen Spektrums zu verschleiern.

 

Vorstellungen zweidimensionaler Landschaften

Viele falsche Vorstellungen wurden bereits im Vorgängerartikel »Warum alternative Modelle zum politischen Spektrum falsch sind – Fortgeschrittenes zum politischen Spektrum« widerlegt. Vorstellungen von verschiedenen zur Rechts-Links-Achse hinzugefügten Dimensionen, aber auch andere zweidimensionale Vorstellungen wurden widerlegt. Betrachtet wurden dort der sogenannte Kompaß, das sogenannte Wertedreieck, das Hufeisenschema, Nolan-Diagramme, eine Eysenck-Landschaft mit tough- und tender-Achsen, sowie weitere Achsen-Ideen z. B. Freiheit und Gleichheit als zueinander rechtwinklige Dimensionen, Pragmatismus aufgetragen gegen Idealismus, Religionismus aufgetragen gegen Humanität und Staatlichkeit gegen Rationalität. Hier betrachten wir daher alle diese Ideen als widerlegt. Die konservative Vorstellung, das Spektrum wäre komplizierter als die alleinige Rechts-Links-Achse, liegt daran, daß auch viele sogenannte Politikwissenschaftler der demagogischen antikommunistischen Propaganda auf der Grundlage der Totalitarismusdoktrin erlegen1 sind.

 

Fazit vorangegangener Artikel

Versuche, das politische Spektrum um eine Dimension zu erweitern, sind allesamt gescheitert und auch schärfste Mathematik kann eine falsche Theorie nicht beweisen2. Die T-Achse ist so intelligent, wie die Schädelvermessungen der Nazis.

Die politische Rechte ist es nicht gewöhnt, Ergebnisse durch Denken zu erzielen, sondern versucht Statistik mit untauglichen Kategorien zu treiben, woraus nur untaugliche Ergebnisse resultieren können. Die Ergebnisse widerspiegeln ihre eigenen Wunschvorstellungen.

Wir präsentieren hier daher unsere eigenen Vorstellungen.
 

 

Elementare Ideologeme als Kriterien der Position im Politischen Spektrum – Versuch der Begründung des politischen Spektrums durch eine Hierarchie von Ideologemen und Verhaltensweisen

Wir greifen mit der Präsentation der Reihenfolge der Ideologeme (politischen Kriterien) notwendiger Weise etwas vor. Demnach tragen wir die folgenden Kriterien in ein Schema ein. Diskutiert werden sie danach. Einige Kriterien gelten von ihrem „Entstehungsort“ nach rechts, andere nach links. Sie werden geordnet. Die im folgenden dargestellten Kriterien gelten von ihrer Position in der Quasihalbordnung nach rechts bzw. links hin.

 

Quasihalbordnung — Eigenschaften, die nach rechts hin gelten

| Ganz Rechts
| Vernichtung von Völkern – Menschenrechte nichts wert
| Vernichtung von Minderheiten
| Biologismus
| Humanität als Schwäche
| völkische Logik – völkischer Nationalismus
| offener (innerer) (Herrschafts-)Terror
| Kampf gegen Linke
| Kampf gegen Arme
| offener Rassismus
| Haß auf Solidarität
| Kampf gegen Ausländer
| Folter ist allgemein ok
| extreme Strafversessenheit
| zivile Opfer im Krieg sind ok
| religiöser Nationalismus
| Ablehnung des Streikrechts
| Bellizismus (Krieg als Sinn)
| Deportatation ethnischer Minderheiten ohne Staatsbürgerschaft | starke Strafversessenheit – Forderung der Todesstrafe
| Rechtsübertretung oder Gewalt aus Scham für linke Inhalte
| Waffenliebe
| Unternehmerrechte wichtiger als Menschenrechte
| Tierrechte
| Militarismus
| Schuldtilgung durch Schaden
| Männlichkeits- und Heldenwahn
| offene Frauenfeindlichkeit
| Kampf für Reiche und gegen Arme
| Wettbewerbsrecht über Menschenrecht
| Akzeptanz der Todesstrafe
| Behindertenfeindlichkeit
| Marktradikalität
| Beschäftigungsfeindlichkeit
| Privilegienpolitik
| Soziales abbauen
| im Notfall foltern
| entschiedener Kampf für das Reichsein
| verschleierte Akzeptanz der Todesstrafe
| aktiver Antikommunismus
| Beschäftigtenfeindlichkeit
| Forderung nach Zwangs- und Wehr-dienst
| volle Akzeptanz von Krieg als Mittel der Politik
| entwickelter Rassismus
| leichte Strafversessenheit
| Akzeptanz von Frauenfeindlichkeit
| moderater Nationalismus
| Armenfeindlichkeit
| Linkenfeindlichkeit
| Delegierung von Rassismus an Behörden
| Reiche schonen
| Kampf für den Traum vom Reichsein
| Nichtakzeptanz von vergesellschafteten Produktionsmitteln
| Volle Akzeptanz der Marktwirtschaft
|
| Akzeptanz von Krieg als Mittel der Politik
|
| Soziales nicht für alle
| Besser sein wollen als andere (Chauvinismus)
|
| Kampf gegen Beschäftigteninteressen
| Arbeitslosenfeindlichkeit
| latenter Antikommunismus
| Ablehnung von Planwirtschaft
| Standortpolitik
| Ausländerfeindlichkeit
| Scham für linke Gedanken (anderer)
| Unternehmerfreundlichkeit
| Akzeptanz von Linkenfeindlichkeit
| Akzeptanz von Ausländerfeindlichkeit
|
| Akzeptanz von partieller Linkenfeindlichkeit
| Akzeptanz von Arbeitslosenfeindlichkeit
| selektive Scham für linke Gedanken
|
| Akzeptanz von verschleierter Ausländerfeindlichkeit
| Akzeptanz von verschleiertem Krieg als Mittel der Politik
| Akzeptanz von Ungerechtigkeiten
| beginnendes Statusdenken
| Traum vom Reichsein
|
| Akzeptanz gut verschleierter Angriffskriege
| leichte Marktwirtschaftsakzeptanz (sich arrangieren)
|
| Schuldtilgung im Strafrecht
| leichte Marktwirtschaftsakzeptanz (sich arrangieren)
| Akzeptanz von Privateigentum an Produktionsmitteln
| leichte Akzeptanz von Ungerechtigkeiten
| Tierschutz
| –
| –
| etwas Platz
| –
| –
|
| Ganz Links

 

Quasihalbordnung — Eigenschaften, die nach links hin gelten

| Ganz Rechts
|
| Schwinden des Selektionismus (Ablösung hier durch demagogischen Schuldbegriff)
| Umweltschutz (wenn Eigeninterressen nicht entgegenstehen)
| –
| offizielle Akzeptanz der Menschenrechte
| „Instrumentalisierung“ der Menschenrechte
|
| Akzeptanz einiger Menschenrechte
| Scham für Frauenfeindlichkeit
|
| offizielle Nichtakzeptanz völkischer oder biologistischer Politik
| Unterlassung ressentimentgeladener Wahlkämpfe
| Nichtakzeptanz der Todesstrafe
| Artenschutz
| Akzeptanz der Menschenrechte
| Nichtakzeptanz völkischer oder biologistischer Politik
| selektive Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten
| Rente für alle
| Frauen gleichstellen
| gedankliche Ablehnung von Kriegen
| Schutz der Biodiversität
| partielle Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten
| Gesundheit für alle
| Reiche stärker besteuern
| Nichtakzeptanz offener Ausländerfeindlichkeit
| Recht auf Streik
| Nichtakzeptanz von Marktradikalität
| selektives Wahrnehmen von Elend
| Nichtakzeptanz von Ausländerfeindlichkeit
| Informationelle Selbstbestimmung
| Waffen einsammeln
| leichte Vermögenssteuer
|
| Ablehnung von Niedriglohnpolitik
| Recht auf Lehrstelle
| Recht auf Bildung
| Gewerkschaftsmitgliedschaft
| selektives Wahrnehmen ökonomischen Terrors
| Engagement für Beschäftigteninteressen
| Das System wird als ungerecht erkannt
| Ablehnung von Marktmacht
|
| Mäßiges soziales Engagement
| Wahrnehmung jeglichen Elends
| Antirassismus
| gedankliche Solidarität mit unterdrückten Minderheiten
| Nichtakzeptanz von Angriffskriegen
|
| Recht auf Wohnen
| Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit
| Engagement gegen Krieg
| Vergesellschaftung einiger Betriebe der öffentlichen Daseinsvorsorge
| Hohe Vermögenssteuer
| Recht auf Generalstreik
| Starkes soziales Engagement – Kampf gegen Elend
| Vergesellschaftung von bestimmten Produktionsmitteln
| Engagement gegen Rechts
| Hochlohnpolitik
| Identifizierung von Diskriminierungen mit dem Kapitalismus
| abtragende Vermögenssteuer
| Engagement gegen Rassismus
| Recht auf Arbeit
| Wahrnehmung jeglichen ökonomischen Terrors
| Nichtakzeptanz der Marktwirtschaft
| aktive Solidarität aller unterdrückten Minderheiten
| Nichtakzeptanz von Ungerechtigkeiten
| Kampf gegen Krieg
| Antifaschismus (Kampf gegen Faschismus)
| Kampf gegen Ausbeutung
| Schuld: Besserung wichtiger als Strafe
| Kampf gegen Rechts
| Ablehnung des Kapitalismus
| Vergesellschaftung aller Produktionsmittel – Kampf gegen ökonomischen Terror
| Klassenbewußtsein
| Kampf gegen den Kapitalismus
| Kampf gegen Gleichgültigkeit
| Kampf gegen Unterdrückung
| Revolution der Unterdrückten – Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte
| Ganz Links

 

Modellierung


Auswahl einiger Beispiele für die Modellierung von e-Funktionen für Eigenschaften, die nach rechts (hin gelten) zunehmen und ihre Wendepunkte, deren Positionen als Skala 
benutzt werden. Diese Funktionen sind nur ein Modell für die Skizze. 
           ^ 
          /|\ 
        1 _|                                                                                                         ________________________________________________________________________________________________________________________________
           |                                                                                         ___________-----_______-----        ____________-----  ____________----- ____________----- ____________----- ____________----- ____________----- 
Zutreffen  |                                                                          __________-----______-----          __________-----    __________-----   __________-----   __________-----   __________-----   __________-----   __________----
  der      |                                                                     ____/      ____/                    ____/              ____/             ____/             ____/             ____/             ____/             ____/      
Eigenschaft|                                                                 ___/       ___/                     ___/               ___/              ___/              ___/              ___/              ___/              ___/         
           |                                                              __/        __/                      __/                __/               __/               __/               __/               __/               __/            
           |                                                            _/         _/                       _/                 _/                _/                _/                _/                _/                _/            
           |                                                           /          /                        /                  /                 /                 /                 /                 /                 /            
           |                                                Akzeptanz /          / leichte                /beginnendes       / Akzeptanz       /                 / moderater       /                 /                 /             
           |                                                   von   |          | Marktwirtschafs-       | Statusdenken     |   von           | Chauvinismus    | Nationalismus   | Sozialabbau     | Militarismus    |offener Rassismus   
           |                                         Privateigentum /          /  akzeptanz             /                  /Diskriminierung  /                 /                 /                 /                 /               
           |                                           an         _/ |       _/ |                     _/ |               _/ |              _/ |              _/ |              _/ |              _/ |              _/ |              
           |                                 Produktionsmitteln _/        __/                      __/                __/               __/               __/               __/               __/               __/                  
           |                                               ___/      |___/      |              ___/      |        ___/      |       ___/      |       ___/      |       ___/      |       ___/      |       ___/      |              
           |                                          ____/      ____/                    ____/              ____/             ____/             ____/             ____/             ____/             ____/                         
           |                            _________----- _________/    |          |________/         ______|__/        _______|_/        _______|_/        _______|_/        _______|_/        _______|_/               |              
           |              ___________-----_________-----        ___________-----   ___________-----  ___________-----  ___________-----  ___________-----  ___________-----  ___________-----                                        
        0 _|/_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________\ 
            \ Ganz Links                                             |          |     links              |                  |                 |                 |  rechts         |                 |                 |                Ganz Rechts  / 

 

Die dargestellten Verteilungen sind keine Messungen, sondern Modellierungen der Verbreitung der dargestellten Gedanken zwischen ganz links und ganz rechts. Hierzu wurden monotone e-Funktionen angenommen, deren Komplement (Nichtzutreffen des Kriteriums) natürlich zwischen 0 und 1 (an der 0,5-Achse) gespiegelt verläuft.

Bisher hatten wir nur die Reihenfolgen des Ab- und zu-nehmens politischer Eigenschaften.
Kann es aber auch gelingen, durch Vereinigung und Abstimmung beider Richtungen aufeinander eine Quasiskalierung des politischen Spektrums zu erreichen?
Im folgenden Schema werden die zunehmenden und die abnehmenden Eigenschaften gemeinsam dargestellt.

 

Quasiskalierung es politischen Spektrums

Ordnung der Eigenschaften, die nach links hin bzw. rechts hin gelten

Diese Pseudoskala ist trotz fehlender Distanzen aufgrund der Masse an Einträgen eine Quasiskala des politischen Spektrums, da die Einträge eine nichttotale Quasiordnung haben. 151 Einträge – 72 nach links und 79 nach rechts wurden aneinander ausgerichtet.

 

Schema: Anstelle einer Skala – Quasiskala des politischen Spektrums:


Quasiskala des Politischen Spektrums
   A     n     s     t     e     l     l    e             e     i     n     e     r             S     k     a     l     a                                    Evarists
 Eigenschaften, die nach links hin gelten                 Richtg. d. Zu-  Eigenschaften, die nach rechts hin gelten                  Politische Richtung     Linkslevel
                                                          nahme der Eig.                                                             grobere     feinere      (ELL)   
  Ganz Rechts                                               Ganz Rechts   Ganz Rechts                                                Ganz Rechts Ganz Rechts 
                                                                          Vernichtung von Völkern – Menschenrechte – nichts wert
                                                                          Vernichtung von Minderheiten                               Rechts-     Fa- 
                                                                          Biologismus                                          
                                                            nach     ^    Humanität als Schwäche                                                           
                                                            links   /|\   völkische Logik                                                        schis- 
                                                              |      |    offener Terror                                             ex-                        -5
                                                              |      |    Kampf gegen Linke                                             
                                                              |      |    Kampf gegen Arme                                                       mus 
  Schwinden des Selektionismus (Ablös. durch Schuld)         \|/          offener Rassismus                                                      
                                                              v           Haß auf Solidarität                                        tre-       
  Umweltschutz (wenn Eigeninteressen nicht entgegenstehen)                Kampf gegen Ausländer; Folter ist allgemein ok                                                   
                                                                     ^    extreme Strafversessenheit                                                 
                                                                    /|\   zivile Opfer im Krieg sind ok                                            
                                                              |      |    religiöser Nationalismus                                   mis-       
  offizielle Akzeptanz der Menschenrechte                     |      |    Ablehnung des Streikrechts                                            
                                                              |      |    Bellizismus; Deportat. ethn. Minderh. ohne Staatsbg.-schft 
  "Instrumentalisierung" der Menschenrechte                  \|/          starke Strafversessenheit – Forderung der Todesstrafe                                 -4
                                                              v           Rechtsübertretung oder Gewalt aus Scham für linke Inhalte  mus        
                                                                          Waffenliebe                                                           
                                                                     ^    Tierrechte; Unternehmensrechte wichtiger als Menschenre. 
                                                                    /|\   Militarismus                                                            
  Akzeptanz einiger Menschenrechte                                   |    Schuldtilgung durch Schaden (Schadensstrafe)                               
                                                              |      |    Männlichkeits- und Heldenwahn                                          Wirt- 
                                                              |      |    offene Frauenfeindlichkeit                                                   
  Scham für Frauenfeindlichkeit                               |           Rechte für Unternehmen                                                 schafts- 
                                                             \|/          Kampf für Reiche und gegen Arme                            Kon-           
                                                              v           offene Akzeptanz der Todesstrafe; Wettbewrbsre. Über M.-R.             libe-     
                                                                     ^    Behindertenfeindlichkeit                                                              -3
                                                                    /|\   Beginn der Marktradikalität                                            ralis- 
                                                                     |    Beschäftigungsfeindlichkeit                                ser-        
                                                              |      |    Privilegienpolitik                                                     mus 
  offizielle Nichtakzeptanz –                                 |      |    Soziales abbauen 
        völkischer oder biologistischer Politik               |           Im Notfall foltern
  Unterlassung ressentimentgeladener Wahlkämpfe              \|/          entschiedener Kampf für das Reichsein                      va- 
                                                              v           verschleierte Akzeptanz der Todesstrafe                    
  Nichtakzeptanz der Todesstrafe                                     ^    aktiver Antikommunismus 
  Artenschutz                                                       /|\   Beschäftigtenfeindlichkeit                                  
                                                                     |    Forderung nach Zwangs- und Wehrdienst                      tis- 
                                                              |      |    volle Akzeptanz von Krieg als Mittel der Politik                                      -2
                                                              |      |    entwickelter Rassismus                                       
                                                              |           leichte Strafversessenheit                                             fal- 
                                                             \|/          Akzeptanz von Frauenfeindlichkeit                          mus         
                                                              v           moderater Nationalismus                                                scher 
                                                                     ^    Armenfeindlichkeit                                          
  Akzeptanz der Menschenrechte                                      /|\   Linkenfeindlichkeit                                                    So- 
                                                                     |    Reiche schonen; Delegierung von Rassismus an Behörden         
  Nichtakzeptanz völkischer oder biologistischer Politik      |      |    Kampf für den Traum vom Reichsein                                      zial- 
                                                              |      |    Nichtakzeptanz von vergesellschafteten Produktionsmitteln  
                                                              |           Volle Akzeptanz der Marktwirtschaft                                    demo- 
  selektive Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten                \|/                                                                                                -1
  Rente für alle                                              v           Akzeptanz von Krieg als Mittel der Politik                             kra- 
  Frauen gleichstellen                                               ^                                                               bürger- 
                                                                    /|\   Soziales nicht für alle                                    liche       tis- 
  gedankliche Ablehnung von Kriegen                                  |    Besser sein wollen als andere (Chauvinismus)               
  Schutz der Biodiversität                                    |      |    Kampf gegen Beschäftigteninteressen                        Bürger-     mus 
  partielle Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten                 |      |    Arbeitslosenfeindlichkeit                                  rechts- 
                                                              |      |    latenter Antikommunismus                                   be  
                                                             \|/          Ablehnung von Planwirtschaft                               we-
                                                              v           Standortpolitik                                            gung
  Recht auf Gesundheit                                                    Ausländerfeindlichkeit 
                                                                     ^    Scham für linke Gedanken                                   "Mitte"                     0
                                                                    /|\   Unternehmerfreundlichkeit 
                                                              |      |    Akzeptanz von Linkenfeindlichkeit                                      echter
  Reiche stärker besteuern                                    |      |    Akzeptanz von Ausländerfeindlichkeit                                   
  Nichtakzeptanz offener Ausländerfeindlichkeit               |      |                                                               bürger      
                                                             \|/          Akzeptanz von partieller Linkenfeindlichkeit                           
                                                              v           Akzeptanz von Arbeitslosenfeindlichkeit                    liche       Sozial-
  Recht auf Streik                                                        selektive Scham für linke Gedanken                                    
  Nichtakzeptanz von Marktradikalität                                ^                                                                
  selektives Wahrnehmen von Elend                                   /|\   Akzeptanz von verschleiertem Krieg als Mittel der Politik                  
  Nichtakzeptanz von Ausländerfeindlichkeit                   |      |                                                               Menschen-   demo-
  Informationelle Selbstbestimmung                            |      |    Akzeptanz von verschleierter Ausländerfeindlichkeit                                    1
  Waffen einsammeln                                           |      |                                                               rechts-         
  leichte Vermögenssteuer                                    \|/          
  Ablehnung von Niedriglohnpolitik                            v                                                                      be-         kra- 
  Recht auf Lehrstelle                                                                                                                          
  Recht auf Bildung                                                  ^                                                               we-    
  Gewerkschaftsmitgliedschaft                                       /|\   Akzeptanz von Ungerechtigkeiten 
  selektives Wahrnehmen ökonomischen Terrors                  |      |                                                               gung-       tis- 
  Engagement für Beschäftigteninteressen                      |      |    beginnendes Statusdenken                                               
  Das System wird als ungerecht erkannt                       |      |    Traum vom Reichsein                                        en         
  Ablehnung von Marktmacht                                   \|/                                                                                
  Mäßiges soziales Engagement                                 v                                                                                  mus             2
  Wahrnehmung jeglichen Elends                                                                                                         
  gedankliche Solidarität mit unterdrückten Minderheiten             ^                                                                     
  Antirassismus                                                     /|\   Akzeptanz gut verschleierter Angriffskriege 
  Nichtakzeptanz von Angriffskriegen                          |      |                                                                           
  Recht auf Wohnen                                            |      |    
  Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit                          |      |                                                               
  Kampf für Menschenrechte                                   \|/          
  Engagement gegen Krieg                                      v           
  Vergesellschaftung einiger Betriebe der öffentlichen                                                                                           
       Daseinsvorsorge                                               ^    
  Hohe Vermögenssteuer                                              /|\                                                                                          3
  Recht auf Generalstreik                                     |      |    
  Starkes soziales Engagement – Kampf gegen Elend             |      |                                                                           So- 
  Vergesellschaftung von bestimmten Produktionsmitteln        |      |                                                               Men-   
  Engagement gegen Rechts                                    \|/                                                                    
  Hochlohnpolitik                                             v           leichte Marktwirtschaftsakzeptanz (sich arrangieren)                   
  Identifizierung von Diskriminierungen mit dem Kapi-                                                                                schen-      zia- 
      talismus                                                       ^                                                              
  abtragende Vermögenssteuer                                        /|\                                                                          
  Engagement gegen Rassismus                                  |      |                                                               rechts-    
  Recht auf Arbeit                                            |      |    Schuldtilgung im Strafrecht                                            lis- 
  Wahrnehmung jeglichen ökonomischen Terrors                  |      |                                                                                           4
  Nichtakzeptanz der Marktwirtschaft                         \|/          Akzeptanz von Privateigentum an Produktionsmitteln         be-  
  aktive Solidarität aller unterdrückten Minderheiten         v                              
  Kampf gegen Krieg                                                       leichte Akzeptanz von Ungerechtigkeiten                                mus 
  Nichtakzeptanz von Ungerechtigkeiten                               ^                                                               we- 
  Kampf gegen Ausbeutung                                            /|\   Tierschutz 
  Schuld: Besserung wichtiger als Strafe                      |      |    
  Antifaschismus                                              |      |                     . 
  Kampf gegen Rechts                                          |    nach                    .                                         gung- 
  Ablehnung des Kapitalismus                                 \|/  rechts                   . 
  Vergesellschaftung aller Produktionsmittel                  v                                                                                  Kom- 
       – Kampf gegen ökonomischen Terror                                               etwas Platz                                   en                          5
  Klassenbewußtsein                                                                                                                              mu- 
  Kampf gegen den Kapitalismus                                                             .                                                     
  Kampf gegen Gleichgültigkeit                                |                            .                                                     nis- 
  Kampf gegen Unterdrückung                                   | 
  Revolution der Unterdrückten – Durchsetz. d. allg. MR.     \|/                                                                                 mus 
                                                              v            
  Ganz Links                                              Ganz Links   Ganz Links                                                Ganz Links  Ganz Links 

 

Diese Quasiskala enthält in der ganz rechten Spalte die Linkslevel, welche durch dieses Schema begründet und im folgenden immer benutzt werden. Die Linkslevel begründen sich aus der Eintragsdichte geteilt durch elf. Ich lege die Genauigkeit auf ²/3 ELL fest. Das ergibt ein Maß mit daraus abgeleitetem Abstandsbegriff, mit dem man arbeiten kann.

 

Erläuterung der einzelnen Punkte – Spektrum nach rechts

Für die folgenden Überschriftenbegriffe verwenden Sie praktischer Weise Strg+F im obigen Schema um gleich alle Erwähnungen zu sehen. Die weitere Geltung bzw. Verstärkung nach rechts bzw. links im Spektrum sind wie im Schema mit (↑) bzw. (↓) gekennzeichnet.

 

Gestaffelte Eigenschaften

Viele Eigenschaften entwickeln oder steigern sich langsam. Und bei vielen kennzeichnet der Grad der Ausprägung eine eigene Qualität.
Einige Eigenschaften sind mit dem Vorsatz „Akzeptanz“, „leichte“ oder „volle Akzeptanz“ versehen. „Akzeptanz“ meint dabei passive Akzeptanz, wohingegen „Kampf für“ oder „gegen“ weiter in Richtung der Entwicklung der Eigenschaft liegt. Die Steigerung ist „entschlossener Kampf …“.

 

Krieg

Krieg ist rechts. Folglich liegt die gedankliche Ablehnung(↓), wie auch seine Akzeptanz(↑) als Mittel der Politik (von verschleiertem oder unverschleiertem Krieg) leicht rechts im Spektrum, nur daß sich diese Eigenschaften in entgegengesetzter Richtung fortpflanzen. Die Nichtakzeptanz des Krieges, das Engagement oder gar der Kampf dagegen(↓) liegen logischerweise links oder weit links.

 

Schutz

Phänomenen wie Umweltschutz(↓), Artenschutz(↓) und Schutz der Biodiversität(↓) verteilen sich von rechts bis zur Mitte. Tierschutz(↑) hingegen ist eine sehr weit verbreitete (von links bis ganz rechts) Eigenschaft.

 

Reichsein

ist vom „Traum vom ~“ (↑) über die „Schonung von Reichen“(↑) bis zum „(entschiedenen(↑)) Kampf für Reiche“(↑) rechts angesiedelt und nimmt nach rechts zu.
Reiche stärker zu besteuern(↓) ist eine linke Eigenschaft, die in der Mitte des Spektrums beginnt.

 

Recht für …

Recht ist Rechts. Folglich liegen Tierrecht(↑), Rechte für Unternehmen(↑) rechts. Menschenrecht(↓) wird nur links gewährleistet, rechts hingegen zugeteilt. Dadurch gilt die Wichtigkeit des Menschenrechts nach links hin, die des Tier- und des „Unternehmensrechtes“ nach rechts hin. Das Tierrecht ist dabei das rechtsextremere Geschwister des Tierschutzes. Unternehmens- und Tierrechte sind dem Menschenrecht entgegengesetzt. Wer rechts ist, mißt auch juristischen Personen oder klarer nichtmenschlichen Körperschaften Rechte zu, die in der Praxis mit Bürger- und Menschenrechten konkurrieren.

 

Markt
↑↓
Akzeptanz von Marktwirtschaft(↑) in unterschiedlichen Graden und die Steigerung zur Marktradikalität(↑), die solche Rechte beinhaltet, daß nicht nur Menschenrechte, sondern die Gesetzgebung von Staaten sich vor ihr beugen müssen, liegen natürlich ein Stück auseinander. Zwischen diesen Punkten entwickelt sich der Markt zum Terrorinstrument.
Die Nichtakzeptanz(↓) der Marktradikalität(↓), oder die Ablehnung von Marktmacht(↓) oder gleich des Marktes(↓) selbst liegt links.

 

Vergesellschaftete Produktionsmittel

Ihre totale (↑)Nichtakzeptanz ist ein deutliches Zeichen rechter Gesinnung. Die Vergesellschaftung von bestimmten(↓), oder gar allen Produktionsmitteln(↓) ist ein Zeichen linker Gesinnung. Die (↑)Akzeptanz von Privateigentum an Produktionsmitteln hingegen ist ein Zeichen rechter Gesinnung, die im linken Spektrum beginnt.

 

Feindlichkeiten

Minderheitenfeindlichkeiten
Minderheitenfeindlichkeiten sind explizit eingetragen. Demzufolge gibt es eine Hierarchie der Minderheitenfeindlichkeiten. Wir ordnen sie mal von gering- bis hochschwellig.

 

                            Minderheitenfeindlichkeiten gegen 
weiter rechts 
hochschwellige ~
 Kranke
(Juden),                                                       ←┐ 
(Frauen),                                                 ←┐    |
Wahrnehmungsfremde                                         |    |
               Ausländer,                                  |    |
                             westliche ~,                  |    |
 Alte,                                                      |    |
Kinder (BRD-spezifisch),                                   |    |
nicht Leistungsfähige                                      |    |
         Geringqualifizierte,                              |    |
         Behinderte,                                       |    |
(Homosexuelle),                                      ←┐    |    |
(Linke),                                       ←┐     |    .    |
Arme,                                            |     |    .    |
         Geringbegabe,                           |     |    .    |    . Landung
       (Linke im besonderen)---------------------|     |         |     .  offen
        Sozialisten                                    |         |     .
        Kommunisten                                    |         |     
                             östliche ~,               |         |     |
                             südliche ~,               |         .     |
               Moslems,                                .         .     |
               Schwarze,____-__________________________._______________|
               Roma
geringschwellige ~
weiter links 

 

Die ersten drei Gruppen und die Ausländer werden in Europa oft als „Fremde“ wahrgenommen. Die ihnen entgegengebrachte Feindschaft kann als Fremdenfeindlichkeit zusammengefaßt werden. Sie ist jedoch etwas über das politische Spektrum verteilt.
Einige dieser Gruppen sind in Klammern gesetzt, weil ihre Diskriminiertheit einem öffentlichen Diskurs unterliegt und durch diesen und die Wirkung von political correctness in der BRD real in Richtung hochschwellig verschoben sind. Die Pfeile rechts symbolisieren die Existenz eines relevanten Diskurses. Einige dieser Gruppen (Frauen) verbessern ihren Status schon sehr lange, so daß die exakte frühere Position von der Geschichte abhängt und nicht sinnvoll eingezeichnet werden kann.
Die Frauen haben sich in den vergangenen 200 Jahren weit nach vorn gearbeitet, während sich die Homosexuellen erst in den vergangenen 50 Jahren bemerkenswert nach vorn gearbeitet haben. Auch Juden und Linke verbessern ihren Akzeptanzstatus durch öffentliche Diskussion und Interessenvertretung. Die jeweilige Position hängt stark von Kultur und Zeit ab.
Wie kommt diese Ordnung zustande?

 

Einschub {
Theorem der graduellen Diskriminiertheit von Minderheiten in Konkurrenzgesellschaften

Es gibt – kurz gesprochen – zwei Regeln, die ökonomische Relationen darstellen:

  1. Große Gruppen zu diskriminieren lohnt sich. (Wenn man beispielsweise eine Gruppe, die die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert, vervielfachen sich die eigenen Chancen.)
  2. Wehrhafte Gruppen zu diskriminieren ist teuer. (Wehrhafte Gruppen besitzen Einfluß. Es ist teuer, sich mit ihnen anzulegen.)
  3. Sehr große Gruppen sind wehrhafte Gruppen.

Aus diesen zwei Regeln können wir alles ableiten:
Ohne bewußtmachenden gesellschaftlichen Diskurs sind daher sehr große und sehr kleine Gruppen am wenigsten diskriminiert.
Leute mit Glasknochen oder Genies mit Muskelschwund werden kaum diskriminiert. Frauen oder Rentner werden relativ gering und sehr abhängig von ihrer in unterschiedlichen Kulturen ausgeprägten Wehrhaftigkeit diskriminiert.
Große Gruppen wie die der Frauen müssen in einer Konkurrenzgesellschaft notwendiger Weise diskriminiert werden. Sie sind jedoch in entwickelten Gesellschaften mit fortgeschrittener Produktivkraftentwicklung recht selbstbewußt. Nur die Verinnerlichung des Konkurrenz- und Statusdenkens hindert sie noch an ihrer Befreiung. Homosexuelle sind kleine Gruppen und befreien sich überhaupt erst moderner Weise. Ganz kleine Gruppen, wie die der Behinderten zu diskriminieren gilt mittlerweile als unanständig. Ihre besondere Diskriminierung lohnt sich nicht, da sie am Arbeitsmarkt ohnehin kaum ankommen, also im Berufsleben sowieso diskriminiert sind. Durch politische Initiativen wurde die Erkenntnis durchgesetzt, daß Barrierefreiheit – bei der Planung bereits berücksichtigt – nichts extra kostet. In der Offiziellen Version moderner Staaten wird ihre Diskriminierung formal bekämpft, ihre Gleichstellung vom Völkerrecht gefordert. Diese Gruppe könnte daher eigentlich auch in Klammern stehen. Homosexuelle sind eine Gruppe konstanter Kleinheit. Da der größte Teil von ihnen den Paß ihres Heimatlandes besitzt, sind sie deutlich wehrhafter, als Ausländer oder gar erkennbare Ausländer. Sie sind jedoch eine kleine Gruppe, die noch lange Zeit von den dumpfen Mitgliedern unserer Gesellschaft und vor allem denen anderer Gesellschaften diskriminiert werden.
Wer mehreren Gruppen gleichzeitig angehört, wird dementsprechend (quasi geometrisch) stärker diskriminiert. Erkennbar ausländische Prostituierte z. B. werden sehr stark diskriminiert. }
 

Ausländerfeindlichkeit ist etwas, worauf sich große Teile der Gesellschaft ohne Worte und trotz anders lautender offizieller Version verständigen können. Die Ausländerfeindlichkeit (eigentlich die Fremdenfeindlichkeit) bildet in der Hierarchie daher den linksseitigen Einstieg3 in alle Arten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Obwohl diese Eigenschaft eine rechte ist, liegt dieser Einstieg – die Ausländerfeindlichkeit – leicht links von der Mitte des politischen Spektrums. Geringschwellige Formen ihrer Diskriminierung sind fast überall leicht durchsetzbar.
Die Feindlichkeit gegenüber Linken und Armen ist im großen Schema gegenüber dem BRD-Schema vertauscht. Die so rechtstypische Frauenfeindlichkeit kann nicht genau eingezeichnet werden, da ihr Beginn sehr kulturabhängig ist. Natürlich soll das Schema über den Kulturen stehen. Einige Kulturen sind weiter rechts, andere weiter links. Die Frauenfrage ist jedoch gerade monotheistischen Kulturen sehr eigen, weshalb die Position abweicht. Wir haben die offene Frauenfeindlichkeit eingezeichnet.

 

Straf

~-versessenheit (↑) Die eingezeichnete Strafversessenheit ist leicht und stark und extrem eingezeichnet. Nicht eingezeichnet ist, was man feiner unterteilt, darunter verstehen kann:

 

extreme ~ (↑)
alle kriminellen Ausrotten

Kinderschänder umbringen
Extra legalisierter Schußwaffengebrauch für die Polizei

starke ~ (↑)
Einführung der Todesstrafe für „schlimme Delikte“
Sexualstraftäter für immer wegsperren
Folter zur Erkenntnisgewinnung
kriminelle Ausländer abschieben

Kriminalisierung von Ausländern
Zur Verbrechensbekämpfung das Strafmaß erhöhen
Schwarzfahren bestrafen

leichte ~ (↑)
Schnellverfahren
für Ordnung sorgen
Polizei soll Präsenz zeigen
 
Unter »Spezielles« steht noch mehr zur Strafversessenheit.

 

Erläuterung der einzelnen Punkte – Spektrum nach links

Minderheitenfeindlichkeiten

Nichtakzeptanz von Ausländerfeindlichkeit Dieser Punkt ist geteilt in offene und jegliche Ausländerfeindlichkeit. Es gibt auch bürokratisch und gesetzlich verschleierte Ausländerfeindlichkeit, sowie Behördenausländerfeindlichkeit.
 

Recht auf … ()

Ein einklagbares Recht auf Gesundheit, Streik, Lehrstelle, Bildung, Wohnen, Generalstreik, Arbeit in der Reihenfolge ist aufsteigend über das linke Spektrum verteilt.
 

Vergesellschaftungen

Ihre Forderung ist ein deutliches Zeichen linker Gesinnung. Vergesllschaftet werden:

  • einige Betriebe der öffentlichen Daseinsvorsorge(↓),
  • bestimmte Produktionsmittel(↓) und
  • alle Produktionsmittel(↓)

 

Elend und ökonomischer Terror

Diese beiden Kriterien sind von „selektiver Wahrnehmung von …“ bis „Kampf gegen … „ gestaffelt

 

Soziales Engagement

ist zwischen „mäßig“ und „stark“ gestaffelt eingetragen.

 

Kommunikation zwischen den Eigenschaften, die nach rechts und links hin gelten

Zunächst haben wir ein rechtes und ein linkes Spektrum definiert. Diese überschneiden sich jedoch und kommunizieren miteinander. Denn es kann die Ablehnung einer linken Eigenschaft nur weiter rechts liegen und umgekehrt die Ablehnung einer rechten Eigenschaft – logischer Weise – nur weiter links liegen.

 

Die Todesstrafe

wird im rechten Spektrum (↑)akzeptiert und im linken Spektrum nicht akzeptiert(↓). Ihre Akzeptanz liegt weit rechts, ihre Nichtakzeptanz etwa in der Mitte des Spektrums.
 

Ungerechtigkeiten

Selektive Wahrnehmung von ~ (↓), partielle Wahrnehmung von ~ (↓), Kampf gegen … (↓), (↑)Akzeptanz von ~, die Erkenntnis des Systems als ungerecht, die (↑)leichte Akzeptanz von ~ und das Komplement des letzteren die Nichtakzeptanz von ~ (↓) können nur in bestimmter Reihenfolgen im Spektrum vorkommen.
 

Schuld

(↑)Schludtilgung entstand nach dem Geldverleih und wurde von dort demagogisch auf’s Strafrecht ausgedehnt. Es handelt sich um einen rechtsgerichteten Begriff. Für sehr Linke ist Besserung wichtiger als Strafe(↓), während sehr Rechte (↑)Schuld auch durch eine Schadensstrafe getilgt sehen (Minus gegen Minus).

 

Diametral entgegengesetztes

Revolution der Unterdrückten – Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte (↓)und (↑)Vernichtung von Völkern – Menschenrechte nichts wert sind an entgegengesetzten Ecken des Schemas zu finden, wie auch (↑)Tierschutz und Umweltschutz. Was bedeutet das? Zunächst sind Menschenrechte links, folglich lehnen Faschisten sie ab. Bei Umweltschutz und Tierrechten hat man externe Foki. Sie liegen außerhalb des Menschen (bzw. der Menschheit), mit dem Unterschied daß die Umwelt für den Menschen lebensnotwendig ist, das Wohl eines einzelnen Tieres hingegen für die Menschheit unbedeutend ist. Daher ist Umweltschutz eine linke Eigenschaft, die rechts beginnt und Tierschutz eine rechte Eigenschaft, die links beginnt.
Daher gilt Umweltschutz nach links und Tierschutz nach rechts4. Daher ist Artenschutz links, Tierrechte sind rechts.

Eine ähnliche Erscheinung gibt es für „Kampf“ und „Akzeptanz“. „Kampf“ liegt diametral entgegengesetzt viel am jeweiligen Ende des Spektrums, während „Akzeptanz“ viel am Anfang zu finden ist. Akzeptanz bedeutet schwache Einstellung – und Kampf starke.

 

 

Direkte Kommunikation beider Richtungen

Einfach ist es mit Akzeptanz und Nichtakzeptanz. (Z. B. bei der Ausländerfeindlichkeit, bei Angriffskriegen ) Sie treten immer paarweise (praktisch geraderüber) auf. Ansonsten ist die direkte Kommunikation beider Richtungen eher schwierig. So kann man schlecht erklären, warum das Recht auf Gesundheit aller, gerade da nach links startet, wo auch die Ausländerfeindlichkeit nach rechts startet. Denn praktisch bedeutet die Übereinstimmung der Position, daß beide Eigenschaften sich (zumindest bei exakt gleichem Anstieg) komplementär verhalten. Das bedeutet, daß mit zunehmender Forderung nach dem Recht auf allgemeine Gesundheitsvorsorge gleichzeitig die Ausländerfeindlichkeit abnimmt. Das läßt sich noch mit gelebtem Menschenrecht bzw. Menschenrechtspraxis verstehen.
 

 

Brüche in politischen Anschauungen

Im Wikipedia-Artikel Politisches Spektrum wird behauptet, es gäbe Brüche in politischen Anschauungen.
Brüche in Anschauungen gibt es nicht. Es gibt nur Brüche zwischen unterschiedlichen (voneinander entfernten) politischen Lagern. Scheinbare Brüche kommen durch Kriterien, die das Wort „Nichtakzeptanz“ enthalten und ein Ideologem in der Regel der gegenüberliegenden Seite des politischen Spektrums ablehnt. Wie wir aber sehen können, gibt es auf beiden Seiten des Spektrums viele dieser Eigenschaften. Da sich jede politische Haltung aus einer Kombination von Werten bezüglich aller Eigenschaften zusammensetzt, gibt es Brüche nur in Einzelfragen. Im Spektrum gibt es keine Brüche. Jede politische Organisation kann entsprechend ihrer Stellung im Spektrum die Friedensfrage oder die Frage von Markt- und Planwirtschaft, die Frage des persönlichen Besitzes von Waffen oder beliebige andere zur Kardinalfrage machen. Der „Bruch“ im Spektrum ist daher immer ein subjektiv empfundener.
Scheinbare Brüche entstehen, indem man sich auf Einzelfragen kapriziert, die im Spektrum einen Umschwung erfahren. Durch die Selbstorganisation der Konkurrenz und Interessenkonflikte, können Einzelfragen relativ scharfe Kanten einnehmen. Sie können jedoch nicht schärfer sein, als die Meinungsflanke einer Partei.

 

Wahrscheinlichkeiten

Jede Eigenschaft trifft nur mit einer Wahrscheinlichkeit zu, weshalb jedes politische Kriterium je nach dem, ob es nach links oder rechts zunimmt, mit einer monoton fallenden oder ansteigenden Verteilungskurve modelliert werden kann. Wenn die Zunahme der Wahrscheinlichkeiten so z. B. mit e-Funktionen modelliert wird, ergibt sich für die Häufigkeit jeder Eigenschaft ein Wendepunkt, dessen Lage wir als Position im politischen Spektrum (Schema 1) deuten.

 

Bewußsein und Schnittbewußseine

Da aber jede Eigenschaft einer monoton wachsenden oder fallenden Verteilung gehorcht und an ihrem Wendepunkt (zweite Ableitung gleich Null) in das Schema eingezeichnet wurde, kommt es zu einer Überschneidung vieler gleichzeitiger Eigenschaften. Man kann daher nur Gruppen von Bewußtseinen also Organisationen und somit ihr Schnittbewußtsein betrachten. Im Einzelfalle weichen Einzeleigenschaften, gerade, wenn sie im Zentrum des jeweiligen Bewußtseins liegen leicht etwas nach links oder rechts ab.

 

Warum ist also das politische Spektrum trotz klarer Brüche zwischen verschiedenen Anschauungen ein Kontinuum?

Wir haben gesehen, daß jede politische Richtung selbst nicht in reiner Form vorkommt und daß insbesondere in der Mitte des Spektrums sowohl in der Mischmeinung einer Organisation, als auch in der Einzelmeinung eines Individuums eine gewisse Unschärfe vorkommt. Trotzdem kann die Position eines Individuums anhand der dargestellten politischen Kriterien relativ gut berechnet werden. Fehler (das heißt Vertauschungen der Reihenfolge der politischen Kriterien in den Einzelanschauungen) mitteln sich aufgrund des zentralen Grenzwertsatzes der Wahrscheinlichkeitsrechnung recht gut heraus.
 

 

Vereinigung von Kombinationen politischer Anschauungen zu politischen Positionen im Spektrum

Vereinigungen ähnlichen politischen Links- bzw. Rechts-seins zu politischen Strömungen geschehen unter Zuhilfenahme geeigneter politischer Philosophien, die eine Abdeckung des Meinungsensembles ermöglichen. Diese Philosophien erscheinen dem Publikum dann als primäre Richtungen und ermöglichen eine Täuschung über die vermeintliche Komplexität des politischen Spektrums. Jedoch sind auch diese primären Richtungen meist vorgetäuscht, was zusätzlich berücksichtigt werden muß.
Eine „Philosophie“ in diesem Sinne ist also in der Regel gerade eine scheinbare Abweichung vom Schema, die der Partei ihre besondere Note gibt. Daher gibt es vorgetäuschte und echte Philosophien wie in der Tabelle aufgelistet.

 

Partei echte Philosophie vorgetäuschte Philosophie
CDU Unternehmerpartei (sozialchauvinistisch) Christliche Partei
CSU ausländerfeindliche und frauenfeindliche Unternehmerpartei Christliche Sozialpartei
FDP Wirtschaftsliberal (neoliberal) Liberal für Menschen
SPD Mitte-Rechts Sozialdemokratische Partei
Grüne Mitte Umweltschutz, Frieden, Verbraucherschutz
Die Linke Antikapitalismus/Sozialdemokratismus Sozialismus/Antikapitalismus

 

Betrachten wir die echten Philosophien, sehen wir, daß die Parteien gut ins politische Spektrum passen. (Siehe hierzu den Vorvorläuferartikel.)
Betrachtet man hingegen die vorgetäuschte Philosophie, erscheinen die Parteien aus dem politischen Spektrum herausgehoben. Ihr Handeln erscheint politisch unlogisch. (Das kann man für ihren speziellen Charakter halten.) Das Spektrum wird unverständlich.
 

 

Spezielles

Strafversessenheit

Strafe im politischen Spektrum –

  Strafkultur (mit Grund)                                               üblich in Staaten 
ganz rechts willkürliche Hinrichtung von Mitgliedern ausgewählter Minderheiten   faschistische Staaten (NS-Deutschl.)
ohne Richterspruch (keine Menschenrechte für diese Minderheiten)
↑
↑ Hinrichtung als öffentliches Spektakel (unbändiger Drang zu strafen 
                                            auch seitens der Zuschauer)  Iran, China, USA (privates S.), ...Todesfolter mit Verstümmelung als Hinrichtung (unbändiger Drang  
                                                   zu strafen)          Iran, 
↑
↑ unvorhersehbare Todesstrafe mit Gefängnis (Menschenrechte verwirkt)   USA (einige Bundesstaaten)
↑
↑ Todesstrafe mit Gefängnisstrafe (Lebensrecht verwirkt)                USA (einige Bundesstaaten)
↑
↑ Isolationshaft im Gefängnis (Menschenrecht verwirkt)                  USA, Türkei, viele weitere Staaten
↑
↑ Schadensstrafe & Rückzahlung (Minus gegen Minus = 2 x Minus(Payback)) meist bei Ländern mit Todesstrafe
↑
↑
↑ Strafe als Abschreckung (Prävention)                                  alle kapitalistischen Länder
↑
↑ Strafe & Rückzahlung (Plus plus Minus ca. = 0 (Wiedergutmachung))     entwickelte kapitalistische Länder
↑
↑
↑
↑
↑ Besserung und Wiedergutmachung & Strafe (Politisch indifferent,   
                                           erstmals öffentliche 
                                           Verantwortung)                 modern im Jugendstrafrecht
↑
↑
↑
↑
↑ Besserung und Wiedergutmachung ohne Strafe (Erziehung ist primär)     bisher bei geringen Deliktschweren, 
                                                                        teilweise in sozialist. LändernErziehung zur Verantwortung, Demonstration des Schadens; Bei Gewalt-
   tätern und schwer Erziehbaren: Demonstration des Wertes der 
   Zivilisation (Besserung durch Verständniserzeugung statt Strafe)      bisher Utopie 
ganz links

Schema der Strafkultur im politischen Spektrum

 

Die Pfeile zeigen die Richtung der Steigerung der Strafversessenheit entlang des Spektrums an.

Todesfolter wird meist in unterdrückerischen Systemen angewandt. Seltener jedoch auch aufgrund religiöser Vorschriften. Das Steinigen bei Ehebruch verbindet religiösen Extremismus mit patriarchaler Frauenfeindlichkeit. Die Grausamkeit resultiert dann oft – ähnlich den Lynchmorden an Schwarzen, die es vor wenigen Jahrzehnten noch in den USA gab, daraus, daß eine große unterdrückte Gruppe sich zu befreien sucht und bei den Unterdrückern Angst entsteht.
Eine unvorhersehbare Todesstrafe, die oft erst nach Jahrzehnten erfolgt, soll die Todesstrafe steigern. Es handelt sich dabei um Folter.
Die Todesstrafe wird von US-Anwälten als „Rückzahlung“ verstanden. Man geht teilweise sogar so weit, daß die Familie des Opfers über das Leben des Delinquenten entscheiden soll.
Payback kann man auf verschiedene Weise verstehen – als Auge um Auge = Schadensstrafe (weiter rechts) und als Wiedergutmachung (Mitte-Links). Der Unterschied ist gewaltig. Darum herum bis ganz rechts finden wir Strafe als Abschreckung.
Eine Strafe mit Wiedergutmachung ist bei Mord nicht möglich. Entwickelte kapitalistische Länder mit Ausnahme der USA und Israel verzichten hier auf eine „Rückzahlung“.
Weiter links kommt die Besserung ins Spiel, die über einen weiten Bereich eine seltsame Koexistenz mit der Abschreckung eingeht.
Ganz links verliert die Abschreckung völlig die Bedeutung, während die Erziehung bzw. bei Strafe die Besserung die Herrschaft übernimmt.

Aus diesem Schema kann man schließen, daß Strafe zur Ausführung ein Ressentiment erfordert. In den USA gibt es sogar ein Ressentiment gegenüber Strafgefangenen.
Wenn Strafe ein Ressentiment erfordert, so wissen wir, aus »Was ist ein Ressentiment – wie funktioniert ein Ressentiment?«, daß es sich um ein Repressionsinstrument handelt.
Die Notwendigkeit zur Repression ist in sozialistischen Gesellschaften weitaus geringer, als in kapitalistischen Gesellschaften. Folglich werden auch die dazu notwendigen Ressentiments weniger gepflegt.

 

Tierschutz im politischen Spektrum

Tierschutz und Tierrecht ist in »Warum das politische Spektrum ein Kontinuum ist« Seite 7 (Selbstlink) diametral in das politische Spektrum eingetragen (Strg. + F nutzen). Die Positionen dort sollten zunächst kontrolliert werden. Viele Leser werden nicht verstehen, warum Tierschutz bei den nach rechts zunehmenden Eigenschaften eingeordnet wird. Hier werden diese Positionen im Spektrum begründet.
Diese Fragestellung ist äquivalent zur Frage:

Wie verläuft die Links-Rechts-Achse?


                                        Links

         |               \                                   /                 |
         |                 \                               /                   |
   ______|___________________\_________         _________/_____________________|_______
   |für Tierschutz, für Menschenrechte |        |gegen Tierschutz, für Menschenrechte |
   ¯¯¯¯¯¯|¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯\¯¯¯¯¯         ¯¯¯¯¯/¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯|¯¯¯¯¯¯
         |                         \               /                           |
         |                           \           /                             |
         |                             \       /                               |
         |                               \   /                                 |
         |                                 X                                   |
         |                               /   \                                 |
         |                             /       \                               |
         |So?                        /            \                            |
         |                   So?  /           So?   \                 Oder so? | 
         |                      /                     \                        |
  _______|____________________/________     ____________\______________________|________
 |für Tierschutz, gegen Menschenrechte |    |gegen Tierschutz und gegen Menschenrechte |
 ¯¯¯¯¯¯¯¯|¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯/¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯\¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯|¯¯¯¯¯¯¯¯
         |              /                                      \               |
         |            /                                          \             |
        \|/      |  /                                              \  |       \|/
         V       |/__                                              __\|        V
                                      rechts

 

Tierschutz beginnt im linken Spektrum fast an dessen Ende. Der Tierschutz erfährt eine Steigerung durch Tierrechtler am rechten Ende. Diese wollen den Tieren Rechte einräumen und am rechten Ende das Essen von Tieren verbieten. Könnte es nicht umgekehrt sein, daß Tierschutz nach links zunimmt?
Nein, denn Rechtsextreme könne bei aller Menschenverachtung die größten Tierschützer und Liebhaber sein! Tierzüchter, die vorgeben, tierlieb zu sein, züchten Rassen von Tieren, worunter die betroffenen Exemplare in der Regel stark leiden. Tierrassismus ist also gesellschaftlich etabliert, obwohl blödsinnig. Wer nun rechts steht, überträgt diesen Rassismus auf den Menschen und wird inhuman, was weit rechts ist. Halten wir außerdem mal fest, daß „tierlieb“ nicht wirklich immer lieb zu Tieren bedeutet.
Am linken Ende sind es die Humanisten, die den Schutz von Menschen über den Tierschutz stellen, weil sie den Schutz von Tieren als dekadent erkennen.
Wie paßt das zusammen?
Zunächst ist Tierschutz auch eine ökonomische Entscheidung, denn Tiere werden gegessen. Dadurch, daß Tiere gegessen werden, bedeutet Tierschutz Kosten. Dadurch daß Tiere gegessen werden, werden sie diskriminiert. Als Tiere sind sie juristisch eine Sache. Es steht in der Regel zweifelsfrei fest, daß Tiere ihre eigenen Interessen nicht vertreten können. Da sie das niemals tun können werden, kann es eigentlich keine Tierrechte geben.
Tierschutz ist eine ethische Sache. Die Position der Humanisten sieht so aus, daß Tierschutz in Ordnung ist, wenn Menschenrechte durchgesetzt sind. In der Regel kümmert sich die Masse der Gesellschaft jedoch keinen Deut um Menschenrechte obwohl man sie ständig im Munde führt. Was bedeutet das? Das bedeutet, daß ein großer Teil der Menschen zu blöd ist zu erkennen, daß ihm wichtige Menschenrechte vorenthalten werden. Das ist in praktisch allen Ländern der Fall und beruht auf einer aktiven Verschleierung durch die Profiteure dieser Situation.
Deswegen beginnt der Tierschutz weit im linken Spektrum.
Was ist daran ökonomisch und was prinzipiell?
Wenn man weiterhin Tiere essen will, wird man sich für eine Ethik entscheiden, die dieses zuläßt und das bedeutet, daß Tierrechte ausgeschlossen sind. Tierrechte relativieren Menschenrechte, da sie in Konkurrenz zu ihnen treten würden und stehen daher weit rechts.
Wenn man sich gegen Tierschutz entscheidet, gibt es zwei Möglichkeiten, aus welchem Grunde man das tun könnte:

  1. Man ist gegen den Schutz von Menschen und Tieren,
  2. Man ist gegen Tierschutz weil man für Menschenrechte ist.
  3. Eine Möglichkeit dazwischen wäre unpolitisch.

Es gibt also nur einen sinnvollen Grund gegen Tierschutz nämlich den humanistischen.
Wenn also Tierschutz mit Rechts kompatibel ist, und Tierschutz nur humanistisch abgelehnt werden kann, beginnt der Tierschutz links im Spektrum und verstärkt sich nach rechts.
Die Tierrechte sind eine extreme Ausprägung dessen, die bis zum Faschismus reichen kann. In »Tierrechte – eine neue antihumanistische Strömung« wurde erklärt, daß Nazis (ganz rechts) Menschen zu Tieren machen wollen. (Das Vegetariertum aus Tierschutzgründen reicht auch bis ganz rechts wie der Vegetarier und Hundefreund Hitler zeigt.) Die Tierrechterei reicht daher bis ganz rechts.
Diese Resultate bedeuten zum Beispiel, daß es mit der ethischen Überlegenheit der Vegetarier unserer Ansicht nach nicht weit her ist.
Dem Tierschutz Verfassungsrang einzuräumen, wie es der Bundestag 2002 getan hat, ist daher dekadent und populistisch.

Am 30. Mai 2012 konnten wir in der Zeitung lesen, daß hunderttausenden Alg II-Empfängern der Strom abgestellt wird und daß jedes zwanzigste Kind in der BRD nicht jeden Tage eine warme Mahlzeit hat. Koch- Tier- und Auto-Sendungen reichern das Fernsehprogramm an. Tierschutz in der Verfassung ist eine logische Konsequenz des geistig-kulturellen Verfalls dieser Gesellschaft.
 

 

Fazit

  1. Das politische Spektrum ist kontinuierlich. – Es gibt keine Brüche.
  2. Die ganz exakte Position der Einträge müßte gemessen werden.
  3. Teilt man jedoch die Masse an angeordneten Einträgen durch 11, kann man Linkslevel definieren, die in der angegebenen Genauigkeit ein sehr gutes Maß für die Position im politischen Spektrum bilden. Wahrscheinlich ist ein halber Linkslevel noch brauchbar. Die Mitte des Spektrums liegt bei 0.
  4. Es gibt keine echten Brüche im Spektrum.

  5. Wir lernen, daß ein großer Teil des Spektrums auf Ressentiments bzw. ihrer Ablehnung beruht. (Darauf wird im Nachfolgeartikel »Erzeugende des politischen Spektrums« eingegangen)
  6. Notwendiger Weise entstehen typische Anschauungskomplexe, die sich aus mehreren Ideologemen zusammensetzen.
  7. Die große Quasiskala setzt sehr unterschiedliche Eigenschaften zueinander in Beziehung. Viele dieser Eigenschaften entwickeln ihre stärkste Ausprägung über mehrere Level.

 

Ausblick

Ein Nachmessen des Spektrums in der angegebenen Genauigkeit erfordert bei der großen Zahl von Kriterien gewaltige Manpower und erzeugt damit große Kosten. Da die bürgerliche Politikwissenschaft kein Interesse am Gegenstand hat, wird dieses fundamentale Spektrum wohl nie nachgemessen werden. Bisher existiert kein wirklicher Abstand im Spektrum – nur eine Quasiordnung. Eine Kalibrierung der Skalierung, die hier durch Eintragsdichte gewonnen wurde, wird demnächst über Abstandstheorien versucht.
[Evariste] DKP Greifswald

 

Direkte Vorgängerartikel

»Warum alternative Modelle zum politischen Spektrum falsch sind – Fortgeschrittenes zum politischen Spektrum«
»Was ist das Politische Spektrum? – Wie kommt das politische Spektrum zustande?«,
»Wo stehen die Parteien im politischen Spektrum?«

 

Nachfolgeartikel

»Erzeugende des politischen Spektrums«
 

___________________________________________________________________________

 

Konsequenzen aus dem vorliegenden Quasispektrum

Die Linkslevel wurden für die Arbeit am und im Spektrum entwickelt. Wir nennen sie in der

Schule des Linksseins    LL
Faschisten, 			-5
Rechtsextreme,			-4
Rechte = Konservative,	-3
Asozialisierte Mitläufer,	-2
Nichtlinke , 			-1
Indifferente,    	  	      	 0
Anfänger,          	    	 1
Fortgeschrittene,   		 2
Linke,                 		 3
Sozialisten,         		 4
Kommunisten    		 5

.
Da wir davon ausgehen, daß links zu sein, konstruktiv ist, markieren die Level politische Verständnisniveaus.

Wörter: (3707+50+554=4314 ) + 1106 +117 = 5544 4684 – 179 – 179 – 61 + 1106 + 117 =5488
Version 05 zuletzt geändert am 12.09.2012 – nee, am 20.12.2012
Version 06 zuletzt geändert am 19.08.2013
 

1 Solange es Arbeitslosigkeit und Erwerbsarbeitszwang gibt, kann Politologie nicht neutral sein.
2 Genausowenig, wie die Stringtheorie beweisen kann, daß die Materie aus Strings aufgebaut ist.
3 Das stimmt nicht ganz. Die Sexualstraftäterfeindlichkeit (weit links liegend) bildet in Wahrheit den linksseitigen Einstieg in die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Sexualstraftäter sind ein dankbares Objekt des Hasses. Wer rechts steht ist eigentlich froh, daß es sie gibt. Ihrer geringen Zahl wegen, ist die gegen sie gerichtete Feindlichkeit (nach rechts zunehmend) nicht eingezeichnet.

Von Evariste

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